Zusammenfassung
Im vorherigen Kapitel wurde das wirtschaftliche Potential der 46 untersuchten Systeme beschrieben. Dabei wurden Ansätze zur Erklärung einzelner Wirtschaftlichkeitsaspekte dargestellt und begründet. Die hieraus gewonnenen Erkenntnisse lassen sich wie folgt zusammenfassen und verallgemeinern:
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Viele der heute realisierten und eingesetzten wissensbasierten Systeme sind wirtschaftlich in dem Sinne, daß die mit der Systementwicklung und -nutzung anfallenden Kosten zuzüglich der zugrundegelegten Mindestverzinsung durch die tatsächlich erzielten Einsparungen und Erträge gedeckt werden. Bei einem Teil dieser Systeme haben sich die Investitionsausgaben bereits amortisiert. In den restlichen Fällen deuten die während des bisherigen Einsatzes gemachten Erfahrungen darauf hin, daß eine Amortisation des eingesetzten Kapitals innerhalb der geplanten Nutzungsdauer erfolgen wird.
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Ein weiterer Teil der heute eingesetzten Systeme verfügt über ein ausreichendes Wirtschaftlichkeitspotential. Aufgrund der geringen Anpassungsflexibilität vieler Unternehmen kommt dieses Potential jedoch während des vorgesehenen Nutzungszeitraums nicht zur vollen Geltung. Obwohl sich das in diese Systeme investierte Kapital mit großer Wahrscheinlichkeit bis zum Ende der Laufzeit nicht amortisieren wird, ist davon auszugehen, daß ähnlich konzipierte Systeme in vergleichbaren Anwendungen zukünftig wirtschaftlich einsetzbar sein werden. Voraussetzung hierfür ist die über schrittweise organisatorische Anpassungen erfolgende Schaffung systemkonformer Einsatzbedingungen. In sehr vielen Fällen wird dies vor allem durch eine funktionsspezifische Reduzierung des Personalbestands erreicht.
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Ungefähr die Hälfte der wissensbasierten Systeme ist nicht wirtschaftlich528 und weist beim gegenwärtigen Stand der System- und Entwicldungstechnik auch kein ausreichendes wirtschaftliches Potential auf, das einen in absehbarer Zeit erfolgenden Einsatz wirtschaftlich rechtfertigen könnte529.
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Zwischen den wirtschaftlichen und unwirtschaftlichen Systemen bestehen tendenzielle, schwach signifikante und zum Teil sogar signifikante Unterschiede hinsichtlich mehrerer endogener und exogener Kontextvariablen. Auf Basis dieser Kontextvariablen können begründete Hypothesen zur Erklärung der Wirtschaftlichkeit wissensbasierter Systeme definiert werden.
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Zu den Kontextvariablen, die möglicherweise einen Unterschied zwischen wirtschaftlichen und unwirtschaftlichen Systemen erklären können, zählen vor allem anwendungsspezifische Aspekte der Problembewältigung. Nicht nachgewiesen werden konnte hingegen die Wirtschaftlichkeitsrelevanz der technischen Parameter ‚Entwicklungswerkzeug‘ und ‚Hardware‘.
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© 1992 Deutscher Universitäts-Verlag GmbH, Wiesbaden
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Holzapfel, M. (1992). Folgerungen für die Einsatzplanung wissensbasierter Systeme. In: Wirtschaftlichkeit wissensbasierter Systeme. DUV: Wirtschaftsinformatik. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-06732-0_6
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