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Empirische Analyse der Kreditrationierung auf dem marokkanischen reformierten Bankenkreditmarkt

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Kreditrationierung in Entwicklungsländern

Part of the book series: Empirische Finanzmarktforschung / Empirical Finance ((EFF))

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Zusammenfassung

Im letzten Kapitel wurden Schätz- und Testmethoden vorgestellt, die für eine Überprüfung der Kreditrationierung grundsätzlich in Frage kommen. Es wurde gezeigt, daß — abgesehen von ihren konzeptionellen Schwächen — viele dieser Ansätze aus institutionellen Gründen oder aus Gründen der Datenverfügbarkeit nicht auf Kreditmärkte der Entwicklungsländer anwendbar sind. Ansätze, die eine Anpassung der Kredit- an die Geldmarktzinsen analysieren, kommen oft deshalb nicht in Betracht, weil die Kreditzinsen sich aufgrund von Zinsfestschreibung oder Zinsobergrenzen nicht frei bilden können. Qualitative Daten für die Anwendung von mikroökonometrischen Ansätzen stehen nicht zur Verfügung. Als einzige Möglichkeit zur Durchführung einer empirischen Analyse bleibt oft nur die Anwendung ökonometrischer Rationierungsmodelle. Sie ermöglichen, wenn auch unter großem Rechenaufwand, als einziger Ansatz eine Schätzung der strukturellen Parameter und die Quantifizierung der Rationierung.

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References

  1. Eine detaillierte Analyse der marokkanischen Wirtschaft in den siebziger und achtziger Jahren und eine Beschreibung der eingeleiteten Strukturprogramme liefert die Weltbankstudie von Horton (1990), aus deren Ta-beEenanhang diese Zahlen entnommen bzw. berechnet sind. Einen weiteren Überblick liefern Benazzou/Mouline (1993). Die dort aufgeführten Statistiken unterscheiden sich geringfügig von den Statistiken der Weltbank, da sie die offiziellen Statistiken Marokkos zugrundelegen.

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  2. Der Durchschnittswert ist aus den Statistiken der Bank Al-Maghrib berechnet, Tabelle Evolution de l’indice du coût de la vie der verschiedenen Jahresberichte.

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  3. Zu den Organismes Financiers Spécialisés (OFS) zählen sowohl die öffentlich-rechtlichen Banken, wie die Caisse Nationale du Crédit Agricole (CNCA), die Caisse Marocaine des Marchés (CMM) und die Caisse de Dépôt et de Gestion (CDG) als auch Banken mit privater Rechtsform und Mehrheitsbeteiligung des Staates, wie die Banque Nationale pour le Développement Economique (BNDE), die Crédit Immobilier et Hotelier (CIH) und die Caisse Marocaine des Marchés (CMM). Sie verfolgen u. a. allgemeine wirtschaftspolitische Aufgaben wie Investitionsförderung durch die BNDE, Bauförderung und Förderung des Fremdenverkehrs durch die CIH, die Förderung der Agrarwirtschaft durch die CNCA, die Verwaltung der Beiträge zur Sozialversicherung und die Gewährung von Kommunalkrediten durch die CDG oder die Finanzierung bzw. die Übernahme von Kreditgarantien für kleine und mittelgroße Betriebe, die öffentliche Aufträge durchführen, durch die CMM. Seit 1986 treten sie für das Einlagen- und Kreditgeschäft mit den Geschäftsbanken in Konkurrenz, und im Unterschied zu den Geschäftsbanken bilden die mittel- und langfristigen Kredite den Schwerpunkt ihrer Aktivitäten (siehe weiter unten Tabelle 3). Eine aktuelle institutionelle Beschreibung der OFS (und überhaupt der Struktur des marokkanischen Bankensystems) findet sich in Berrada (1991, S. 65ff.); eine etwas ältere, aber teilweise noch geltende Beschreibung in Banque du Maroc (1977).

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  4. Diese Angaben sind dem Geschäftsbericht der Bank Al-Maghrib für das Jahr 1990 entnommen, Tabellen Répartition des concours à l’économie und Emplois et ressources des banques des dépôts.

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  5. So betrug beispielsweise im Jahr 1984 der Einlagenzins für Termingelder mit 12 Monaten Laufzeit 10%, der maximale Kreditzinssatz für kurzfristige Kredite 12%, während die Infiationsrate in diesem Jahr 12.5% erreichte. Eine ausführliche Darstellung über die Ziele und Handhabung der früheren Zinspolitik ist in Banque du Maroc (1979) zu finden.

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  6. Von der Liberalisierung der mittelfristigen Kreditzinsen sind bis heute noch die Export- und die rediskontfähigen mittelfristigen Kredite für Kleinbetriebe ausgenommen, die mit 10% bzw. 12% verzinst werden.

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  7. Die Termineinlagen bei den Geschäftsbanken verzeichneten nach der Liberalisierung der Einlagenzinsen ein starkes Wachstum (25.8% im Jahre 1991, 1992 19.9%, 1993 17.2% und 1994 7.7%; Berechnungen aus den Jahresberichten, Tabelle Evolution de la monnaie scripturale et de la quasi-monnaie).

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  8. Legt man die ab 1994 nach Fristigkeit geführten Statistiken über die Konsumkredite zugrunde, dann beträgt der fälschlich abgezogene Anteil etwa 1% der kurzfristigen Kredite.

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  9. In den Jahren 1991 bis 1994 betrugen die prozentuellen Veränderungen des BIP 6.9, -4.1, -1.1, 11.5%. Angaben aus dem Geschäftsbericht der Bank Al-Maghrib (1994), Tabelle Variation du produit intérieur brut.

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  10. Im Jahresbericht 1991 der Bank AI-Maghrib heißt es: “Par ailleurs, la libération des taux d’intérêt s’est poursuivie en 1991 et a concerné les taux appliqués aux crédits à court terme, de sorte que la quasi-totalité des conditions tant créditrices que débitrices a été libérée. Cependant, et afin d’assurer un passage évolutif et prévenir des dérapages intempestifs et préjudiciables à la réforme elle-même, un plafond pour les taux débiteurs a été maintenu.” (Bank Al-Maghrib, 1991, S. 94).

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  11. Nach Auskunft des marokkanischen Banken Verbands, des Groupement Professionel des Banques du Maroc, werden keine Zeitreihen über Zinssätze für Kredite geführt.

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  12. Diese vor allem in einem Aufschwung auftretende Zielkollision resultiert unvermeidlich, wenn die Notenbank nicht nur die Preisstabilität, sondern wegen ihrer Abhängigkeit von der Regierung auch allgemeine wirtschaftspolitische Ziele verfolgt. Wichtigstes Entscheidungsorgan im Bereich der Geld- und Währungspolitik in Marokko ist das Finanzministerium. Der Notenbank kamen während des Liberalisierungsjahres in dem von der Regierung dominierten Beratungsgremium Comité du Crédit et Marché Financier konsultative Aufgaben zu. Mit dem neuen Gesetz über das Kreditwesen vom Juli 1993 wird die Kompetenz dieses Gremiums, nun in Conseil National de la Monnaie et de l’Epargne umbenannt, durch eine neue Zusammensetzung seiner Mitglieder und seine unbedingte Zustimmung zu geld- und währungspolitischen Fragen erweitert. Eine eingeschränkte Unabhängigkeit erhält ferner die Notenbank durch das neue Gesetz über die Bank Al-Maghrib von Oktober 1993 (Dahir portant Loi 1–93–386 du 6 octobre 1993 (Bulletin Officiel no. 4223 du 6 octobre 1993, S. 534)), denn dieses Gesetz schreibt in Artikel 5–2 die Preisstabilität als vorrangiges Ziel vor und schränkt in Artikel 35–3 die unmittelbare Vergabe von Krediten durch die Notenbank an den Staat ein. Nichtsdestotrotz bleibt durch die Zusammensetzung des wichtigsten Organs der Notenbank — Le Conseil de Bank Al-Maghrib — und die Berufung seiner Mitglieder der Einfluß der Regierung groß: 5 der 13 Mitglieder dieses Gremiums sind Regierungsvertreter aus verschiedenen Ressorts, und alle Mitglieder, mit Ausnahme des Präsidenten und des Vizepräsidenten, werden auf deren Vorschlag vom Premierminister berufen (siehe Artikel 44 des Gesetzes über die Bank Al-Maghrib in der Fassung vom 6. Okober 1993).

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  13. Laffont/Garcia (1977) verwenden eine ähnliche Dummy-Variable in ihrer Spezifikation für Perioden, in denen Zinsen über mehrere Perioden hinweg konstant geblieben sind. Sie gehen von einem positiven Einfluß dieser Variablen aus, da sie neben den für diese Perioden geltenden niedrigen Zinsen auch eine Lockerung der “nonprice terms” annehmen.

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  14. Die Richtlinie über die billets de trésorerie sieht vor, daß nur solvable, reputierte Unternehmen mit einer Existenz von mindestens fünf Jahren Zugang zu diesem Markt haben (vgl. Berrada, 1993, S. 154).

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  15. Siehe hierzu z. B. Kmenta (1986, S. 424f.) u. Harvey (1994, S. 256).

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  16. Zu Funktionen des Bankeigenkapitals siehe z. B. Büschgen (1991, S. 680ff.).

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  17. In der BRD beispielsweise betragen z. Z. die Reservesätze zwischen 2% und 1.5% der reservepflichtigen Verbindlichkeiten. In Entwicklungsländern sind Sätze über 20% keine Seltenheit. Ein Überblick über die Min-destreserveregelung in einigen Industrieländern ist in Deutsche Bundesbank (1990) zu finden; über die Entwicklungsländer in Fry (1988, S. 273ff.) und Hossain/Chowdhury (1996, S. 137ff.).

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  18. Einen Einblick in die Interventionen der Bank Al-Maghrib auf dem Geldmarkt und überhaupt in den marokkanischen Geldmarkt vermitteln die monatlichen (nicht publizierten) Notes sur l’évolution du marché monétaire.

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  19. Zu den Eigengeschäften der Banken vgl. z. B. Büschgen (1989, S. 249ff.).

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  20. Diese Angaben sind aus den Tabellen Evolution des créances sur le Trésor und Evolution du produit intérieur brut des Jahresberichts der Bank Al-Maghrib berechnet.

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  21. Berechnungen aus den Geschäftsberichten der Bank Al-Maghrib für die Jahre 1990 und 1993, Tabelle Emplois et ressources des banques de dépôts.

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  22. In der BRD beträgt gegenwärtig die Eigenkapitalquote der Großbanken nach den Statistiken der Bundesbank (Tabelle “Wichtige Aktiva und Passiva nach Bankengruppen”, Monatsbericht Dezember 1996) etwa 7.5% des Geschäftsvolumens und stellt bei vergleichbaren Eigenkapitalgrundsätzen kein Hindernis für die Ausweitung des Kreditgeschäfts dar.

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  23. In den USA beispielsweise signalisieren die Banken nach verschiedenen empirischen Studien durch hohe Abschreibungen gute Ertragsaussichten, so daß hier eine gegenläufige Korrelation zwischen Abschreibung und Kreditrisiko besteht. Siehe hierzu Wahlen (1994) und die dort angegebenen empirischen Studien.

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  24. Ebenfalls nicht erfolgreich erwies sich der Versuch einer Schätzung mit einer weiteren Variablen in der Nachfragefunktion, welche die Wahrscheinlichkeit, rationiert zu werden, mit Hilfe der regula-falsi-Methode erfaßt.

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Oulad-Youssef, N. (1999). Empirische Analyse der Kreditrationierung auf dem marokkanischen reformierten Bankenkreditmarkt. In: Kreditrationierung in Entwicklungsländern. Empirische Finanzmarktforschung / Empirical Finance. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-08667-3_5

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-08667-3_5

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