Zusammenfassung
Obwohl die auf Revolving-Basis gewährten Schuldscheindarlehen nur einen kleinen Teil des gesamten Schuldscheindarlehensvolumens bilden, sind sie in der Öffentlichkeit weitaus am bekanntesten und werden oft fälschlicherweise mit dem Begriff und Wesen der Schuldscheindarlehen schlechthin identifiziert. Diese starke Überbewertung hat folgende Gründe: Vor und nach der Verabschiedung des Verkehrsteueränderungsgesetzes vom 25.5.1959, das die Kapitalverkehrsteuerpflicht für Teilschuldscheine brachtet1), standen die Revolving-Schuldscheindarlehen im Kreuzfeuer der öffentlichen Diskussion und wurden in der Wirtschaftspresse lebhaft erörtert. Dasselbe wiederholte sich während der Abfassung des Gesetzes über das Kreditwesen vom 10.7. 1961, wo es um die Frage ging, inwieweit die Revolving-Schuldscheindarlehen in die Bestimmungen des neuen Kreditwesengesetzes einzubeziehen seien. Nicht zuletzt diese Umstände führten auch dazu, daß über die Schuldscheindarlehen auf Revolving-Basis zahlreiche Fachpublikationen und wissenschaftliche Gutachten sowie ein Spezialwerke2) vorliegen.
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Literatur
Bitschnau, R., Das Revolving-System in der Industriefinanzierung, Frankfurt/Main 1959. 2) Zur betriebswirtschaftlichen Problematik vgl. insbesondere: Bitschnau, R., a. a. O., S. 77 ff; v. Loesch, A., Das Revolving-Kreditsystem, in: Zeitschrift für die gesamte Staatswissenschaft, Bd. 118/1962, S. 462 ff; Münemann, R., Fragen der Industriefinanzierung, Berlin 1959; derselbe, Das Revolving-System in betriebswirtschaftlicher Sicht, Mannheim 1959; derselbe, Rentabilitäts-und Liquiditätsprobleme bei der Investitionsfinanzierung mit Schuldscheindarlehen, Berlin 1959 (vervielfältigte Vorträge).
Vgl. Spiethoff, B., Kapitalbildung durch revolvierenden Geldeinsatz, Studie, München 1955.
h Münemann, R., Neuzeitliche Formen der Industriefinanzierung, in: Finanzierungsprobleme und Steuerpolitik, hrsg. von der Deutschen Gesellschaft für Betriebswirtschaft, Berlin 1957, S. 37.
Vgl. Stichwort „Revolvieren, Revolving“, in: Enzyklopädisches Lexikon für das Geld-, Bank-und Börsenwesen, hrsg. von Palyi, M. und Quittner, P., 2. Aufl., Frankfurt/Main 1958, Bd. 2, S. 1355 f.
Die beteiligten Versicherungsgesellschaften müssen sich zuvor die Deckungsstockfähigkelt vom BAV bestätigen lassen, und zwar jede Gesellschaft einzeln für einen individuellen Höchstbetrag ihrer Beteiligung.
Meist sind es Drei-bis Sechsmonatsgelder, der Auszahlungskurs ist stets 100%.
Für den Notfall hält sich der Makler ständig einen größeren Dispositionsfonds an Bankguthaben, aus dem er Teildarlehen auf Zeit selbst bedienen kann.
Vgl. Bitschnau, R.,a. a. O., S. 92 ff, sowie Münemann, R., Fragen der Industriefinanzierung, S. 10 f.
Sie stammen sämtlich aus dem Jahre 1954, darunter ein Darlehen an die Mannesmann AG, Düsseldorf, über 40 Mio DM.
Vgl. Münemann legt Karten auf den Tisch, in: Industriekurier vom 16. 1. 1960. !
Münemann, R., Fragen der Industriefinanzierung, S. 12.
In der Regel Dreimonatsgelder; die Grenze zu den aufgenommenen Geldern im Sinne der Bankbilanzlerungsrichtlinien ist flüssig.
Die Laufzeit ist mit 5 bis 10 Jahren relativ kurz; ein fester Zinssatz wird nicht vereinbart.
vgl. Bitschnau, R., a. a. 0., S. 121 f.
Die Bank erhält hierdurch praktisch einen direkten Revolving-Kredit, den sie an den Darlehensnehmer weitergibt.
Mtinemann, R., Fragen der Industriefinanzierung, S. 12.
Vgl. Bitschnau, R.,a. a. 0., S. 61.
vgl. Münemann, R., Neuzeitliche Formen der Industriefinanzierung, S. 40. 19) Vgl. Münemann, R., Fragen der Industriefinanzierung, S. 12.
Münemann, R., Fragen der Industriefinanzierung, S. 13.
Vgl. Münemann legt Karten auf den Tisch, in: Industriekurier vom 16. 1. 1960.
Vgl. Münemann, R., Fragen der Industriefinanzierung, S. 13.
Vgl. hierzu auch Obermeier, E., Münemann Revolving-Formel, in: Der Volkswirt Nr. 39/1959, S. 2140 f.
Miinemann, R., Das Revolving-System in betriebswirtschaftlicher Sicht, S. 4.
Teilweise wurden die Schuldscheindarlehen auch von der Münemann-Industrie-Handelsgesellschaft mbH direkt an den Darlehensnehmer gewährt.
Die Geldgeber vermittelt die Schwesterfirma Rudolf Münemann, Industriefinanzierungen, München, als Maklerfirma.
Vor ErlaB des Kapitalverkehrsteueränderungsgesetzes von 1959 war dieses Revolvieren insoweit einfacher, als das Gesamtdarlehen in Teilschuldscheine (z. B.über 100 000,— DM oder 500 000,— DM) gestückelt wurde; die spätere Verwendung eines einzigen Schuldscheins wurde teilweise auch mit System 7N bezeichnet.
Schork, L., a. a. O., S. 152. 29) D. h. Darlehensnehmern.
Münemann, R., Rentabilitäts-und Liquiditätsprobleme…, S. 35. 31) Münemann, R., Fragen der Industriefinanzierung, S. 15.
Vgl. Münemann legt Karten auf den Tisch, in: Industriekurier vom 16. 1. 1960.
Vgl. Münemann legt Karten auf den Tisch, in: Industriekurier vom 16. 1. 1960.
Mit dieser Vereinbarung wurde eine von Münemann angestrengte Kartellklage (vgl. Münemann wendet sich an das Kartellamt, in: Industriekurier vom 6. 10. 1959; Der Fall Münemann blieb noch offen, in: Handelsblatt vom 30. 11. 1959) gegen den Bundesverband des privaten Bankgewerbes hinfällig.
Vgl. Revolving-Frieden, in: Der Volkswirt Nr. 11/1960, S. 452.
Vgl. Szagunn, V. — Neumann, W., Kommentar zum Kreditwesengesetz, Stuttgart 1961, S. 48 ff.
Zum Beispiel: Die Bildung von Zinsreserven (vgl. Szagunn, V. — Neumann, W., a. a. O., S. 626).
Abs. 4 Satz 2 KWG.
Vgl. Münemann, R., Fragen der Industriefinanzierung, S. 12.
Münemann, R., Das Revolving-System in betriebswirtschaftlicher Sicht, S. 15.
Vgl. Münemann, R., Rentabilitäts-und Liquiditätsprobleme…, S. 22.
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© 1965 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden
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Staehle, W. (1965). Schuldscheindarlehen auf Revolving-Basis. In: Die Schuldscheindarlehen. Schriftenreihe für Kreditwirtschaft und Finanzierung, vol 6. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-04300-3_5
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