Zusammenfassung
Die empirische Literaturwissenschaft Siegener Prägung entstand im Zuge grundlagentheoretischer Diskussionen in den 70er und in den frühen 80er Jahren (vgl. Schmidt 1975b; Hauptmeier 1981; Finke & Schmidt (Hg.) 1984). Ihre Konfrontation mit der historisch-hermeneutischen Literaturwissenschaft bezog sich maßgeblich auf Differenzen in der Forschungsmethodologie.1 Fragen nach der methodischen Verwirklichung wissenschaftlicher Rationalität bildeten die Grundlage für die Entwicklung der Empirischen Theorie der Literatur, wobei aufseiten des empirischen Lagers keine explizite Unterscheidung zwischen der Methodologie von Geistes- und Naturwissenschaften gemacht wurde. Während hermeneutische Literaturwissenschafterinnen das Verstehen als Standardmethodologie und die Textinterpretation als Hauptmethode ihrer Disziplin verfochten, traten Siegfried J. Schmidt und seine Forschungsgruppe für die wissenschaftliche Erklärung literarischer Kommunikation und die Standardisierung literaturwissenschaftlicher Methoden nach dem Vorbild der Naturwissenschaften ein. Die theorieorientierte Forschungsperspektive der Empirischen Theorie der Literatur war von der Grundsatzfrage geprägt, wodurch empirisch überprüfbare Aussagen methodologisch charakterisiert sind.2 Ein kurzer Streifzug durch die Entwicklung des Theoriebegriffs der konstruktivistischen Literaturwissenschaft soll diese Fragen verdeutlichen und Anknüpfungspunkte für die konstruktivistischen Methodologiediskussion markieren.
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Moser, S. (2001). Theoriebegriffe. In: Komplexe Konstruktionen. DUV Literaturwissenschaft. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-07958-3_2
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