Zusammenfassung
Nach einem Referat über ein Thema aus der Theorie der Hilbertschen Räume wurde der Vortragende von einem Naturwissenschaftler gefragt, ob es möglich sei, das Gesagte in die „Sprache des gesunden Menschen= verstandes“ zu übersetzen. Der Referent mußte diese Frage verneinen, und alle anwesenden Mathematiker stimmten ihm zu : Man kann eine solche relativ komplizierte mathematische Theorie nicht einfacher darstellen, als sie ist. Es gibt keinen „Königsweg“ 1), der auch einen Nichtmathematiker ohne ernstliche Arbeit zu einem Verständnis eines solchen Gebietes der modernen Mathematik führen könnte.
Die Mathematik ist eine gar herrliche Wissenschaft, aber die Mathematiker taugen oft den Henker nicht ... . so verlangt sehr oft der sogenannte Mathematiker für einen der tiefen Denker gehalten zu werden, ob es gleich darunter die gröβten Plunderköpfe gibt, untauglich zu irgendeinem Geschäft, das Nachdenken erfordert, wenn es nicht unmittelbar durch jene leichte Verbindung von Zeichen geschehen kann, die mehr das Werk der Routine, als des Denkens sind.
Lichtenberg [I 1, S. 305]
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Meschkowski, H. (1956). Die Aufgabe. In: Wandlungen des mathematischen Denkens. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-04179-5_1
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