Zusammenfassung
Zitat [zu lat. citare, citatum >Aherbeirufen<; >vorladen<] das, -(e)s/-e, in bildender Kunst und Architektur die bewußte, möglichst geistreiche und verfremdete übernahme eines einzelnen Formelements aus eigentlich abgeschlossenen künstler. Entwicklungen früherer Epochen. In der Literatur ist ein Z. die wörtl. Anführung bzw. übernahme einer Wendung, eines Satzes, Verses oder längeren Abschnitts, auch eines mündl. Ausspruchs eines Autors in literar. Werken oder mündl. Rede mit Nennung des Verfassers, oft auch der Quelle, sei es durch besondere Hinweise im Text, sei es durch Fußnoten oder Anmerkungen; im Druck meist durch Anführungszeichen, Kursivdruck u.a. hervorgehoben. Die Verfasserangabe kann ggf. entfallen bei Z. mit breitem Bekanntheitsgrad, so-genannten → geflügelten Worten; fehlt sie bei weniger bekannten Z., kann es sich um ein Plagiat handeln. […]
Im rettenden und strafenden Zitat erweist die Sprache sich als die Mater der Gerechtigkeit. (Walter Benjamin)1
Alle Bücher sprechen immer von anderen Büchern, und jede Geschichte erzählt eine längst schon erzählte Geschichte. Das wußte Homer, das wußte Ariost, zu schweigen von Rabelais und Cervantes… (Umberto Eco)2
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Literatur
Benjamin, Walter: Gesammelte Schriften. Unter Mitwirkung von Theodor W. Adorno und Gershom Scholem herausgegeben von Rolf Tiedemann und Herrmann Schweppen-häuser. Frankfurt/M. 1977. Unter Angabe des Bandes und Seitenzahl zitiert als: Benjamin. Hier: Benjamin II, S. 363.
Eco, Umberto: Nachschrift zum “Namen der Rose”. In: ad libitum. Sammlung Zerstreuung Volk und Welt Nr. 1. Berlin (Ost) 1985, S. 295–342. Hier: S. 305.
Vgl. Brockhaus-Enzyklopädie: in 24 Bänden. 19., völlig neu bearbeitete Auflage. 24. Band: Wek-Zz. Mannheim 1994, S. 573.
Vgl. u.a. das Stichwort “Zitat” in: Wilpert, Gero v. (Hrsg.): Sachwörterbuch der Literatur. 1., verbesserte und erweiterte Auflage. Stuttgart 1989, S. 1050f.
Simon, Hans-Ulrich: “Zitat”. In: Reallexikon der deutschen Literaturgeschichte. Begründet von Paul Merker und Wolfgang Stammler. Zweite Auflage. Band IV: Sl-Z. Her-ausgegeben von Klaus Kanzog und Achim Masser. Berlin 1984, S. 1049–1081. Zitiert als: Simon. Hier: S. 1052.
Vgl. ebd., S. 1055.
Ebd.
Zur Entwicklung des Zitats und zu seiner Bedeutung in den einzelnen literatur geschichtlichen Epochen vgl. ebd., S. 1059–1081.
Vgl. Kristeva, Julia: Semeiotike. Recherches pour une semanalyse. Paris 1969.
Vgl. Pfister, Manfred: Intertextualität. In: Borchmeyer, Dieter / Zmegac, Viktor: Moderne Literatur in Grundbegriffen. 2., neu bearbeitete Auflage. Tübingen 1994, S. 216.
Ebd.
Vgl. die Aufsätze: Das Wort im Roman und Epos und Roman. In: Bachtin, Michail M.: Untersuchungen zur Poetik und Theorie des Romans. Hrsg. v. E. Kowalski u.a. Berlin (Ost) u.a. 1986. Zitiert als: Bachtin 1986.; ders.: Probleme der Poetik Dostojewskijs. München 1971. Die wichtigsten Aufsätze des Bandes finden sich auch in: ders.: Literatur und Karneval. Zur Romantheorie und Lachkultur. Frankfurt/M. 1990. Zitiertals: Bachtin 1990.
Vgl. Bachtin 1986, S.100.
Ebd., S. 116.
Zu diesen Ausführungen vgl. den Aufsatz: Typen des Prosawortes. In: Bachtin 1990, S. 107ff.
Kristeva, Julia: Bachtin, das Wort, der Dialog und der Roman. In: Ihwe, Jens (Hrsg.): Literaturwissenschaft und Linguistik. Band 3. Zur Linguistischen Basis der Literaturwis-senschaft, II. Frankfurt/M. 1971. Zitiertals: Kristeva 1971. Hier: S. 347.
Vgl. ebd., S. 348.
Vgl. ebd., S. 351.
Kristeva 1971, S. 352.
Ebd., S. 353.
Vgl. Davidson, Donald: Wahrheit und Interpretation. Frankfurt/M. 1986, S. 31.
Ebd., S. 129.
Vgl. ebd., S. 137.
Ebd., S. 138.
Vgl. etwa Neumann, Peter Horst: Das Eigene und das Fremde. über die Wünsch-barkeit einer Theorie des Zitierens. In: Elm, Theo u.a. (Hrsg.): Zur Geschichtlichkeit der Moderne in Theorie und Deutung. München 1982. Zitiert als: Neumann 1982.
Unsere Zitatdefinition verlangt für das Verhältnis von Zitat-Objekt und Medium eine Gleichzeitigkeit von Separation und Integration. Als Eckwerte einer Skala kommen deshalb nur Typen der größtmöglichen Separation oder der innigstmöglichen Integration des Eigenen und des Fremden in Betracht; wobeiför beide Fälle eine beabsichtigte Beziehung vorausgesetzt werden muß. Diese Bedingungen erfüllen Motto und Anspielung. Ebd., S. 49.
Ebd., S. 44.
Ebd., S. 47. Neumann greift hier auf eine Definition von Krause-Ablaß zurück. Zur Definition des Zitats vgl. auch ebd., S. 48f.
Vgl. Kaiser, Gerhard R.: Proust, Musil, Joyce. Zum Verhältnis von Literatur und Gesellschaft am Paradigma des Zitats. Frankfurt/M. 1972. Zitiert als: Kaiser 1972.
Ebd., S. 3.
Vgl. ebd., S. 232.
Ebd., S. 7.
Ebd., S. 3.
Ebd., S. 7.
Vgl. ebd.
Ebd., S. 83.
Vgl. u.a.: Meyer, Herman: Das Zitat in der Erzählkunst. Zur Geschichte und Poetik des europäischen Romans. Stuttgart 1961. Zitiert als: Meyer; Frey, Hans Jost: Der unendliche Text. Frankfurt/M. 1990. Zitiert als: Frey. In den beiden erwähnten Werken gelangen die Verfasser über eine allgemeine Skizzierung ihres Gegenstandes nicht hinaus. So ist das Zitat etwa für Frey gekennzeichnet durch die Mißachtung des Ursprungskontextes (vgl. Frey, S. 51), durch seinen Wiederholungscharakter (vgl. ebd., S. 56) und seine Eigenschaft, als Zwischentext den Text, woraus es stammt, mit dem Text in den es eingeht zu verbinden (vgl. ebd., S. 63). ähnlich Frey erkennt Meyer im Zitat eine eigenartige Spannung zwischen Assimi¬lation und Dissimilation (Meyer, S. 12), wonach sich nämlich das Zitat sowohl mit seiner neuen Umgebung verbinde, sich zugleich aber von ihr abhebe. Abgesehen vom unbefriedigenden theoretischen Ansatz liefert Meyer allerdings eine Sammlung von ergiebigen Einzelinter¬pretationen, deren Wert nicht bestritten werden soll und die immerhin von Rabelais, Cervantes und Sterne bis Joyce, Eliot und Thomas Mann reichen. Nicht eingegangen wird hier auf die vielen, oft sehr überzeugenden Versuche, intertextuelle Beziehungen an Einzelbeispielen aufzuarbeiten, weil das Interesse einer grundlegenden und umfassenden Typologie gilt.
Oraic Tolic, Dubravka: Das Zitat in Literatur und Kunst. Versuch einer Theorie. Wien 1995. Zitiert als: Oraic Tolic.
Vgl. Oraic Tolic, S. 24. Siehe auch Bachtin 1990, S. 124f.
Vgl. Bachtin 1990, S. 121ff.
Vgl. Oraic Tolic, S. 24ff.
Und nur Texte, die miteinander in Beziehung stehen, sollen ausgehend von dem methodischen Ansatz betrachtet werden! Gemeint sind hier folglich solche, die aufeinander Bezug nehmen, ohne tatsächliche textuelle Interferenzen aufzuweisen.
Oraic Tolic, S. 29.
Die “referentielle Spannung” als eine Bedingung des Zitats wird—allerdings nicht in der Definition selbst—auch bei Kaiser angedeutet. Vgl. Kaiser 1972, S. 7.
Davidsons Sentenz “Name eines Namens” bedeutet nichts anderes als äquivalenz oder Wörtlichkeit.
“Wörtlichkeit” ist indes für Kaiser keine Bedingung für das Zitat, da er darunter lediglich die: annähernd wörtliche Anführung fremder Gedanken und Anfuhrung fremder Formulierungen versteht bzw. einen mehr oder weniger expliziten Verweis. Vgl. Kaiser 1972, S. 7. Neumann faßt darunter nur die bezugnehmende Wiedergabe. Vgl. Neumann 1982, S. 47.
Deshalb begreift Oraic Tolic Zitathaftigkeit auch als ontologisches und semioti-sches Prinzip. 〉Ontologisch〈 meint in diesem Zusammenhang—und im Sinne der formalen Ontologie—die Möglichkeit, die Strukturen zitathafter Texte zu beschreiben und mit Hilfe geeigneter Kategorien zu analysieren, um so die abstrakten Bestimmungen des Wesens der Zitation selbst einer Klärung zuzuführen. Zur Ontologie und den abstrakten Bestimmungen des 〉Wesens〈 vgl. ausführlich: Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften im Grundrisse: 1830.—Teil 1. Die Wissenschaft der Logik: mit den mündlichen Zusätzen. In: Ders.: Werke. Frankfurt/M. 1986. Bd. 8, S. 99f.
Die Abbreviationen werden von Oraic Tolic vorgeschlagen und aus Gründen der Vereinfachung hier beibehalten. Vgl. Oraic Tolic, S. 31.
Vgl. Oraic Tolic, S. 31f.
Ebd.
Vgl. ebd., S. 34f.
Um der Gefahr der Verwechslung vorzubeugen, wird deshalb in der vorliegenden Arbeit strikt darauf geachtet, den expliziten Intext bzw. das eigentliche Zitat stets als solchen/solches zu bezeichnen und als Sammelbegriff für die intertextuellen Relationen den der Intertextualität beizubehalten. Im übrigen finden die von Oraic Tolic vorgeschlagenen Begriffe Verwendung.
Vgl. Simon, S. 1054.
Vgl. ebd., S. 40f.
Vgl. ebd., S. 52f. Oraic Tolic ist indes nicht die erste Theoretikerin, die zwei grundsätzlich verschiedene Orientierungen in der Verwendung und Integration zitathaften Materials erkennt. Speziell auf die (literarische) Montage bezogen skizzierte Volker Klotz bereits Mitte der 70er Jahre nach Verfahren, Konstruktion, Funktion u.s.w. verschiedene, geschichtlich bedingte Tendenzen, die zwei unterschiedliche, dem Prinzip der Montage ver¬pflichtete Typen von Kunstwerken generieren: das sogenannte “organisierte Kunstwerk” mit der Tendenz zum Homogenen und das “montierte” mit der Tendenz zum Heterogenen. Vgl. Klotz, Volker: Zitat und Montage in neuerer Literatur und Kunst. In: Sprache im technischen Zeitalter 57–60 (1976). Berlin 1976, S. 259–277. Zitiert als: Klotz. Hier: S. 267ff.
Vgl. hierzu: ebd., S. 57ff.
Ebd., S. 68.
Der heute fast ausnahmslos parodistische Gebrauch des Centos macht leicht vergessen, daß es sich bei dieser Gattung zitierender übernahme von Teilen anderer Werke ursprünglich um Gedichte handelte, die aus den Versen anderer, vorbildlicher Dichter zusammengestellt (genauer: “zusammengeflickt”) wurden. Der Gedanke, den ‘eigenen ’Text dabei gegen die ursprüngliche Quelle zu wenden, ist den antiken—besonders den hellenistischen und byzantinischen—Centonen-Dichtern, denen es vorrangig auf die imitatio der Vorlage ankam, weitgehend fremd (vgl. dazu bspw. den “Cento nuptilias” des Ausonius oder auch die Vergil imitierenden bibelepischen Centonen der Proba). Noch im Mittelalter wird das Verständnis der Gattung von ‘Blütenlese ’und ästhetischer Imitation geprägt (etwa beim Tegernseer Mönch Metellus und seinen auf Horaz und Vergil aufbauenden “Geistlichen Liedern”). Erst ab dem 16. Jahrhundert (etwa mit Montaigne) und besonders in der Aufklärung (etwa Sternes “Tristram Shandy”) wird die kontrafaktische Schreibweise vollends zugunsten der parodistischen aufge¬geben. Seither wird unter dem Cento meist nur noch die parodistische Zitatmontage verstanden. Zum Cento vgl. ausführlich: Verweyen, Theodor u.a.: “Cento”. In: Reallexikon der deutschen Literaturwissenschaft. Neubearb. des Reallexikons der deutschen Literaturgeschichte. Gemein¬sam mit Harald Fricke u.a. hrsg. von Klaus Weimar. Band I: A-G. Berlin 1997, S. 293–294.
Unter dem nicht-satirischen Pastiche wird hier die ernsthafte und ohne satirische Absicht unternommenen Nachahmung eines Autorstils verstanden, in der direkte Zitate und wörtliche übernahmen zwar möglichst vermieden werden, dennoch aber nicht ausbleiben (etwa dort, wo aus der Nachahmung ein Plagiat wird). Zur Unterscheidung von satirischem und nichtsatirischem Pastiche vgl. ausführlich: Genette, Gerard: Palimpseste. Die Literatur auf zweiter Stufe. Frankfurt/M. 1993, S. 40ff. und S. 130ff. Genette weist dort auch darauf hin, daß stereotype Formulierungen der Vorlage unverändert, d.h. als Zitat, in das Pastiche übernommen werden. Vgl. ebd., S. 103.
Vgl. Oraic Tolic, S. 66.
Ebd., S. 68.
Ebd.
Vgl. ebd., S. 69.
Vgl. ebd, S. 60 u. 69f.
Vgl. ebd., S. 60f. u. 71 ff.
Ebd., S. 62.
Vgl. dazu ebd., S. 62ff. u. 73f.
Ebd., S. 64.
Ebd., S. 73.
Ebd., S. 74.
Ebd., S. 74f.
Vgl. ebd., S. 97.
Vgl. ebd., S. 122ff.
Vgl. Bachmann, Ingeborg: Wir müssen wahre Sätze finden. Gespräche und Interviews. Herausgegeben von Christine Koschel und Inge von Weidenbaum. München 1991 (Neuausgabe). Zitiert als: Gul.
Ebd., S. 12 u. 85.
Ebd., S. 56 u. 125.
Ebd., S. 57
Ebd., S. 110.
Ebd., S. 20.
Ebd.
Vgl. ebd., S. 16 u. 126.
Ebd., S. 125.
Ebd.
Ebd., S. 69.
Vgl. die “Frankfurter Vorlesungen”, in denen u.a. folgende Werke eingehend betrachtet werden: Hofmannsthals “Ein Brief”, Dostojewskijs “Aufzeichnungen aus dem Totenhaus”, Prousts “A la recherche du temps perdu”, Kafkas “Schloß”, Joyce ’”Ulysses”, Faulkners “The sound and the fury”, Becketts Roman-Trilogie und Hans Henny Jahnns “Fluß ohne Ufer”. Vgl. Ingeborg Bachmann: Frankfurter Vorlesungen: Probleme zeitgenössischer Dichtung. In: diess.: Werke. Herausgegeben, von Christine Koschel, Inge v. Weidenbaum und Clemens Münster. Vierter Band: Essays, Reden, Vermischte Schriften, Anhang. München 1978, S. 182–271. Wo nicht anders vermerkt, wird die Werkausgabe im fortlaufenden Text unter Angabe der römischen Bandnummer sowie Seitenzahl zitiert.
Wie dies etwa an dem von Bachmann schon in der Vorlesung zitierten Kafka-Brief ersichtlich wird, der dann kryptisch im Roman Malina Verwendung findet (vgl. 334). ähnlich verhält es sich auch mit der Doppelgänger-/Geschwister-Problematik aus dem Musil-schen Werk, die schon für das Eugen Tobai-Fragment und mehr noch den Franza-Komplex bedeutungsvoll ist und dann später in der Gestaltung der Dreickskonstellation Ich-Malina-Ivan aufgeht. Als dritte—eher die Erzählstruktur betreffende—Affinität sei auf den Entwurf einer Ich-Figur ex katochen verwiesen, die mit dem Fokus auf Becketts verschwindendem Ich der Romantrilogie schon in der dritten Vorlesung empirisch erörtert wird (vgl. IV, S. 235–237).
Vgl. Bartsch, Kurt: Ein nach vorn geöffnetes Reich von unbekannten Grenzen. In: Bauer, Uwe und Castex, Elisabeth (Hrsg.): Robert Musil: Untersuchungen. Königstein 1980
Omelaniuk, Irena: Androgyny and the Fate ofthe Feminin: Robert Musil and Ingeborg Bachmann. In: AUMLA. Christchurch/New Zealand. Nr. 58, Nov 1982, S. 146–163
Gürtler, Christa u. Höller, Hans: über die Unvergleichbarkeit vergleichbarer Texte. Robert Musil, Thomas Mann und Ingeborg Bachmann. In: Beutner, Eduard (u.a.): Dialog der Epochen. Wien 1987, S. 141–166
Nethersole, Reingard: Zwei Arten der weltlichen Wirklichkeit. Bemerkungen zu Ingeborg Bachmanns Roman “Malina” in Verbindung mit Robert Musils “Der Mann ohne Eigenschaften”. In: Pohlheim, Karl (Hrsg.): Sinn und Symbol. Bern, Frankfurt/M., New York, Paris 1987, S. 457–473
Rußegger, Arno: Halbe Sätze. Ein Vergleich literarischer Verfahrensweisen bei Robert Musil und Ingeborg Bachmann. In: Göttsche, Dirk / Ohl, Hubert: Ingeborg Bachmann. Neue Beiträge zu ihrem Werk. Würzburg 1993, S. 315–327.
Thau, Bärbel: Gesellschaftsbild und Utopie im Spätwerk Ingeborg Bachmanns. Untersuchungen zum “Todesarten-Zyklus” und zu “Simultan”. Frankfurt/M. u.a. 1986.
Vgl. Toman, Lore: Bachmanns “Malina” und Frischs “Gantenbein”. Zwei Seiten des gleichen Lebens. In: Die Tat. Zürich. Nr. 197 v. 24. August 1974, S. 21
Jabtonska, Joanna: Ingeborg Bachmanns “Malina” und Frischs “Mein Name sei Gantenbein”. Varianten derselben Geschichte. In: Kuczynski, K.A. (Hrsg.): Anrufung der großen Dichterin. Zum Gedächtnis des 10. Todestages von Ingeborg Bachmann. Lódź 1984, S. 69–84
Albrecht, Monika: “Die andere Seite”. Zur Bedeutung von Werk und Person Max Frischs in Ingeborg Bachmanns “Todesarten”. Würzburg 1989. Zitiert als: Albrecht 1989; dies.: Mein Name sei Gantenbein—mein Name? Malina. Zum intertextuellen Verfahren der 〉imaginären Autobiogra-phie〈 Malina. In: Stoll, Andrea (Hrsg.): Ingeborg Bachmanns 〉Malina〈. A.a.O., S. 265–287. Zitiert als: Albrecht 1992.
Vgl. Achberger, Karen: Der Fall Schönberg. Musik und Mythos in “Malina”. In: Text &. Kritik. Sonderband: Ingeborg Bachmann. Hrsg. v. Heinz Ludwig Arnold. München 1984, S. 120–131. Zitiert als: Achberger 1984; dies.: Musik und Komposition in Ingeborg Bachmanns “Zikaden” und “Malina”. In: The German Quarterly. Vol. 61, No. 2, Cherry Hill/ NJ 1988, S. 193–212. Zitiert als: Achberger 1988.
Vgl. Kunze.
Göttsche, Dirk: Erinnerung und Erzählstruktur in der erzählenden Prosa Ingeborg Bachmanns. In: Literatur in Wissenschaft und Unterricht. Würzburg, Jg. 23, Heft 2, 1990. Zitiert als: Göttsche 1990.
Vgl. Remmler, Karen Louise: Walter Benjamin ‘s “Eingedenken” and the Strukture of Remembrance in Ingeborg Bachmann’s “Todesarten”. Saint Louis/MO 1989
Weigel, Sigrid: “Stadt ohne Gewähr “-Topographien der Erinnerung in der Intertextualität von Bachmann und Benjamin.” In: Göttsche, Dirk / Ohl, Hubert: Ingeborg Bachmann. Neue Beiträge zu ihrem Werk. A.a.O. Zitiert als: Weigel 1993; dies.: Bilder des kulturellen Gedächtnisses. Dülmen-Hiddingsel 1994. Zitiertals: Weigel 19941; dies.: “Keinphilosophisches Staunen”-”Schreiben im Staunen.” Zum Verhältnis von Philosophie und Literatur nach 1945: Benjamin, Adorno, Bach¬mann. In: Deutsche Vierteljahresschrift. Heft 1/ März 1996 (70. Jg.), S. 120–137.
Vgl. Brinkemper, Peter: Liebe als Fragment. Affinitäten u. Differenzen zwischen Bachmann u. Barthes. In: Jahrbuch der Grillparzergesellschaft. Folge 3. Bd. 16 (1984/85/86). Wien 1986, S. 189–199
Weigel, Sigrid: “Ein Ende mit der Schrift. Ein anderer Anfang.” Zur Entwicklung von Ingeborg Bachmanns Schreibweise. In: Text & Kritik. Sonderband: Ingeborg Bachmann. Hrsg. v. Heinz-Ludwig Arnold. München 1984. Zitiert als: Weigel 1984.
Vgl. Kohn-Waechter, Gudrun: Das “Problem der Post” in “Malina” von Ingeborg Bachmann und Martin Heideggers “Der Satz vom Grunde”. In: Runge, Anita u.a. (Hrsg.): Die Frau im Dialog. Studien zu Theorie und Geschichte des Briefes. Stuttgart 1991, S. 225–242.
Göttsche, Dirk: “Die Schwarzkunst der Worte”. Zur Barbey- und Rimbaud-Rezeption in Ingeborg Bachmanns “Todesarten”-Zyklus. In: Jahrbuch der Grillparzer-Gesellschaft. Folge 3, Bd. 17 (1987–90). Wien 1991, S. 127–162. Zitiert als: Göttsche 1991.
Kaiser, Gerhard R.: Kunst nach Auschwitz oder: “Positivist und Mystiker”. Ingeborg Bachmann als Leserin Prousts. In: Göttsche, Dirk / Ohl, Hubert (Hrsg): Ingeborg Bachmann. Neue Beiträge zu ihrem Werk. Würzburg 1993, S. 329–352.
Vgl. Janz, Marlies: Vom Engagement absoluter Poesie: Zur Lyrik und ästhetik Paul Celans. Frankfurt/M. 1976
Riedel, Ingrid: Traum und Legende in Ingeborg Bachmanns “Malina”. In: Urban, Bernd u. Kudszus, Winfried (Hrsg.): Psychoanalytische und psychologische Literaturinterpretation. Darmstadt 1981, S. 178–207
Janz, Marlies: Haltlosigkeiten: Paul Celan und Ingeborg Bachmann. In: Hörisch, Jochen u. Winkels, Hubert (Hrsg.): Das schnelle Altern der neuesten Literatur. Düsseldorf 1985, S. 31–39
Bennthold-Thomsen, Anke: Auf der Suche nach dem Erinnerungsort. In: Celan-Jahrbuch 2. Heidelberg 1988, S. 7–28
Kohn-Waechter, Gudrun: “…ich liebe ihr Herunterbrennen”. Das Zerschreiben der Opferfaszination in “Malina” von Ingeborg Bachmann und “Gespräch im Gebirg” von Paul Celan. In: Dies. (Hrsg.): Schrift der Flammen. Opfermythen und Weiblichkeitsentwürfe im 20. Jahrhundert. Berlin 1991, S. 219–240; dies: Das Verschwinden in der Wand. Destruktive Moderne und Widerspruch eines weiblichen ich in Ingeborg Bachmanns “Malina”. Stuttgart 1992; Wögerbauer, Werner: Begegnung, west-östlich. Zur Interpretation von Paul Celans “Bahndämme, Wegränder, öd-plätze, Schutt”. In: Celan-Jahrbuch 4. Heidelberg 1992, S. 55–68. Zitiert als: Wögerbauer 1992;
Sauthoff, Stephan: Die Transformation (auto)biographischer Elemente im Prosawerk Ingeborg Bachmanns. Frakfurt/M., Berlin, Bern, New York, Paris, Wien 1992. Höhepunkt der Diskussion war ein im Oktober 1994 von Sigrid Weigel und Bernhard Böschenstein an der Universität Zürich veranstaltetes Symposion unter dem Titel: Paul Celan und Ingeborg Bachmann: Begegnung—Intertextualität—Historische Konstellation.
Die Beiträge der ‘Bachmann-Gemeinde ’des Symposions—allerdings nicht die z.T. sehr impulsiven und kontroversen Debatten—sind dokumentiert in dem Band: Böschenstein, Bernhard / Weigel, Sigrid (Hrsg.): Ingeborg Bachmann und Paul Celan. Poetische Korrespondenzen. Frankfurt/M. 1997. Zitiert als: Korrespondenzen.
Die ‘Celan-Fraktion ’veröffentlichte ihre Beiträge im sechsten Celan-Jahrbuch: Wögerbauer, Werner: Zur strukturbildenden Funktion der Liebesbeziehung in der Dichtung Paul Celans. In: Celan-Jahrbuch 6. Heidelberg 1995, S. 161–172.
Zitiert als Wögerbauer 1995; Neumann, Peter Horst: Ingeborg Bachmanns Fragment Das Gedicht an den Lesen—eine Antwort auf die 〉Sprachgitter〈-Gedichte Paul Celans. In: ebd., S. 173–180. Zudem veröffentlichte Sigrid Weigel kürzlich eine erweiterte ‘Version ’ihres Zürich-Vortrags, in dem einige der 〉Enthüllungen〈 der Tagung Berücksichtigung finden. Vgl.: Weigel, Sigrid: “Sie sagten sich Helles und Dunkles”. Ingeborg Bachmanns literarischer Dialog mit Paul Celan. In: TEXT + KRITIK. Heft 6: Ingeborg Bachmann. 5. Auflage: Neufassung. München 1995, S. 123–135. Zitiertals: Weigel 1996. Darüberhinaus publizierte jüngst Wolfgang Emmerich einen Aufsatz, dereiner Zusammenfassung dieser Tagung entspricht, die im wesentlichen auszeichnete, zu starke biographische Akzente gesetzt zu haben. Vgl.: Emmerich, Wolfgang: Begegnung und Verfehlung. Paul Celan-Ingeborg Bachmann. In: Sinn & Form. 2/96. 28. Jahr/2. Heft, Berlin u.a. 1996, S. 278–294.
Vgl. u.a. Klaubert, Annette: Symbolische Strukturen bei Ingeborg Bachmann. “Malina” im Kontext der Kurzgeschichten. Bern, Frankfurt/M., New York 1983
Bartsch, Kurt: Ingeborg Bachmann. Stuttgart 1988. Zitiert als: Bartsch 1988. Bzw. in denen das Material auf wenig überzeugende Weise ‘arrangiert ’wurde wie etwa: Behre, Maria: “Das Ich, weiblich”. “Malina” im Chor der Stimmen zur “Erfindung” des Weiblichen im Menschen. In: Stoll, Andrea (Hrsg.): Ingeborg Bachmanns “Malina”. Frankfurt/M. 1992, S. 210–232. Letztere glaubt im Roman einen Dialog von Stimmen zu erkennen, die realen Autoren entsprechen, nämlich: Musil (das Ich), Celan (Malina) und Frisch (Ivan).
So ist es unbegreiflich, weshalb beispielsweise ausgerechnet das von Göttsche selbst in einem überzeugenden Aufsatz belegte Material zu Barbey d’Aurevilly nicht Aufnahme in den Kommentar gefunden hat Die Gesellschaft ist der allergrößte Mordschauplatz…[617]; vgl. Göttsche 1992). Auch die bekannten Celan-Zitate sind nicht vollständig nachgewiesen. Diese Versehen sind allenfalls durch das wohl etwas verfrühte Erscheinen der Ausgabe zu erklären.
Vgl. Albrecht, Monika: “Die andere Seite”. Untersuchung zur Bedeutung von Werk und Person Max Frischs in Ingeborg Bachmanns “Todesarten”. A.a.O.; dies.: “Todes-arten”: “Malina” und frühe Entwürfe—Anmerkungen zu Ingeborg Bachmanns Romanzyklus und seiner Präsentation in der Werkausgabe. In: ZfdPh, Jg. 107, Heft 4. Berlin 1988, S. 585–602; dies.: Ingeborg Bachmanns TODESARTEN-Zyklus—Perspektiven einer künftigen Edition. In: Grillparzer-Jb., Folge 3, Bd. 17 (Berichtszeit 1987–90). Wien 1991, S. 85–117;
Göttsche, Dirk: “Malina” und nachgelassene “Todesarten”-Fragmente. Zur Geschichte des reflexiven und zyklischen Erzählens bei Ingeborg Bachmann. In: Stoll, Andrea (Hrsg.): Ingeborg Bachmanns “Malina”. A.a.O. 1988, S. 188–209. Bezüglich der Ausführungen zur Entstehungsgeschichte des Romans in diesem Abschnitt siehe insbesondere: ders.: überlieferungsbeschreibung und Textkritischer Kommentar. In: “Todesarten”-Projekt. Bd. 3. A.a.O., hier: S. 749–917.
Um die—erzählstrukturelle Phänomene beschreibenden—Funktionstypen von der semantischen Funktion der Zitate abzugrenzen, werden sie als narrative Funktionen bezeichnet.
Refrainartig wird durch die Nennung der Stadt jeder ungerade der zwölf Verse im Gedicht: Ein Lied in der Wüste geschlossen: Ein Kranz ward gewunden aus schwärzlichem Laub in der Gegend von Akra:/Dort riß ich den Rappen herum und stach nach dem Tod mit dem Degen./Auch trank ich aus hölzernen Schalen die Asche der Brunnen von Akra/und zog mit gefälltem Visier den Trümmern der Himmel entgegen. […]. Vgl.: Celan, Paul: Gesammelte Werke in fünfBänden. Hrsg. v. Beda Allemann und Stefan Reichert unter Mitwirkung von Rolf Bücher. Frankfurt/M. 1983. Zitiert als: Celan [Bandnummer]. Hier: Celan I, S. 11.
Zum Pathos vgl. insbesondere den letzten Satz, der die Revolution von 1848 verherrlicht.
Vgl. 920, Anmerkung zu 13,11.
Shakespeare, William: The Complete Works. Ed.: Peter Alexander. London 1991, S. 1047.
Ebd.
Ebd.
Ebd.
Auch die Absatzgestaltung des Blattes N 1795a spricht eher für die Zuordnung der Satzgruppe: Essen. übelkeit. Diefolie, kein Sinn, wenn nicht gerechtfertigt durch Arbeit. (Sinn Monolog von H.) zu Malina, da sich der funfzeilige Paragraph als geschlossener Korpus offensichtlich auf diese Figur beziehen soll (vgl. 12).
Vgl. Pirandello, Luigi: Dialog zwischen Großem Ich und kleinem ich. In: ders.: Il Gran Me e il piccolo me. Racconti. München 1995, S. 116–123.
Vgl. Kaiser 1972, S. 83.
Die Möglichkeit der (gegenseitigen) intertextuellen Bezugnahme von Ingeborg Bachmann und Gershom Scholem war erst kürzlich Gegenstand eines Artikels von Sigrid Weigel, der jedoch in seiner Leitthese von Friedrich Niewöher, einem der Mitherausgeber der Scholem-Tagebücher, entkräftet wurde. Vgl. dazu: Weigel, Sigrid: Der Abend aller Tage. In: Die Zeit. Nr. 26 vom 21. Juni 1996 (51. Jg.), S. 40; und Niewöher, Friedrich: An Ingeborg Bachmann. In: Die Zeit. Nr. 30 vom 19. Juli 1996 (51. Jg.), S. 14.
Vgl. Hölderlin, Friedrich: Sämtliche Werke. Stuttgarter Ausgabe. Hrsg. v. Friedrich Beißner. Bd. 3. Stuttgart 1958, S. 177f.: Ich wollte erzählen. Ich will es tun. Von außen stört mich nichts in meinen Erinnerungen. Auf welche Weise Ingeborg Bachmann das Hölderlin-Material einarbeitet und welche Bedeutung der Motivkomplex für das Erzählverfahren des Romans hat, wurde von Göttsche gezeigt, weshalb hier nicht ausführlicher dazu Stellung genommen werden muß. Vgl. Göttsche 1990. Bezeichnend ist indes die auffällige Diskrepanz der erzählstrukturellen Bedeutung des Hölderlin-Motivs und der tatsächlichen Quellenkenntnis der Autorin, wie sie durch eine Anekdote um dieses Zitat zum Ausdruck kommt, die von Toni Kienlechner überliefert wurde: Ingeborg hatte mir erzählt, sie solle zu einem Hölderlin-Jahrestag einen Beitrag schreiben, und sie zitierte einen Hölderlin-Satz, mit dem es ßr sie eine eigenartige Bewandtnis habe: “Ich will erzählen, ich werde erzählen, nichts stört mich mehr in meiner Erinnerung.” Das Seltsame sei, so In-geborg, dass sie nun den ganzen Hölderlin nach diesem Satz abgesucht habe—aber er sei nicht mehr da. “Diesen Satz gibt es gar nicht. Hölderlin hat ihn gar nicht geschrieben. Es war wohl ein gespenstisches Geschenk von Hölderlin an mich, dieser Satz…darüber könnte ich schrei¬ben.” Dieser angeblich gespenstische Satz von Hölderlin blieb mir im Ohr und weckte mich am nächsten Morgen um sechs. Ich sprang aus dem Bett und holte “meinen” Hölderlin aus dem Regal und hatte nach wenigen Minuten den Satz gefunden. Ich konnte es kaum erwarten, Ingeborg anzurufen—sie war vor allem heilfroh: “Das wäre eine schöne Blamage gewesen.” Keine Spur von Pathos. Vgl. Kienlechner, Toni: Wörter und Worte. In: du. Die Zeitschrift der Kultur. Heft Nr. 9 vom September 1994, Zürich 1994, S.64–65. Hier: S. 65.
Für den Hinweis auf Meyrinks “Der Golem” danke ich Sigrid Lange.
Daß es tatsächlich ein Cafe Musil in Klagenfurt gibt, weiß der Leser spätestens seit Uwe Johnsons Reise nach Klagenfurt (Johnson, Uwe: Reise nach Klagenfurt. Frankfurt/M. 1974.). Natürlich ist belegt, daß das Cafe weder nach Robert Musil benannt wurde, noch daß er mit der Betreiberfamilie verwandt war. Dennoch ist die Nennung des Cafes zweifellos als Allusion auf den in der gleichen Stadt wie Bachmann geborenen und von ihr hochverehrten Schriftsteller lesbar.
Celan III, S. 169–173. Vgl. besonders S. 170ff.
Vgl. dazu: Celan I, S. 13; Celan I, S. 25; Celan I, S. 33.
Vgl. dazu: Celan I, S. 228; Celan II, S. 144; Celan I, S. 12; Celan I, S. 37; Celan I, S. 68.
Ein Kind ist auch da, ich sehe nur eines, obwohl mir ist, als mußten da zwei Kinder sein, und das Kind liegt in einer Ecke. Ich habe es sofort erkannt. In einer anderen Ecke liegt die Frau, sanft und duldsam, von der sein Kind ist […](523). Paul Celan und Gisele Lestrange heirateten im Jahre 1952. Vor Eric Celan wurde der Sohn Francois geboren, der noch im Oktober 1953 starb, wie das Gedicht GRABSCHRIFT FÜR FRANCOIS (Celan I, S. 105) bezeugt.
Die, um es zu wiederholen, bereits um den Jahreswechsel 1967/68 entstanden sein muß!
Mit dem “Berliner Fräulein” könnte Ingeborg Bachmann selbst gemeint sein, die 1963/64 nach der Trennung von Max Frisch in Berlin lebte.
In: Celan I, S. 7–78.
Celan I, S. 28.
Vgl. u.a. Wögerbauer 1995, S.167.
Wann Celan Bachmann den Band schenkte, ist nicht überliefert. Wenige Monate vor ihrem Tod überreichte Ingeborg Bachmann das Buch an Christine Koschel (vgl. dazu den Vortrag “Malina ist eine einzige Anspielung auf Gedichte”, den Christine Koschel am 9.10.1994 auf dem bereits erwähnten Bachmann-Celan-Symposion hielt; dokumentiert ist der Beitrag in: Korrespondenzen, S. 17–22).
Wie vorgeschlagen in: Wögerbauer 1995, S. 167.
In: Korrespondenzen, S. 22 wird eine Liste der Widmungs-Gedichte vorgelegt. Die Widmung “f.D.” findet sich über den Gedichten: NACHTS ist dein Leib von Gottes Fieber braun (Celan I, S. 12), ERINNERUNG AN FRANKREICH (ebd., S. 28), NACHTSTRAHL (ebd., S. 31), DIE JAHRE VON DIR ZU MIR (ebd., S. 32), LOB DER FERNE (ebd., S. 33), DAS GANZE LEBEN (ebd., S. 34), CORONA (ebd., S. 37), AUF REISEN (ebd., S. 45), IN ägypten (ebd., S. 46), BRANDMAL (ebd., S. 50), WER sein Herz aus der Brust reißt zur Nacht […] (ebd., S. 51), KRISTALL (ebd., S. 52), NACHTS, wenn das Pendel der Liebe schwingt […] (ebd., S. 57), SO schlafe, und mein Aug […] (ebd., S. 58), SO bist du denn geworden […] (ebd., S. 59), DIE FESTE BURG (ebd., S. 60), DER Tauben weißeste flog auf […] (ebd., S. 61), AUS Herzen und Hirnen […] (ebd., S. 70), LANDSCHAFT (ebd., S. 74), STILLE! (ebd., S. 75), WASSER UND FEUER (ebd., S. 76f.), ZäHLE die Mandeln (ebd., S. 78); die Widmung “u.f.D.” über dem Gedicht: SIE kämmt ihr Haar […] (ebd., S. 72). Auffällig ist, daß Bachmann—anders als zu vermuten wäre—weder aus allen ihr ‘gewidmeten ’Gedichten ‘zitiert ’noch sich die Prototexte auf dieses Material beschränken. So finden nur 11 der insgesamt 23 Texte im Roman Berücksichtigung. Darüber hinaus referiert die Autorin aber auf mindestens 3 weitere Gedichte, die keine Widmung tragen: EIN LIED in der Wüste (ebd., S. 11), UMSONST malst du Herzen ans Fenster (ebd., S. 13), Die Hand voller Stunden, so kamst du zu mir […] (ebd., S. 16). Vgl. dazu ausführlich die Zitatübersicht im Anhang.
Bachmann bedient sich hier eines Motivs, das vieldeutig wie kein anderes ist und in der Literatur ebenso häufig Verwendung findet. Ist das Motiv von jeher eng mit dem Traum und Traumzuständen verknüpft, nutz es die Autorin hier, um die Sehnsucht nach Zusammenfüh¬rung der Liebenden zu markieren. Der Mond ist in dieser Szene also weniger Sinnträger von Androgynität, eines inneren Erregungszustand oder der Selbstbesinnung der Figuren, vielmehr kündigt sein mildes Licht hier Rettung, Geborgenheit und Heimat an. Er wird zum Zeichen der erfüllten Liebe. Zum Motiv vgl. ausführlich: Daemmrich, Horst S. u.a.: Themen und Motive in der Literatur. Ein Handbuch. 2., überarb. und erw. Auflage. Tübingen 1995, S. 257–260.
Schönberg, Arnold: Pierrot lunaire, op. 21. In: Schoenberg, Arnold: Pierrot lunaire, Serenade, Die eiserne Brigade. London 1990, Textbeilage S. 22–41. Zitiert als: Schönberg. In der Sentenz: wie einen toten Falterfallschirm (98) klingt im Traum-Entwurf der Giraud-Text allerdings auch erstmals an: Finstre, schwarze Riesenfalter / Töteten der Sonne Glanz (vgl. Schönberg, S. 28).
Musil, Robert: Gesammelte Werke in neun Bänden. Herausgegeben von Adolf Frise. Reinbek bei Hamburg 1978. Der Mann ohne Eigenschaften (Band I-V) wird zitiert als: MoE, die übrigen Texte als: Musil [Bandnummer]. Auch bei Musil stellt der Pierrot lunaire ein exponiertes Motiv dar, um die Beziehung zwischen Ulrich und seinem ans Licht gekommenen Gegenmenschen Agathe zu charakterisieren. Zum Motiv vgl.: MoE, S. 675f. u. S. 1086. Die Mondmetaphorik und die Figur des melancholischen Clowns, der seine Gefühle hinter der weißen Maske verbirgt, werden bei Musil zusammengezogen, um die Thematik der Androgyni¬tät zu gestalten.
MoE, S. 827.
MoE, S. 1428.
MoE, S. 1084.
Musil hat nicht nur im “Mann ohne Eigenschaften”, sondern auch im Gedicht “Isis und Osiris” eine inzestiöse Beziehung mit ihren selbstzerstörerischen Folgen ausdrücklich in das silbrige Licht des Mondes verlagert: Auf den Blättern der Sterne lag der Knabe / Mond in silberner Ruh, […] (Musil VI, S. 465). Wie groß die Wirkung des Gedichtes auf Bachmann war, ist durch das Essay “Der Mann ohne Eigenschaften” belegt (vgl. IV, 98f.), ebenso wie ihr Eindruck vom Roman durch die Interviews (vgl. Gul 56, 125) und die “Frankfurter Vorlesungen” (vgl. u.a. IV, 194). Daß die Autorin folglich nicht selbstverständlich mit dem Motiv arbeitete und eine streng kalkulierte Wirkung mit dessen Verwendung zu evozieren beabsichtig¬te, ist anzunehmen.
Ebd.
übrigens plante auch Musil in seinem Roman ein Traumkapitel, in welchem Agathe die Vereinigung mit Ulrich im Traum vorwegnimmt: Und weil sie in dieser Ruhe eins waren und ohne Scheidung in sich selbst, und ihr Wille kein Tun hatte, stand sie in dieser Ruhe wie vor einem Sonnenaufgang und ging mit ihren irdischen Einzelheiten in ihm unter (vgl. MoE, S. 1500ff.). In dem Musilschen Entwurf finden auch die von Bachmann später zitierte Farld-Ed-Dln Attar-Sentenz: Wirf alles, was du hast, ins Feuer, bis zu den Schuhen […] (ebd., S. 1501) und das Motiv der sich öffnenden Wand (vgl. ebd., S. 1502) Berücksichtigung.
Vgl. MoE, S. 1087.
Stirner, Max: Der Einzige und sein Eigentum. Stuttgart 1981. Zitiert als: Stirner.
Ebd., S. 153.
Ebd., S. 284.
Ebd., S. 385.
Ebd., S. 399.
Ebd., S. 402.
Wie auch Stirner selbst seine Zitate selten durch Quellenangaben auswies.
Zur Kritik Stirners vgl. ausführlich: Marx, Karl / Engels, Friedrich: Werke. Berlin (Ost) 1958, Bd. 3. Der immerhin mehr als 300 Seiten umfassende und mit “Sankt Max” überschriebene dritte Teil von “Die deutsche Ideologie” ist der sprachlich brillianten, aber umso vernichtenderen Kritik des Stirner-Textes gewidmet.
Unter “geflügelten Worten” werden mit Büchmann solche zitathaften Ausdrücke verstanden, welche, von nachweisbaren Verfassern ausgegangen, allgemein bekannt geworden sind und allgemein wie Sprichwörter angewendet werden. Vgl. Büchmann, Georg: Geflügelte Worte. Der Zitatenschatz des deutschen Volkes. 36. Auflage. Bearbeitet von Winfried Hofmann. Frankfurt/M. 1986, S. VIII. Büchmanns redaktioneller Nachfolger Robert-tornow (sie!) modifizierte diese Definition, indem er den Sprichwortcharakter und die nachweisbare Verfasserschaft weniger akzentuierte, dafür aber den literarischen Ursprung der Sentenzen betonte: Ein geflügeltes Wort ist ein in weiten Kreisen unseres Vaterlandes dauernd angeführter Ausspruch, Ausdruck oder Name, gleichviel, welcher Sprache, dessen historischer Urheber oder dessen literarischer Ursprung nachweisbar ist. Ebd.
Vgl. Rimbaud, Arthur: Gedichte. Französisch und deutsch. Leipzig 1989, S. 69–113. Die Ausgabe wird zitiert als: Rimbaud.
Und auch vergeblich versucht, im “Parnasse Contemporain” zu veröffentlichen.
Vgl. Rimbauds Brief an Paul Demeny vom 15. Mai 1871. In: Rimbaud, S.152–158. Hier: S. 153.
Vgl. ebd., S. 155.
Vgl. ebd., S. 156.
Vgl. ebd.
Nous allons à l’Esprit. C’est trés-certain, c’est oracle, ce que je dis. Je com-prends, et ne sachant m’expliquer sans paroles paiennes, je voudrais me taire. Ebd., S. 74.
Ebd., S. 156.
Vgl. ebd., S. 155.
Vgl. dazu Brockhaus-Enzyklopädie: in 24 Bänden. 19., völlig neu bearbeitete Auflage. 6. Band: Ds-Ew. Mannheim 1994, S. 415–416: Enteignung, lat. Expropriation, Entziehung des Eigentums an bewegt, oder unbewegt. Sachen oder sonstigen Vermögenswerten durch staatlichen Hoheitsakt. Die E. soll dazu dienen, die entzogene [nämlich zwangsentzogene—J.B.] Sache zum Wohle der Allgemeinheit [sic!] einem anderen, als höherwertig geltenden Verwendungszweck zuzuführen.
In der Vorlage Rimbauds heißt es: Wem soll ich mich anpreisen? Welches Tier anbeten ? Welches Heiligenbild stürmen ? Welche Herzen brechen ? Welche Lüge soll ich stützen ? In welchem Blut waten? Schlag einen Bogen um die Gerechtigkeit.—Das harte Leben, die arglose Vertierung—die Faust abgestumpft, den Deckel des Sarges heben, sich hinlegen, verrecken. Rimbaud, S. 77. In Malina kehrt die Passage bearbeitet wieder: In einem tiefen Rausch werde ich meine Fragen ausschlafen. Tiere werde ich anbeten in der Nacht, mich an den heiligsten Bildern vergreifen, mich an alle Lügen halten, vertiert werde ich sein im Traum und mich töten lassen, wie ein Tier. (438)
A.a.O.
Vgl. dazu den anhand des Hölderlin-Zitats eingeführten Komplex um das Erinnerungserzählen und die dazugehörige Anekdote, wie sie Toni Kienlechner berichtet, den durch das Meyrink-Zitat thematisierten Heute-Begriff oder auch die Enteignungs-Problematik.
Vgl. dazu das Kapitel: 2.3.3.1. Die semantische Ebene (S. 108ff.).
Womit Göttsche widersprochen wird, der im Kommentar solches erst für die Fassungen der Textstufe IV annimmt (vgl. 843).
Wie etwa die Lieder/Arien-Libretti (vgl. u.a. 288, 296, 517, 518, 546), Zitate aus Büchern (630, 677) oder Zeitungsausschnitte (603).
Vgl. Schönberg, S. 40.
Meyrink, Gustav: Der Golem. Leipzig und Weimar 1983. Zitiert als: Meyrink.
Auf diese eigentümliche Bedeutung des Mottos, das wohl kaum zu dem Text gehört, in dem es Verwendung findet, hat Peter Horst Neumann in seinem Artikel Das Eigene und das Fremde aufmerksam gemacht: Ein Grenzfall des Zitierens muß das Motto schon deswegen sein, weil die strenge Trennung von Eigenem und Fremdem ein wesentliches Element des Zitatkomplexes zweifelhaft erscheinen läßt: das Zitatmedium, das hier den zitierten Text nicht enthält. Formal ist die Vermittlung also nicht geleistet. Es bedarf der Medialität des Lesers, daß sie sich unter dem mehr oder weniger deutlichen Dirigat beider Texte herstellen kann. Neumann 1982, S. 51.
Deren Zitation in der Entwurfsreinschrift ohne Anführungszeichen erfolgt!
Jene dreizehnbändige Sammlung, die nur zwei der vom Ich erwähnten Lieder enthält, wie Achberger (vgl. Achberger 1988, S. 212) und Göttsche (vgl. 950) berichten.
Wiewohl eine zwar nicht vordergründige, aber zweifelsohne existierende biographische Deutungsebene in dem Abschnitt angelegt ist und somit auch bedacht werden soll; allerdings nicht als einzige verbindliche Lesart!
So die Kritische Ausgabe (932). Allerdings findet sich dieses Duett nicht im zweiten Akt—wie von den Herausgebern irrtümlich angemerkt -, sondern im vierten. Im zweite Akt wird der Dichter Hoffmann nicht durch Giulietta verfuhrt, sondern durch Olympia. Der Bearbeiter des Kommentars hat sich wohl durch die verwirrende Vielfalt an Versionen der lediglich als Fragment überlieferten Oper irritieren lassen. So wurde die Barcarole in der Uraufführung etwa dem Antonia-Akt (3.Akt) vorangestellt. Mit Blick auf die Doppelgänger-Problematik im Bachmannschen Roman scheint es jedoch ratsam, die von Offenbach selbst favorisierte Fassung, wie sie seit Oesers Kritischer Ausgabe der Oper im Jahre 1977 verbindlich ist, als Referenz zu Rate zu ziehen.
Vgl. Hoffmann, E.T.A.: Werke. In sechs Bänden. Hrsg. von Hartmut Steinecke (u.a.). Frankfurt/M. 1993. Unter Angabe der Bandnummer zitiert als: Hoffmann. Für die Szene: Hoffmann 11,1, S. 344f.
In Hoffmanns Erzählung “Die Abenteuer der Sylvester-Nacht” ist dies die Doppelfigur General Suwarow/Erasmus Spikher.
In dieser Arbeit wird Bezug genommen auf eine Einspielung der Oper mit dem Bayrischen Rundfunksinfonieorchester unter Wollberg mit Ilse Gramatzki als Niklas und Norma Sharp als Giulietta (EMI 1979).
Zum Doppelgänger vgl. die Studie: Hildenbrock, Aglaja: Das andere Ich. Künstlicher Mensch und Doppelgänger in der deutsch- und englischsprachigen Literatur. Tübingen 1980. Leider fand der Bachmannsche Roman dort keine Würdigung.
Neben der Erzählung “Die Abenteuer der Sylvester-Nacht” finden auch andere Motive aus Erzählungen E.T.A. Hoffmanns in der Oper Verwendung. Bezeichnenderweise handelt es sich dabei um jene unheimlichen Geschichten, Nacht- oder Fantasiestücke, die Phänomene trügerischer Identität zum Gegenstand haben: “Der Sandmann”, “Rat Crespel”, und “Der goldne Topf”. In “Hoffmanns Erzählungen” stehen indes nicht nur die Figuren zur Disposition, sondern entgleitet darüber hinaus auch noch die Abgrenzung der Erzählebenen, da es dem Dichter Hoffmann aufgetragen wird, durch die Handlung zu führen.
Und damit implizit die Ankündigung des eigenen Endes.
Vgl. in diesem Zusammenhang Bachmanns Gedicht: “Keine Delikatessen” (I, 172). Auch dort kündigt ein (allerdings lyrisches) Ich seinen Rückzug aus dem Text an.
Einzig die ‘kabbalistische ’Zahlenspielerei um die Hausnummern von Ich und Ivan bzw. das (allerdings eminent bedeutsame) Pierrot lunaire-Motiv finden, wie die Her¬ausgeber der Kritischen Ausgabe gezeigt haben (vgl. 844), noch keine Berücksichtigung.
Vgl. dazu wiederum Göttsche (843).
Vgl. Albrecht 1992, S. 272.
Vgl. Lob der Ferne (Celan I, S. 33) und Corona (Celan I, S. 37).
Celan I, S. 115. Vgl. dazu auch das Gedicht: Sie kämmt ihr Haar wie mans den Toten kämmt […] aus der Sammlung “Mohn und Gedächtnis” (ebd., S. 72), das die Widmungs-Abbreviatur “u.f.d.“ trägt.
Celan I, S. 61.
Bezeichnenderweise erfolgt der Textabbruch nach dem Auftreten des Befreiers (846) und nachdem die Autorin eine folgenreiche lexikalische Veränderung am Text vor¬genommen hat: Ist anfangs im Märchen stets vom Pferd der Prinzessin die Rede (vgl. 169f.), wird das Tier ab dem Typoskript Ml-33 als 〉Rappe〈 bezeichnet (172). Es ist sicherlich kein Zufall, daß schon Celan im Eröffnungsgedicht des Bandes “Mohn und Gedächtnis”: “Ein Lied in der Wüste” (Celan I, S. 11) das gleiche Lexem favorisiert: […] dort riß ich den Rappen herum und stach nach dem Tod mit dem Degen/ […].
Die Sentenz: in dem ein Strauß Türkenbund stand, nichts sonst wird in der -wahrscheinlich zweiten—Korrekturschicht der Entwurfsreinschrift des Kapitels handschriftlich eingefügt (173) und dürfte erfolgt sein, als die Autorin die erste Reinschriftfassung des zweiten Kapitels niederschrieb (vgl. 215ff.). Da jedoch das eindeutig auf Celan zurückgehende Zitat: rot und siebenmal röter als rot (vgl. Celan II, S. 102) und vermittels des Fensters die Anspielung auf dessen Gedicht Corona (vgl. Celan I, S. 37) nicht wie dann in der nach dem April 1970 entstandenen Textstufe IV—in welcher die Verse aus Celans frühen Gedichtbänden an Bedeu¬tung für den Romanverlauf gewinnen—die Ausgestaltung der Blumenladenszene ergänzen, wird belegt, daß die Referenz an den Dichter aus der Bukowina schon vor dessen Tod Bestandteil der komplexen Erzählstruktur des entstehenden Textes ist.
Vgl. Celan III, S. 169–173. Der Türkenbund selbst findet ab Seite 170 mehrfach Erwähnung: Da stehn sie also die Geschwisterkinder, links blüht der Türkenbund, blüht wild, blüht wie nirgends, und rechts da steht die Rapunzel […].
So finden in der Entwurfsreinschrift zum Kapitel I bzw. zum Kapitel III zudem die mit großer Sicherheit auch mit Celan in Verbindung zu bringenden Formulierungen 〉Wir haben noch das ganze Leben?〈 (180) und 〉Es ist Zeit.〈 (214) Erwähnung. Vgl. dazu Celan I, S. 34 bzw. Celan I, S. 16 und besonders Celan I, S. 37: […] es ist Zeit, daß man weiß!/ Es ist Zeit, daß der Stein sich zu blühen bequemt,/ daß der Unrast ein Herz schlägt./ Es ist Zeit, daß es Zeit wird.// Es ist Zeit.
Die Gattungsbezeichnung erscheint insofern angemessen, als Bachmann die Darstellung geistiger Biographien intendierte (vgl. Gul, S. 73 u. 95) und nicht bloß Stationen und Ereignisse eines Lebens verzeichnen wollte. Zudem ist speziell Celans Leben und Werk eng mit dem Schicksal eines ganzen Volkes verbunden, so daß die Thematisierung der Shoah im Deportationstraum (521 ff.) auch dem Erzählen seiner mentalen Lebensgeschichte entspricht, wobei die wesentlichen Zäsuren—Bewußtwerdung der Zugehörigkeit zum Volke Israel, der Abtransport und schließlich der Tod—dort ohnehin geboten werden.
Auf die hier wegen der zu vernachlässigenden Bedeutung des darin integrierten Zitatmaterials nicht weiter eingegangen wird.
Die Einarbeitung im Vorkapitel erfolgt aber nachträglich in Textstufe VI. Nach¬dem sie in der Reinschriftfassung des Kapitels “Von letzten Dingen” schon Raum gelassen hatte (vgl. 672), fügt Bachmann das Notenbild erstmals in der Abschrift (Textstufe V) ein (vgl. ebd).
Weshalb das Pierrot lunaire-Material dafür geeigneter scheint als das vorher verwendete Meyrink-Zitet, das den ‘zitathaften Reigen ’eigentlich eröffnet (277), liegt in der spezielle Bedeutung des Heute-Komplexes für die Romangenese begründet.
Celan II, S. 102.
Celan I, S. 37.
Vgl. dazu die übersicht im Anhang.
Celan I, S.33.
Diese beiden Anspielungen geben allerdings zu der Vermutung Anlaß, daß die erste Reinschriftfassung des Kapitels tatsächlich früher entstanden ist, als jene Version, die von den Herausgebern der “Todesarten” folgerichtig der Textstufe V zugeordnet wurde (vgl. den textkritischen Kommentar: 885f.)
Celan II, S. 144.
Celan I, S. 282.
Celan I, S. 12.
Celan I, S. 37.
Celan III, S. 16. Das Gedicht wird mit dem Vers: Wahr ist der endlose Ritt […] (355) übrigens noch ein weiteres Mal in der Legende zitiert und bietet mit dem Blut des Liebenden und der Figur der Fremden ebenfalls Motive, die innerhalb des Kagran-Märchens thematisch bedeutsam sind. Eine biographische Koinzidenz Bachmanns zu diesem Gedicht kann ebenfalls nicht ausgeschlossen werden, ist indes nicht Gegenstand der Betrachtung.
Also nachdem Bachmann in der zweiten Korrekturschicht die umfangreichen, auf Celan zurückgehenden Prototexte einarbeitete.
Vgl. Blackwood, Algernon: Das leere Haus. Phantastische Geschichten. Frankfurt/M. 1969. Die Herausgeber des “Todesarten”-Projektes merken dazu an, daß sich ein Exemplar der Ausgabe in Bachmanns Bibliothek befand (937). Nachgewiesen wurde die Quelle in: Kunze (a.a.O. Da das Material lediglich integrative Funktion besitzt und Barbara Kunze zudem den Prozeß der Einarbeitung detailliert nachvollzieht, wird an dieser Stelle nicht weiter auf den Blackwood-Text und dessen Bedeutung für den Bachmann-Roman eingegangen.
Die übrigen—abgesehen von den bereits besprochenen Zitaten—in Textschstufe IV erstmals verwendeten und von Kant (677) bis Mickey Maus (666) bzw. von Beethoven (650) bis Goya (686) reichenden Prototexte alle einzeln zu besprechen, würde den Rahmen dieses Kapitels sprengen. Da das Material aber sämtlich integrative und deiktische Funktion besitzt, kann an dieser Stelle eine detaillierte Analyse der Einarbeitung entfallen und der Vollständigkeit halber auf die übersicht im Anhang verwiesen werden. Einzig der Zitat-Komplex Max Frisch verdiente wegen seiner exponierten Bedeutung für die Konzeption und Erzähl struktur des Romans eine genauere Betrachtung. Hier kann jedoch auf die von Monika Albrecht bereits überzeugend geleistete Analyse verwiesen werden. Vgl. dazu Albrecht 1989 u. Albrecht 1992. Gesondert aufmerksam gemacht wird hier noch auf die Einfügung eines markanten Zitats im letzten Kapitel. Bei der überschrift des Kapitels handelt es sich nämlich um ein kryptisches Zitat aus Heideggers “Der Ursprung des Kunstwerks”: Die letzten Dinge, das sind: Tod und Gericht. Im von Bachmann weggelassenen Attributivsatz wird sowohl ein Ausblick auf das Ende des Romans gegeben, wie eine Perspektive seiner Interpretation angedeutet. Zur Quelle vgl. Heidegger, Martin: Der Ursprung des Kunstwerks. In: Ders.: Holzwege. Frankfurt/M. 71994, S. 1–74. Hier: S. 5.
Vgl. zu diesen Ausführungen insbesondere den textkritischen Kommentar der “Todesarten”-Ausgabe (869–902).
Die Reinschriftphase ist zu dieser Zeit wohl abgeschlossen (vgl. dazu auch 852).
Vgl. dazu beispielsweise den Ausschnitt aus dem französische Chanson “Aupres de ma blonde” (342) oder die Zitate aus der Oper “Hoffmanns Erzählungen” (vgl. 878).
Auf die Textstufen VII und VIII (Drucke, Lesungen, und Druckbearbeitung) wird nicht weiter eingegangen, da das Zitatmaterial dort—bis auf gelegentliche Fehleremenda-tionen—nicht weiter ergänzt oder korrigiert wird.
Bachmann hat bis in die Abschriften hinein nicht an die Integration des Notenzi¬tats an dieser Stelle gedacht, wie der fehlende Freiraum für die Noten noch in Textstufe V nachdrücklich unterstreicht (vgl. 281).
Der Katalog befindet sich auch in Bachmanns Bibliothek.
Dokumentiert ist der Aufenthalt des Schriftstellers und seiner Familie durch die Briefe Uwe Johnsons an Ingeborg Bachmann, die in der Sondernummer der Zeitschrift du veröffentlicht wurden (vgl. “Good Morning Mrs. Bachmann.” In: du. Die Zeitschrift der Kultur. Heft Nr. 9 vom September 1994, Zürich 1994, S. 56–62).
Möglicherweise geht die Sentenz auch auf Johnson selbst zurück, der nicht nur häufig Anglizismen verwendete (vgl. etwa den Brief Johnsons an Bachmann vom 3.8.1970 in der Bachmann-Sondernummer der Zeitschrift “du”; a.a.O., S. 62), sondern gerade in Briefen umfassend Gebrauch von englischen Partizipial-Konstruktionen machte (vgl. dazu Johnsons Brief an Bachmann vom 29.7.1970 in: “Die Katze Erinnerung.” Uwe Johnson-Eine Chronik in Briefen und Bildern zusammengestellt von Eberhard Fahlke. Frankfurt/M. 1993, S. 225).
Vgl. dazu aber auch die vielen Liedzitate im Kapitel Von letzten Dingen (517f., 546) sowie den ausdrücklichen Bezug auf die Segelbücher im ersten Kapitel (493).
Vgl. Kant, Immanuel: Werke in zwölf Bänden. Herausgegeben von Wilhelm Weischedel. Frankfurt/M. 1965, Bd. III, S. 12.
Vgl. Leonow, Alexej A. und Wladimir I. Lebedew: Der Mensch im Weltall. Die Wahrnehmung von Raum und Zeit im Kosmos. Leipzig 1969. Der Sachverhalt ist belegt durch den Kommentar der “Todesarten”-Ausgabt (vgl. 959).
Vgl. Chandler, Raymond: Die simple Kunst des Mordes. In: ders. Chandler über Chandler. Frankfurt/M. und Berlin 1965; ders.: Mord aus dem Handgelenk. Deutsch von Wilm W. Elwenspoek. Frankfurt/M. und Berlin 1968.
Allerdings ist diese Technik in der modernen Prosa keineswegs unüblich, wie ihre Verwendung schon in Joyce ’“Ulysses” nachdrücklich unterstreicht.
Das Märchen weißt im übrigen die größte zitathafte Dichte des gesamten Romans auf.
Vgl. dazu die Rimbaud-Zitate, die oft in der deutschen übersetzung wiederholt werden (389f., 437f., 691).
Zweifelsohne stellen die Kurzzitate die Typologie intertextueller Relationen überhaupt in Frage. Der auf Celan zurückgehende Türkenbund in “Malina” beispielsweise könnte—zumindest semantisch—als Anspielung, ebensogut aber als intertextuelle Intersektion (nämlich als die Wiederaufnahme einer Metapher bzw. eines Topos) oder auch als äquivalenz (nämlich als Zitat) verstanden werden.
Vgl. Oraic Tolic, S. 25.
Ingeborg Bachmann hat hier möglicherweise das dem “Eugen”-Roman II zuzurechnende Blatt N3251 vor Augen, das gleichermaßen überschrieben ist und in welchem die Figur Florizel thematisiert wird (vgl. 1, 89 bzw. das entsprechende Faksimile, 1, 701). Die Herausgeber der “Todesarten” meinen hingegen, die Passage spiele auf die Todesangst-Entwürfe dieses Roman-Fragments an (1, 107f; siehe dazu auch 960). Das angeblich zwei Jahre später entstandene Blatt im Format DIN A2, auf dem von “Todesraten” die Rede ist, läßt sich allerdings nicht eruieren.
Vgl. dazu Kafkas Brief an Oskar Pollak vom 27.01.1904 in: Kafka, Franz: Gesammelte Werke. Hrsg. v. Max Brod. Briefe 1902–1924. Frankfurt/M. 1958, S. 27f. Daß Bachmann der Kafka-Brief bekannt war, ist u.a. durch die “Frankfurter Vorlesungen” belegt, in denen die Autorin die erwähnte Passage ausdrücklich zitiert (vgl. IV, 210f.).
Vgl. dazu Anmerkung 93.
Betrachtet werden hier nur die speziellen semantischen Funktionen der Zitate, die von den narrativen verschieden sind. Bezüglich der letzten konnten im Bachmannschen Roman die integrative, deiktische, strukturierende und autoreflexive Funktion nachgewiesen werden (siehe dazu das Kapitel: Die Bedeutung der Zitate für die Genese des Romans).
Vgl. Oraic Tolic, S. 52.
Vgl. Wittgenstein, Ludwig: Werkausgabe. Bd. 5. Frankfurt/M. 1989, S. 20f.
Einer Poetologie, in der die vormalige Partnerin als Uterarisches Material (vgl. Frisch, Max: Gesammelte Werke in zeitlichere Folge. Frankfurt/M. 1976, Bd. VI, 2, S. 686) verwertet wird (vgl. Albrecht 1992, S. 266f.).
Vgl. dazu ausführlich Albrecht 1989 und besonders Albrecht 1992, S. 272f.
Die Polyphonie ist dabei schon in der Sprache selbst und dem einzelnen Wort angelegt (vgl. Bachtin 1986, S. 129 u. 178). Die widerstreitenden Stimmen sind demzufolge auch nicht personalisierbar und etwa an bestimmte Figuren des Romans gebunden. Unter dem Vorsatz, “Malina” als ein Projekt zu verstehen, daß das Weibliche im Menschen “erfindet”, erkennt Behre hingegen eine motivische Konzeption des Romans, die in einer solchen Personali-sierbarkeit der Stimmen gründet. Die Figuren haben—nach Behre—sogar reale bzw. fiktionale Vorbilder, deren Stimmen—aufbauend auf die Prototexte ihres Ursprungs—Eingang in den Roman finden und dort vermittelt werden: Ich—Musils Stimme; Ivan—Frischs Stimme; Malina -Celans Stimme; Ecce homo—Nietzsches Stimme. Vgl. Behre, Maria: “Das Ich, weiblich”. In: Stoll 1992, S. 210–232.
Vgl. Bachtin 1986, S. 116.
Bachtin 1986, S. 129.
Daß dieser Umstand tatsächlich gegeben ist, bezeugen zahlreiche in jüngster Zeit angestrengte Versuche innerhalb der Celan-Philologie, das Frühwerk des Dichters von Bach¬manns Texten aus neu zu bewerten (vgl. etwa Wögerbauer 1992, Wögerbauer 1995).
Also eine Polyphonie, die über die innerliche Dialogisierung des zweistimmigen Wortes bei Bachtin hinausgeht (vgl. Bachtin 1986, S. 151).
Und das schöne, das du rauftest, und das Haar,/ das du raufst:/ welcher Kamm/ kämmt es wieder glatt, das schöne Haar?/ Welcher Kamm/ in wessen Hand/ […] Und der Wind, der darüber hinstreicht,/ und der Wind:/ rafft er dieser Schatten einen,/ mißt er ihn dir zu? (UND DAS SCHÖNE; Celan I, S. 115)
Auch in Die Geheimnisse der Prinzesin von Kagran findet dieses Verfahren Anwendung. Dem kommentierenden “nein!” des Kursivtextes ist die Zäsur in der Zitation Celanscher Vorlagen durch eine wiederum imperativisch verwendete Sentenz vergleichbar: Aber das werden wir bald sehen, ich weiß nur die Worte dafür, doch wir werden es sehen, wenn du mir den Dorn ins Herz treibst, vor einem Fenster werden wir stehen, laß mich ausreden! […] (356). Denkbar wäre, daß die Autorin mit diesem Ausruf erstmals die Angst artikuliert, vom fremden Material überwältigt zu werden und sich durch das Anschreiben gegen dieses Material zu retten versucht.
Die zweifelsohne in der biographischen Konstellation ihre Ursache hat.
Vgl. hier das Kapitel: 2.3.2.3. Analyse nach der Art der Prototexte und be¬sonders die Ausführungen zu der Formulierung Cafe Musil (S. 104f.).
A.a.O.
Vgl. Offb 4,1–19,10. Bei Bachmann werden die Verdammnis der Verehrung fremder Götter und die Praktizierung fremder Kulte auf die moderne Technikanbetung ausgeweitet. Zu: Erfindung des Rads und der Kernspaltung bei Bachmann vgl. in der Offenbarung insbesondere die eindringliche Darstellung der Wirkung der ersten sechs Posaunen (Offb 8,6 – 9,21), in denen explizit von der Vernichtung der Machwerke von Menschenhand die Rede ist: Aber die übrigen Menschen, die nicht durch diese Plagen umgekommen waren, wandten sich nicht ab von den Machwerken ihrer Hände: Sie hörten nicht auf, sich niederzuwerfen vor ihrem Dämon, vor ihren Götzen aus Gold, Silber, Erz, Stein und Holz, den Götzen, die weder sehen, noch hören, noch gehen können (Offb 9,20).
Zweifelsohne referiert die Sentenz: In den Wüsten wird das Wasser versiegen […] auf die Bibel-Kapitel bzw. -Verse: Und er brachte mich in die Wüste. Und ich sah ein Weib sitzen auf einem scharlachfarbnen Tier […] Und das Weib, das du gesehen hast, ist die große Stadt, die die Herrschaft hat über die Könige auf Erden. (Offb 17,3–18) bzw. Und der sechste Engel goß eine Schale auf den großen Strom Euphrat, und sein Wasser trocknete aus (Offb 16,12) worin die Gründe und das procedere der Zerstörung des sündigen und allem Weltlichen offenen Babel geschildert werden.
Der gesamte auf: […] wir werden wieder in die Wüste können […] folgende Abschnitt ist mit Zitaten und Allusionen aus dem Kapitel 22 der Offenbarung gestaltet (vgl. dazu die übersicht im Anhang).
Marlies Janz spricht in ihrer Kurzinterpretation des Celanschen Gedichts von der Vergängnis als Inbegriff des unvermeidlichen Untergangs menschlichen Glücks und identifiziert darin die Melancholie als Grundtendenz der frühen Lyrik des Dichters (vgl. Janz, Marlies: Vom Engagement absoluter Poesie. Zur Lyrik und ästhetik Paul Celans. Königstein/Ts. 1984, S. 51 f.). Weitere und detailliertere Deutungen des Gedichtes sind nachzulesen in: Kalow, Gert: Das ganze Leben. Interpretation eines Gedichts von Paul Celan. In: Über Paul Celan. Hrsg. v. Dietlind Meinecke. Frankfurt/M. 1970, S. 95–100
Firges, Johann: Gestaltschichten in der Lyrik Paul Celans. Diss Köln 1959
Mayer, Peter: Paul Celan als jüdischer Dichter. Diss 1969
Rexheuser, Adelheid: Sinnsuche und Zeichensetzung in der Lyrik des frühen Paul Celan. Bonn 1974
Herrmann, Michael: Die Büchner-Preis-Rede und das Sprachgitter. Diss Erlangen 1975
Pretzer, Lilo Anne: Geschichts- und sozialkritische Dimensionen in Paul Celans Werk. Bonn 1980
Gerenday Tamas, Marie: Black Suns and Blue Flowers. Diss Rutgers 1981
Schlebruegge, Johannes: Geschichtssprünge. Frankfurt/M. 1985.
Zum einen ist damit der Gebrauch angesprochen, den auch Rilke und Tolstoi von der Sentenz machen (vgl. übersicht im Anhang). Von einer Deutung auch dieser Zu-sammenhänge wird mit Rücksicht auf den Rahmen des Kapitels allerdings abgesehen. Des weiteren sind damit jene Zitate mit vorwiegend integrativer Funktion gemeint, welche die Umgebung der zentralen Motivik absichern (etwa das Blackwood-Material, a.a.O.).
Ebensogut hätte die Diskussion des Problems an anderen, vielfältig angelegten Motiven geführt werden können, etwa an: in höchster Angst und fliegender Eile (277), O alter Duft aus Märchenzeit (281), Ich muß erzählen, ich werde erzählen, es gibt nichts mehr, was mich in meiner Erinnerung stört. (292) u.s.w.
Vgl. Oraic Tolic, S. 68.
Vgl. Oraic Tolic S. 109f., S. 132f., 136f., 152f. u.a.
Neben den drei umfangreichen Zitatkomplexen—Celan, Bibel, Blackwood—wird hier vergleichsweise wenig anderes Zitatmaterial berücksichtigt wie z.B.: Musil (349), Hof-mannsthal (350), Rilke (426, vgl. auch 311), Meyrink (ebd.) oder Tolstoij (ebd.).
Vgl. Oraic Tolic, S. 66.
Hierbei handelt es sich um den subordinierenden, vertikalen, geschlossenen Typ der Zitathaftigkeit, bei dem das Zitat sich der Form des Textes anpassen muß, bei dem die Zahl der integrierten Stimmen, deren Position und die Häufigkeit ihres Auftretens dem Text unterge¬ordnet und nach Bau und Gliederung angepaßt wird und der zudem kulturell stark an der Tradition orientiert bleibt.
Vgl. etwa die Analyse der Sentenz das ganze Leben im vorangegangenen Kapitel: 2.3.3.1. Die semantische Ebene (S. 112ff.).
Vgl. das Kapitel: 2.3.1. Die Bedeutung der Zitate fir die Romangenese (S. 48).
Vgl. die entsprechenden Abschnitte der Entwurfsreinschrift (167–172) bzw. der Autorreinschriften und folgende Textstufen (348–356).
Dieses Feld ist durch die Koordinaten: unerfüllte Liebe, 〉verschüttete Er-innerung〈 und 〉Sprachzweifel〈 abgesteckt.
Obgleich etwa mit dem Hölderlin-Zitat oder den Celan-Referenzen deutliche Akzente der Hochachtung gesetzt werden.
Eine Typologie wie sie ausgehend vom zitathaften Dreieck gewonnen wird.
Der im übrigen dem impliziten Autor entspricht und auf einer Ebene mit dem impliziten Adressaten/Leser kommuniziert.
Also dem impliziten und realen Autor sowie dem Autor als historische Person.
Vgl. Oraic Tolic, S. 304ff.
Vgl. Oraic Tolic, S. 304, die gleiches für Mandel’stam behaupten kann.
Vgl. Oraic Tolic, S. 305f.
Vgl. etwa Cohn, Dorrit: Transparent Minds. Narrative Modes for Presenting Consciousness in Fiction. Princeton 1983. Cohn widmet sich dem Phänomen der Bewußtseins¬darstellung in erzählender Prosa. Freilich beschränkt sie sich auf die Darstellung verschiedener Techniken zur glaubhaften Umsetzung individueller—gleichwohl fiktiver—Bewußtseinsvorgän¬ge. Ein großer Verdienst dieser Studie liegt darin, daß Cohn sich davor hütet, den Autoren (Joyce, Hamsun, Murdoch) Intentionen anheimzustellen, die sie dann in den Texten aufsucht.
Adorno, Theodor W.: Standort des Erzählers im zeitgenössischen Roman. In: Ders.: Noten zur Literatur I. Frankfurt/M. 1958, S. 61–72. Zitiert als: Adorno: Noten I.
Vgl. Adorno: Noten I, S. 62.
Adorno: Noten I, S. 69.
Adorno: Noten I, S. 64.
Daß etwa zeitgleich im Osten Deutschlands die Diskussion um den sogenannten Formalismus keineswegs nur Wogen im Feuilleton schlug, sondern für viele Literaten und Künstler mitunter physisch erfahrbar wurde, ist mehr als nur eine ‘Fußnote der Geschichte ’und soll an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben.
Schmidt, Arno: Ulysses in Deutschland und Noch einmal Ulysses in Deutschland. In: Ders.: Essays und Aufsätze 1. In: Ders.: Bargfelder Ausgabe. Zürich 1995, Bd. III, 3, S. 374–380 bzw. 396f. Der Band der Bargfelder Ausgabe wird zitiert als: Schmidt: Essays.
Vgl. Schmidt: Essays, S. 338–343.
Vgl. Berechnungen, Berechnungen I und Berechnungen II. In: Schmidt: Essays, S. 101–106, 163–168 und 275–284.
Schmidt: Essays, S. 164.
Vgl. Schmidt: Essays, S. 168.
Zur Dokumentation vgl. Sprache im technischen Zeitalter 22 (1967). Jg. Berlin 1967, S. 83–206. Zitiert als: Sprache im technischen Zeitalter.
Baumgart, Reinhardt: Aussichten des Romans oder Hat die Literatur Zukunft. Frankfurter Poetikvorlesungen. Neuwied und Berlin 1968.
Vgl. Handkes Aufsätze: Die Literatur ist romantisch, bzw. Ich bin ein Bewohner des Elfenbeinturms. In: Handke, Peter: Prosa Gedichte Theaterstücke Hörspiel Aufsätze. Frankfurt/M. 1969.
Vgl. Kursbuch 15 (November 1968). Frankfurt/M. 1968. Bezeichnenderweise veröffentlichte Bachmann dort ihre letzten zu Lebzeiten erschienenen Gedichte.
Heißenbüttel, Helmut / Vormweg, Heinrich: Briefwechsel über Literatur. Neuwied und Berlin 1969. Zitiert als: Heißenbüttel/Vormweg.
Vgl. Ebd., S. 18.
Vgl. Ebd., S. 77.
Ebd., S. 28.
Ebd., S. 28f.
Ebd., S. 76.
Ebd., S. 56.
Der demnächst erscheinende Kommentar zu “Jahrestage I-IV” wird diesbezüglich ganz neue Perspektiven für die Interpretation von Johnsons opus magnum e öffnen (zum Stand der “Jahrestage”-Kommentierung vgl. Heibig, Holger / Üller, Irmgard: Kummerliste und Abiturzeugnis. über den Stand der “ Jahrestage”-Kommentierung. In: Johnson- Jahrbuch. Bd. 5. Göttingen 1998. Im Druck. Ebd. wird auch ein Beitrag zu den literarischen Bezügen in Johnsons New York-Trilogie ’nachzulesen sein: Spaeth, Dietrich: ITX-literarische Bezüge in Uwe Johnsons “Jahrestage”. Ein Werkstattbericht).
Vgl. etwa Schmidt, Arno: KAFF auch Mare Crisium. In: Ders.: Bargfelder Ausgabe. Zürich 1987, Bd.I, 3, S. 7–277.
Sprache im technischen Zeitalter, S. 96f.
So der Laudator Werner Weber in einer Verteidigung Staigers in der NZZ am Weihnachtstag des Jahres 1966 (vgl. Literatur im technischen Zeitalter, S. 111).
Ebd., S. 93.
Vgl. Bürger, Gottfried August: Sämtliche Werke. Hrsg. von Günter und Hiltrud Häntzschel. München und Wien 1987, S. 9–322. Die Ausgabe wird zitiert als: Bürger. Die Rezension war anonym am 15. und 17. Januar 1791 in den Nummern 13 bzw. 14 der Jenaer “Allgemeinen-Literaturzeitung” erschienen. Bürger wehrte sich zwar heftig gegen die An-schuldigungen und Unterstellung handwerklichen Unvermögens von Seiten Schillers, war nach dem Erscheinen der Polemik aber öffentlich als Dichter erledigt. Er hat die Kritik bis zu seinem Tod, drei Jahre später, nie verwunden, umso mehr, als er erfuhr, daß der von ihm verehrte Schiller, dem er persönlich ein Exemplar der “Gedichte” übergab, der Autor war. Schillers Rezension wird zitiert nach: Bürger, S. 1141–1154.
Zitiert nach Staiger (vgl. Literatur im technischen Zeitalter, S. 92).
Vgl. Bürger, S. 1145.
Sprache im technischen Zeitalter, S. 92.
Ebd., S. 93.
Ebd., S. 94f.
Freilich ist damit nur eine Deutungsebene der Marcel-Episode angesprochen. Mit dem Bilde vom Reinwaschen—und besonders angesichts der vielen Duschen im Waschsaal -bringt Bachmann den Tod des clochards mit dem Holocaust in Verbindung und verweist damit auch auf den Zusammenhang zwischen einer ästhetik des ‘Schönen, Wahren und Guten ’und faschistischer Ideologie. Augenfällig unterstrichen werden diese Korrespondenzen nicht nur durch Goethes bekanntes Diktum: Classisch ist das Gesunde […] (Goethe, Johann Wolfgang v.: Sämtliche Werke. I, 13. Frankfurt/M. 1993, S. 239. Die medizinische Metaphorik ist darüber hinaus auch noch in zwei Zahmen Xenien nachweisbar: vgl. ebd. I, 2, S. 626, S. 646 und I, 13, S. 804), das ohne große Schwierigkeiten anschlußfähig an die nationalsozialistische Welt¬anschauung war, womit schließlich auch einer deutschnationalen Rezeption der sogenannten Weimarer Klassik der Weg geebnet werden konnte (vgl. dazu Zeller, Bernhard [Hrsg.]: Klassiker in finsteren Zeiten 1933–1945. Eine Ausstellung des Deutschen Literaturarchivs im Schiller-Nationalmuseum Marbach am Neckar. Marbach 1983. Zitiert als: Zeller; Albert, Claudia [Hrsg.]: Deutsche Klassiker im Nationalsozialismus. Stuttgart und Weimar 1994). Diese Rezeptionslinie wurde aber keineswegs von den Nationalsozialisten ’erfunden, sondern schon vor 1933 propagiert und vor allem von bürgerlichen Schriftstellern getragen (vgl. dazu u.a. Thomas Manns Rolle bei der ‘Organisation ’und Durchführung der Säkularfeier von Goethes Tod im Jahre 1932; vgl. Zeller, S. 49–83). Unterstrichen wird der erwähnte Zusammenhang auch durch die Polemiken wider die Moderne nach 1933, die bald in die bekannten ‘Säube-rungsaktionen&$x2019;—Bücherverbrennungen, Museumsplünderungen etc.—übergingen (vgl. dazu u.a. die Aufsätze von Hitler, Kluckhohn, Hieronimi, Stapel und Fechter in der Dokumentation: Gilman, Sander L. [Hrsg]: NS-Literaturtheorie. Frankfurt/M. 1971. Zitiert als: Gilman). Erschreckend ist ein Vergleich etwa der Hitler-Rede mit Staigers Argumentation, denn auch Hitler erkennt in der Moderne eine Verschwörung des Unzulänglichen und Minderwertigen gegen das bessere Vergangene und das bedürchtete bessere Gegenwärtige oder auch nur geahnt bessere Zukünftige (Hitler, Adolf: [“Deutsch sein, heißt klar sein”: Zur Theorie der Dekadenz.] In: Gilman, S. 174–182. Hier: S. 180). Eine lesenswerte übersicht zur Klassik-Rezeption bietet der Band: Grimm, Reinhold / Hermand, Jost (Hrsg.): Die Klassik-Legende. Second Wisconsin Workshop. Frankfurt/M. 1971.
Vgl. dazu die Ausführungen zur Innovation der narrativen Gestaltung des Romanendes im Kapitel: 3.5.2. Der narrative Modus: Perspektive der Erzählung (S. 200f.).
So findet sich im Bachmann-Nachlaß der—zum Teil noch gesperrte—Entwurf eines Briefes an Karl Markus Michel und dessen Kursbuch-Beitrag Ein Kranzfür die Literatur. Michel unterstellt unter Zuhilfenahme des Hölderlin-Mottos: Wozu Dichterin dürftiger Zeit? der Gegenwartsliteratur, sich den politischen Tagesereignissen zu verweigern. Vgl. Michel, Karl Markus: Ein Kranz für die Literatur. Fünf Variationen über eine These. In: Kursbuch 15 (November 1968). Frankfurt/M. 1968, S. 169–186.
Von den Vorsokratikern (371), Hume (371, 655), Locke (371), Shaftesbury (677), den englischen Deisten (655), Kant (655), Marx (295, 372), Engels (372), den Neukan¬tianern (655) bis zum Wiener Neupositivismus (372).
Freud (371, 619) Adler (371) und Jung (371).
Alexander der Große (295) und Lenin (372).
Beethoven (363, 650), Chopin (372), Strauss (484) und Verdi (482).
Callas, Schwarzkopf (336) und Karajan (482).
Max Reinhardt (484) und Walt Disney (586, 666).
Eleonore Düse (542).
Goya (686) und Kokoschka (672).
Galilei (295), Leibniz (295, 371, 655), Faraday (619), Ostwald (527), Einstein (619), Liebig (619), Brehm (442).
Columbus (527) und Leonow (630).
Das Spektrum reicht vom ältesten bekannten deutschen Minnesänger—dem von Kürnberg (512) -über die klassische und romantische Epoche—Hölderlin (511), Kleist (511) -bis zum Fin de siecle und der Moderne—Hofmannsthal (484), Kafka (371) und Musil (293).
Den griechischen Geschichtsschreiber Thukydides (512) und die Lateiner Horaz bzw. Lukrez (511).
Blake (371), Frances Trollope (387), Voltaire (512), de Sade (368), Rimbaud (371), Balzac (511), Proust (512), Pirandello (512).
Siegfried Unseld (505).
Aeneis (511), Alt österreich bittet zu Tisch, Kleine ungarische Küche (373), Aus einem Totenhaus (334), Brehms Tierleben (442), Das Sein und das Nichts (371), Das Segler ABC (493), De rerum natura (372), Die grossen Philosophen (652), Ecce Homo (495, 511), Gespräch mit der Erde (541), der Große Duden (411), Holzwege (511), Jedermann (490), Knoten, Spleissen, Takeln (493), Krieg und Frieden (513, 514, 554), Kritik der reinen Vernunft (371), La Comedie Humaine (372), Le Cult de la Raison (372), Luv und Lee (493), My Sin (412), Raumfahrt-Wohin? (321), Red Star over China (433), Sang und Klang (486), Schach für Anfänger (577), Vom Bug bis zum Heck (493), Wenn wir Toten erwachen (548), Wie in¬szeniert man einen Staatsstreich? (588), Wohin mit all dem Geld? (588).
Das D-Dur-Konzert (462), die Kärntner Landeshymne mit den Strophen: Des Glockners Eisgefilde glänzt bzw. Mannesmut und Frauentreu (293), Donizettis “Regiments¬tochter” (486) Chopins “Etüden” (372), die Mozart-Motette “Exultate Jubilate” (334), die “Zauberflöte” (482) sowie dessen Große Messe (296), das Alltagsliedgut “Happy birthday to you” (296), Miles Davis ‘Filmmusik zu “L’ASCENSEUR ä L’ECHAFAUD” (624), Beetho¬vens Neunte Sinfonie (363), die Loewe-Vertonung von Freiligraths “Prinz Eugen der edle Ritter” (288), die Liedersammlung “SANG UND KLANG” (486) und Verdis ‘”Requiem” (482).
DIE WÜSTE LEBT (431), DREI SUPERMÄNNER RÄUMEN AUF (328), HEISSE NäCHTE IN RIO (328), MICKY MAUS (586, 666) sowie der Film TEXAS JIM (328).
Goyas Pinturas Negras (686) und ein Bild von Kokoschka (672).
DER SPIEGEL (415), WIENER TAGEBLATT (381), WIENER NACHTAUS¬GABE (381).
Vgl. Benjamin I, S. 694.
Es handelt sich dabei—in alphabetischer Reihenfolge—um: “Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge” / Rilke (426), “Betrachtet die Fingerspitzen” / Eich (504, 651), “Die Bibel” (291, 426, 455f., 665, 668), einen Brief Flauberts (390), einen Brief Kafkas (334), den Briefwechsel Burroughs / Ginsberg (265), “The Complete Works” of William Shakespeare (390), “De Mundo” / Pseudo-Aristoteles (372), “Der dritte Mann” / Greene (511), “Der Einzige und sein Eigentum” / Stirner (371, 438), “Die Erkenntnis des Schmerzes” / Gadda (295), “Das Feuer” / d’Annunzio (542), “Die Frage nach der Technik” / Heidegger (286), “Die Frau ohne Schatten” / Hofmannsthal (350, 692), “Die geliebte Stimme” / Cocteau (311), “Der Golem” / Meyrink (277, 683), “Die göttliche Komödie” / Dante (505), “Das Heeresgeschichtliche Museum in Wien” (496), “Histoires ou contes du temps passe, avec de moralites” / Perrault (292), “Historische, politische und militärische Nachrichten von Rußland…” / Manstein (538), “Homo faber” / Frisch (295 u.s.w.), “Hyperion” / Hölderlin (292, 597, 670, 688), “Der Idiot”/ Dostojewskij (512), “Kassnergedenkbuch” / Kensik (484), “Die Klage der Ariadne” / Nietzsche (642), “Die Kritik der reinen Vernunft” / Kant (677, 689), “Kulturgeschichte ägyptens und des Alten Orients” / Fridell (576), “Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbar¬keit” / Benjamin (286), “La peste” / Camus (651), “Legenda aurea” / Jacobus de Voraigne (292), “Les Diaboliques” / Barbey (617, 630), “Les cent-vignt journees de Sodome” / de Sade (368), “Der Mann ohne Eigenschaften” / Musil (376, 449, 459, 653, 669, 672), “Mein Name sei Gantenbein” / Frisch (376, 630), “Der Mensch im Weltall” / Leonow (630), “Mohn und Gedächtnis” u.a. Gedichtbände sowie Prosa und Reden / Celan (299, 350ff., 522ff.), “Night-wood” / Barnes (668), “Nuit de L’Enfer” / Rimbaud (367, 652, 691), “Die Portugiesin” / Musil (694), “Portugiesische Briefe” / Alcoforado, Rilke (311), “Der Prozeß” / Kafka (438, 512), “Der Reigen” / Schnitzler (615), “Die Reise ans Ende der Nacht” / Celine (296), “Requiem für Wolf Graf v. Kalckreuth” / Rilke (303, 585, 664), “Rime” / Gaspara Stampa (542), um den Satz vom Grunde / Leibniz, Heidegger (362, 558), “Der Schwierige” / Hofmannsthal (479), “Die simple Kunst des Mordes”, “Mord aus dem Handgelenk” / Chandler (486), “Dem Sonnen¬gott” / Hölderlin (511), “Spruch des Anaximander” (391), “Stiller” / Frisch (573), “Die Syzy-gie” / Jung (555), “Through the Looking Glass” / Lewis Carroll (448), “Tonka” / Musil (349, 362), “Die Tortur” / Amery (295), “Tristan” / Platen (652), “Tutto ho perduto” / Ungaretti (296), “Une saison en enfer” / Rimbaud (389) “Unzeitgemäße Betrachtungen” / Nietzsche (393), “Verra la morte e avra i tuoi occhi” / Pavese (369), “Vom Nutzen und Nachteil der Historie für das Leben” / Nietzsche (346), “Die Weiden” / Blackwood (35lf.), “Der Zerrissene” / Nestroy, T. Mann (580).
So das französische Chanson “Aupres de ma blonde” (342), das ungarische Kinderlied “Debrecenbe kene menni” (444), die Oper “Hoffmanns Erzählungen” / Offenbach (296f.), das französische Lied “Jeanneton prend sa faucille” (378), “La sonnambule” / Bellini (336, 514), der Liederzyklus “Pierrot lunair” / Giraud, Schönberg (281, 490, 525, 546, 673), “Der Tod und das Mädchen” / Claudius, Schubert (486) und die Oper “Tristan und Isolde” / Wagner (517f., 546).
“Der dritte Mann” / Greene, Reed (501), “Hoffmanns Erzählungen” / Offenbach, Powell, Pressburger (296f.) sowie die Verfilmung von “Krieg und Frieden” / Tolstoij (513f., 554).
Oraic Tolic, S. 109.
Vgl. ebd. S. 132f.
Vgl. ebd., S. 97.
Zur Begriffsgeschichte des Terminus vgl.: Köhler, Michael “Postmodernismus”: Ein begriffsgeschichtlicher überblick. In: Amerikastudien (22. Jg.). Mannheim 1977, S. 8–18. Ebenfalls abgedruckt ist der Artikel in: Pütz/Freese: Postmodernism in American Literature. Darmstadt 1984.
Sontag, Susan: Against Interpretation and other Essays. New York 1966; vgl. auch dies: Geist als Leidenschaft. Ausgewählte Essays. Berlin und Weimar 1989.
Vgl. Fiedler, Leslie: Cross the border—dose the gap. In: Playboy, December 1969. New York 1969, S. 151, 230, 252–254, 256–258.
Vgl. Hassan, Ihab H.: The Dismemberment of Orpheus. Toward a Postmodern Literature. Madison, Wisc. 1977.
Vgl. etwa die Zeitschriften: “Boundary 2” (die seit Herbst 1972 erschien) und “TriQuarterly”, in denen seither regelmäßig Autoren und Kritiker der Postmoderne veröffentli-chen.
“Silence”, so die zentrale Kategorie/Metapher seiner überlegungen.
Vgl. Schmidt, Burghardt: Strategien des Vergessens. Darmstadt 1986.
Vgl. Lyotard, Jean Francois: Postmoderne ßr Kinder. Briefe aus dem Jahre 1982–1985. Wien 1987. Zitiert als: Lyotard 1987. Hier: S. 24.
Ebd., S. 29.
Ebd., S. 27.
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Brachmann, J. (1999). Probleme der Zitathaftigkeit. In: Enteignetes Material. Literaturwissenschaft / Kulturwissenschaft. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-08169-2_2
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