Der Deutsche Großanlagenbau

Zusammenfassung

Die abgeleiteten Anforderungen an erfolgreiche Wissensmanagement-Ansätze haben verdeutlicht, daß die explizite Berücksichtigung von branchenspezifischen Besonderheiten, Grundvoraussetzung für das gezielte Management der Ressource Wissen ist.²⁹¹ Um dieser Forderung gerecht zu werden, konzentriert sich die vorliegende Arbeit im weiteren Verlauf auf den Deutschen Großanlagenbau als „Auswahlgrundgesamtheit“²⁹². Die These dieses Kapitels lautet, daß die Bedeutung von Wissen über Märkte, Wettbewerber, Kunden, Produkte und Prozesse im Großanlagenbau zunimmt, und somit den Einsatz spezifischer Managementansätze und -instrumente dringend erforderlich macht. Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, daß maßgeschneiderte Einzelaufträge im Projektgeschäft den konsequenten Rückgriff auf bereits vorhandene Erfahrungen und Ressourcen erfordern, um Doppelerfindungen vermeiden und Lerneffekte erzielen zu können. Im Deutschen Großanlagenbau muß sich daher im Rahmen eines zukunftsorientierten Managements verstärkt mit der Erfassung und Gestaltung der Ressource Wissen auseinandergesetzt werden.

„Die Größe von Werkshallen und Verwaltungsgebäuden als Meßstab wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit hat ausgedient. Großanlagenbauer, die in der Wissensgesellschaft überleben wollen, müssen vor allem das Management der Ressource Wissen beherrschen.“