Zusammenfassung
Bisher haben wir die Handlungen der am politischen Prozeß Beteiligten so erörtert, als seien sie Teile eines einheitlichen Ganzen, nämlich der Regierung und ihrer verschiedenen Teileinheiten. Und ihre Macht, die sowohl auf Zustimmung wie auf Zwang beruht, haben wir vor allem so gesehen, als ob sie in einem Zentrum vereinigt sei und daher eine Einheit darstelle. Aber wie wir bei der Analyse der Macht und insbesondere im Verlauf unserer Untersuchungen ¨¹ber Einfluß festgestellt haben (Kapitel 1 und 3), bietet der gesamte Bereich, in dem Verhandlungen und Kompromisse eine Rolle spielen, Möglichkeiten f¨¹r die Aus¨¹bung von Macht, die eine Mischung aus Zustimmung und Zwang ist. In solchen Situationen findet Macht ihren Ausdruck in Vorschlägen und Gegenvorschlägen und allen sonst ¨¹blichen Methoden der Diplomatie. Sie äußert sich aber auch in Drohungen und Gegendrohungen und komplizierten Manövern, die Thomas Schelling als „Konfliktstrategie“ („strategy of conflict“) bezeichnet hat 1.
It is generally better to deal by speech than by letter; and by the mediation of a third man than by a man’s self...
In all negotiations of difficulty, a man may not look to sow and reap at once; but must prepare business, and so ripen by degrees.
Bacon, Essays, XLVII
Es ist neuerdings unter dem Einfluß der Wirtschaftswissenschaft in den USA üblich geworden, sowohl Geschäfte wie Kompromisse, die ja politische Geschäfte (Geben und Nehmen auf der Basis von Verhandeln) sind, als Geschäfte (bargains) zu bezeichnen. Die Literatur zum Kompromiß, die ja relativ gering ist, ist natürlich hier relevant.
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Literatur
Siehe Schelling, 1960.
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Friedrich, C.J. (1970). Die Technik des politischen Verhandelns und des Kompromisses. In: Politik als Prozeß der Gemeinschaftsbildung. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-02720-1_20
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