Zusammenfassung
Die Renaissance der deutschen Afrikapolitik hielt trotz der grundsätzlichen Nachordnung dieses Politikfeldes im Geflecht der internationalen Beziehungen Deutschlands an. Wesentlich zu danken war dies der im Vorjahr eingegangenen Selbstverpflichtung als Mitglied der G8 gegenüber den Vertretern der New Partnership for Africa’s Development (NEPAD), den so genannten G8-Afrika-Aktionsplan umzusetzen, sowie der Eigendynamik der bündnispolitischen Debatten in NATO und EU in Folge des 11. September 2001. Zwar standen Armutsbekämpfung im UN-Rahmen der Millenium Development Goals (MDG) und unter dem Regime der Poverty Reduction Strategies (PRS), der Schuldenerlass im Zuge der HIPC-2-Initiative der G8 von 1999 und die allgemeine Unterstützung von NEPAD noch immer im Zentrum der Berliner Afrikapolitik, jedoch wurden hier neue sicherheitspolitische Prämissen wirksam. Die Neuausrichtung wurde vor dem Hintergrund des Irak-Krieges der USA und ihrer Alliierten (ab 20.3.) in einem multilateral angelegten Konzept in Szene gesetzt. Bei aller Betonung des Primats ziviler Friedensstiftung wurden in der Praxis verschiedene Dimensionen einer auch sicherheitspolitischen Orientierung von Afrikapolitik ausgebaut — durch die materielle Unterstützung der neuen Sicherheitsarchitektur Afrikas ebenso wie durch die aktive Beteiligung an multilateralen militärischen Einsätzen.
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Literatur
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Engel, U. (2004). Deutsch-Afrikanische Beziehungen 2003. In: Hofmeier, R., Mehler, A. (eds) Afrika Jahrbuch 2003. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-08087-9_2
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