Zusammenfassung
Das im Völkerrecht bereits seit langem gebräuchliche Konzept des internationalen Regimes wurde in der zweiten Hälfte der 70er Jahre von der politikwissenschaftlichen Diskussion aufgegriffen und wurde dort in den 80er Jahren weiterentwickelt. Internationale Regime sind normen- und regelgeleitete Formen zwischenstaatlicher Kooperation und werden gemäß der weithin anerkannten Definition von Stephen Krasner als “Zusammenhang von expliziten oder impliziten Prinzipien, Normen, Regeln und Entscheidungsverfahren [verstanden], an denen sich die Erwartungen von Akteuren in einem gegebenen Problemfeld der internationalen Beziehungen ausrichten.”4 Der Wandel internationaler Regime, das heißt ihre Veränderung und Weiterentwicklung, ebenso wie ihre Entstehung werden in der regimetheoretischen Debatte gemeinhin durch die Struktur des internationalen Systems erklärt, sprich durch die Verteilung von Macht5 bzw. Ressourcen und Fähigkeiten zwischen seinen Akteuren. Hauptakteure des Systems sind Nationalstaaten, die danach streben, ihre Machtposition gegenüber anderen Staaten zu verbessern und den Nutzen, den sie aus zwischenstaatlicher Interaktion ziehen können, zu maximieren. Es wird angenommen, sie seien ganzheitliche, rational handelnde Akteure (unitary rational actors), deren außenpolitisches Verhalten primär von den Bedingungen des internationalen Systems oder eines Teilbereiches dieses Systems (Problemfeld) geleitet wird.6
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von Schöppenthau, P. (1999). Herleitung der zentralen Fragestellung und These: Regimewandel zwischen internationalen und innerstaatlichen Bestimmungsfaktoren. In: Die Europäische Union als Akteur der internationalen Handelspolitik. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-08386-3_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-08386-3_2
Publisher Name: Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden
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