Abstract
Transferpreise sind Wertansätze für Güter und Dienstleistungen, die zwischen rechnerisch abgegrenzten Teilbereichen eines Unternehmens oder Konzerns ausgetauscht werden. Sie erfüllen im Rechnungswesen eine Reihe von Aufgaben, zu denen unter anderen die Vereinfachung betrieblicher Abrechnungsvorgänge, die Bewertung von Zwischenerzeugnissen zu bilanziellen Zwecken oder die Kalkulation von Angebotspreisen zählen. In divisional organisierten Unternehmen erfüllen sie darüber hinaus vor allem zwei Funktionen1:
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Die Koordination bzw. Lenkung der Aktivitäten des dezentralen Managements im Hinblick auf das Unternehmensziel und
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die Ermittlung von Bereichserfolgen als Grundlage für die Beurteilung des dezentralen Managements und die Wirtschaftlichkeitskontrolle.
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References
Vgl. zu Begriff und Funktionen von Verrechnungspreisen Coenneberg (1992), S. 423 ff.; Ewert/Wagenhofer (1997), S. 563 ff.; Frese/Glaser (1980), S. 110 f; Hax (1981), Sp. 1689 ff.; Kaplan/Atkinson (1989), S. 616 ff.; KLoock (1992), Sp. 2554 sowie Küpper (1995), S. 346 ff.
Diese auf Demski/Feltham (1976), S. 8 zurückgehende Unterscheidung zwischen den Funktionen ”decision facilitating” und ”decisison influencing” hat in jüngster Zeit auch im deutschen Sprachraum vermehrte Beachtung gefunden, siehe dazu nur Pfaff (1995) und Wagenhofer (1997).
In der Literatur finden sich eine Reihe von Verfeinerungen dieser Idealtypen, die für die weiteren Überlegungen jedoch ohne Bedeutung sind. Ein guter Überblick findet sich bei Ewert/Wagenhofer (1997), S. 571 ff.
Ähnliche Probleme ergeben sich auch bei nichtlinearen Kostenverläufen.
Ein entsprechender Vorschlag findet sich bereits bei Schmalenbach (1956), S. 205 ff. Kaplan/AtkinSon (1989), S. 191 ff. und Ewert/Wagenhofer (1997), S. 594 f. schlagen ergänzend vor, die Umlage als Kapazitätsreservierungsgebühr zu interpretieren.
Voraussetzung ist allerdings, daß das Unternehmen einen positiven Gesamtgewinn erzielt, siehe dazu die analogen Ausführungen in Abschnitt 3.9.3, insbesondere zu Bedingung (3.66).
Vgl. Hirshleifer (1956), S. 172 f.
In der Variante ohne Markt kann die Frage der Integration dagegen durch die Wahrscheinlichkeit von Bargaining-Verlusten in einer bilateralen Monopolsituation begründet werden.
Als weitere Vorteile werden u. a. die Entlastung des Top-Managements von Routineaufgaben, kürzere Entscheidungswege, die Komplexitätsreduktion oder die positive Motivationswirkung auf die Bereichsmanager genannt, vgl. etwa Kaplan/Atkinson (1989), S. 524 ff.; Milgrom/Roberts (1992), S. 544 ff.
Vgl. Ewert/Wagenh Ofer (1997), S. 413 ff.
Ein gleichzeitig vorhandenes hidden action Problem läßt sich bei dieser Problemklasse vergleichsweise einfach lösen, siehe bspw. Vaysman (1996), S. 78. Ronen/Bala Chandran (1988) zeigen überdies, daß der Transferpreis bei risikoaversen Agenten auch eine Risikoteilungsfunktion erfüllen kann. Zu vergleichbaren Resultaten gelangen auch Buscher (1997) und Pfeiffer (1997), die sich in ihren Arbeiten der Annahmen des sogenannten LEN-Modells von Spremann (1987) bedienen.
Vgl. Tirole (1988), S. 433. Entscheidend für diese Äquivalenz ist aber, daß dem Agenten die Informationen vor Vertragsabschluß mit der Zentrale zugehen.
Siehe beispielsweise Fudenberg/Tirole (1991), S. 243 ff.; Mas-Colell/Whinston/Green (1995), S. 857 ff.
Siehe für eine grundlegende Darstellung der Groves-Mechanismen Groves/Loeb (1979); für mögliche Anwendungsprobleme Pfaff/Leuz (1995) und Budde/Göx/Luhmer (1998).
Vgl. Fudenberg/Tirole (1993), S. 257.
Banker/Datar (1992) schlagen dagegen eine modifizierte Form des Groves-Mechanismus vor.
Vgl. dazu grundlegend Melumad/Reichelstein (1987). Wagenhofer (1994), S. 89 ff., demonstriert dies im Rahmen eines Vergleichs verschiedener Verrechnungspreismethoden bei asymmetrischer Information am Beispiel kostenbasierter Verrechnungspreise.
Dies folgt aus dem Revelation Principle. Es besagt, daß sich der Prinzipal bei der Auswahl aus der Menge aller möglichen Mechanismen, mit denen das Anreizproblem gelöst werden kann, auf diejenigen beschränken kann, bei denen die Agenten ihre Präferenzen wahrheitsgemäß offenbaren, vgl. Myerson (1981), Lemma 1.
Vgl. zu diesem Punkt auch Penno (1990) und WagenhOfer (1992), S. 649.
Vgl. dazu Holmström/Tirole (1991), S. 208 ff.; Baldenius/Reichelstein (1998), S. 6.
Vgl. grundlegend Klein/Crawford/Alchian (1978). Neuere Darstellungen dieser Problematik finden sich z. B. bei Milgrom/Roberts (1992), S. 136 und Hart (1995), S. 24 ff.
Vgl. Hart (1995), S. 24 ff.
Vgl. Williamson (1985). In der Literatur wurden zur Lösung dieses Problems eine Reihe von Vorschlägen unterbreitet, siehe nur Hart/Moore (1988); Nöldecke/Schmidt (1995); Wielenberg (1996).
Im Falle bilateraler Investitionen beschränken sich Baldenius/Reichelstein allerdings auf die Analyse von second best Lösungen des Unterinvestitionsproblems, da sie per Annahme den Abschluß des von Edlin/Rei Chelstein (1995) für eine effiziente Lösung vorgeschlagenen Festpreisvertrages ausschließen.
Materiell entspricht dies der Delegation des Entscheidungsrechtes über den Transferpreis an den liefernden Bereich, die unter strategischen Gesichtspunkten durchaus sinnvoll sein kann. Siehe dazu im einzelnen die Ausführungen in Kapitel 5.
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Göx, R.F. (1999). Grundlagen des Einsatzes von Transferpreisen in divisional organisierten Unternehmen. In: Strategische Transferpreispolitik im Dyopol. Beiträge zur betriebswirtschaftlichen Forschung, vol 87. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-08233-0_2
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