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Zusammenfassung

Der Tod des Formalismus und des auf ihn folgenden Strukturalismus scheint eine klare Sache zu sein. Er ist schon lange von den unterschiedlichsten Instanzen bekanntgegeben worden. Die strukturalistische Forschungsrichtung nahm ihren Ausgang in Rußland und trat über Frankreich einen Siegeszug durch die Geistes- und Sozialwissenschaften in Europa und Amerika an, sie genoß eine Zeit lang eine — freilich stets ambivalente — Anerkennung als anspruchsvolle und erfolgversprechende Methode für interdisziplinäre Untersuchungen wie für hochspezialisierte Analysen, inzwischen aber gilt ihr Ableben als eine Tatsache. Es herrscht Einverständnis darüber, daß der Strukturalismus ein sehr wichtiges Kapitel nicht nur der Literaturwissenschaft, sondern allgemeiner der Ideengeschichte darstellt, das nun endgültig als abgeschlossen gilt. Nicht selten wird diese Einschätzung von einer gewissen Genugtuung über das Ende der “strukturalistischen Gefahr” begleitet: In Gefahr waren zwei liebgewonnene Ideen des abendländischen Denkens, die Idee des Menschen und die des Subjekts, die der Strukturalismus aufzulösen drohte. Dagegen hat man sich in den Humanwissenschaften jederzeit verwahrt. In einer anderen Hinsicht aber wird der destruktiven Tendenz des Strukturalismus recht gegeben, insofern nämlich, als er sein eigenes Ende herbeigeführt habe1. Um es pointiert zu sagen: Es gebe keinen besseren Beweis für die Untauglichkeit von Formalismus und Strukturalismus als deren Ende, das ohne weiteres als Bestätigung von konkurrierenden Sichtweisen und Konzeptionen in Anspruch genommen wird.

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Literatur

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© 1999 Springer Fachmedien Wiesbaden

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Grazzini, S. (1999). Einleitung. In: Der strukturalistische Zirkel. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-08360-3_1

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