Zusammenfassung
Übernahme und Management von finanzwirtschaftlichen Risiken sind von jeher Schwerpunkte der Geschäftsaktivitäten von Kreditinstituten. Mit der Ausübung der originären Funktionen als Finanzintermediäre, zu nennen sind die Informations-, Losgrößen-, Fristen- und Risikotransformation, sind entsprechende Transformationsrisiken für Kreditinstitute verbunden. Mit der Risikotransformationsfunktion sind letztlich alle anderen Transformationsleistungen verknüpft; sie hat Einfluß auf fast alle Leistungen eines Finanzintermediäres. Die gezielte Transformation von Risiken erfordert die intensive Auseinandersetzung mit dem Ausmaß auf Gesamtunternehmens- bzw. Gesamtbankebene. Kreditinstitute — in jüngster Zeit auch andere Wirtschaftsunternehmen — tragen dieser Erkenntnis zunehmend Rechnung, indem sie ein Risikomanagement einrichten und sich intensiv mit Konzepten zur Risikomessung und -steuerung auseinandersetzen.1
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Literatur
Insbesondere bei Kreditinstituten wird angesichts der verhältnismäßig geringen Ausstattung mit bilanziell ausgewiesenem Eigenkapital im Verhältnis zur Höhe der eingegangenen Risiken die Bedeutung des Risikomanagements deutlich; vgl. Meyer, C. (1999) S. 1.
Nebenbedingungen der langfristigen Gewinnmaximierung sind Liquidität, Bonität, Legalität, Wachstum und auch Macht und Prestige sowie externe Restriktionen regulierender Stellen wie der Bankenaufsicht. Vgl. Buschgen, H.E. (1993) S. 736; Fischer, 0. (1978) S. 207–209 und Rudolph, B. (1995) S. 20–23.
Vgl. Weber, M. (1994) S. 1876 und Rudolph, B. (1995) S. 20–23.
Vgl. Bank for International Settlements (1996); dasselbe (1998a) und dasselbe (1998b).
Vgl. Flesch, J.R./Gerdsmeier, S. (1995) S. 112 und Goldstein, M./Turner, P. (1996) S. 9–12.
Vgl. Goldstein, M./Turner, P. (1996) S. 5 und von Stein, J.H./Hummel, D. (1994) S. 690.
Eine drohende Insolvenz von LTCM wurde durch die Intervention des Federal Reserve Boards verhindert; vgl. hierzu Edwards, F.R. (1999).
Von internationaler Relevanz sind vor allem die auf den Basler Ausschuß für Bankenaufsicht zurückgehende Änderung der Eigenkapitalvereinbarung zur Einbeziehung der Marktpreisrisiken (Baseler Marktrisikopapiere) und die Richtlinie für das Risikomanagement im Derivativgeschäft. Vgl. Basle Committee on Banking Supervision (1996), dasselbe (1994).
Vgl. Basle Committee on Banking Supervision (1996) S. 1–54. So dürfen fur den Bereich der Marktpreisrisiken erstmals bankinterne Modelle zur Bestimmung der regulatorischen Eigenkapitalanforderungen eingesetzt werden.
Vgl. Bundesaufsichtsamt für das Kreditwesen (1995) S. 1 ff.
Vorschriften im HGB 1 Vgl. Oehler, A./Unser, M. (2001) S. 1. Hierbei soll die Beschränkung auf finanzwirtschaftliche Risiken bestehen bleiben, obwohl Nichtbanken aufgrund ihrer Tätigkeitsbereiche im weitaus stärkerem Ausmaß dem ökonomischen Risiko ausgesetzt sind. Das Management dieser Risiken ist nicht dem finanzwirtschaftlichen Risikomanagement sondern vielmehr dem strategischen Risikomanagement zuzuordnen, was Aufgabe der Untemehmensführung ist.
Bekannte Beispiele für Schieflagen und Mißerfolge beim Einsatz und Handhabung von Derivaten sind Barings Group, Metallgesellschaft, Gibson Greetings Inc.Bankers Trust, Charles County und Orange County/Merill Lynch und KPMG, Piper Jaffrey, Paine Webber und Procter & GambleBankers Trust sowie S.G. Warburg. Siehe hierzu stellvertretend für viele o.V. (1995) S. 3; Board of Banking Supervision (1995) S. 38–91; Kropp, M. (1994) S. 301–304; Kropp, M. (1995) S. 14–32; Culp, C.L./Miller, M.H. (1995) S$12–14; o.V. (1994) S$139; o.V. (1996) S. 31 und o. V. (1995) S. 23.
Vgl. hierzu Krumnow, J. (1995) S. 11–20; derselbe (1994) S. 266–268; derselbe (1994) S. 735–755 und Rudolph, B. (1995) S. 3–41.
Vgl. hierzu Global Derivatives Study Group (1993).
Vgl. von Stein, J.H./Hummel, D. (1994) S. 694 f. Als weitere Krisenursachen werden unzureichendes Management der Konzentrationsrisiken (Regionen, Branchen etc.) im Kreditportfolio, Ausfälle bei Großkrediten und der umfangreiche Ursachenkomplex „Mangelnde Strategieanpassung“ genannt.
Im übrigen können einerseits alle derivativen Instrumente, auch komplex aufgebaute, auf elementare Bausteine — Optionen und Terminkontrakte oder eine Kombination aus beiden — zurückgeführt und somit einer den traditionellen Instrumenten vergleichbaren Bewertung zugänglich gemacht werden. Andererseits weisen auch andere Positionen Merkmale derivativer Instrumente auf, bspw. solche mit integrierten Optionen wie kündbare Anleihen oder auch Sondertilgungsvereinbarungen bei Krediten. Vgl. Weiss, C.L. (1998) S. 199.
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Spellmann, F. (2002). Einleitung. In: Gesamtrisiko-Messung von Banken und Unternehmen. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-08108-1_1
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