Zusammenfassung
Bei der Überschreibung des zu behandelnden Gegenstandes mußten die Bezeichnungen Geld- und Kapitalmarkt, Kreditmarkt, Finanzplatz, Finanzzentrum und Bankzentrum gegenüber »Bankplatz« als nicht treffend angesehen werden und zwar aus folgenden Gründen:
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Wenn in der Nationalökonomie von »Markt« gesprochen wird, so ist darunter ein abstraktes Gebilde zu verstehen, das als Zusammentreffen von Angebot und Nachfrage gedacht wird, ohne örtlich bestimmt zu sein. Eine örtliche Vorstellung ist für die theoretische Erörterung bestimmter wirtschaftlicher Funktionen gar nicht nötig, und u. U. nur komplizierend. Die örtliche Vorstellung der konkreten, rein technischen Verbindung von Angebot und Nachfrage durch Übergabe und Empfang des Tauschgegenstandes spielt eine sehr untergeordnete Rolle. Auch durch Spezifikation des Begriffes Markt in Waren-, Arbeits-, Kapitaloder Kreditmarkt wird an der Abstraktheit der Begriffe noch nichts geändert. Autoren wie Adolph Wagner1 und Herbert v. Beckerath2 setzen den Begriff des Geld- und Kapitalmarktes in den Mittelpunkt kredittheoretischer Analysen, ohne je daran zu denken, eine Lokalisierung der untersuchten Erscheinungen vorzunehmen.
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Literatur
Wagner, Adolph: Die Geld- und Kredittheorie der Peel’schen Bankakte. Wien 1861, bearheitet v. J. Plenee. Essen 1920.
Beckerath, H. v.: Kapitalmarkt und Geldmarkt. Jena 1916.
Vgl. Hellauer, Erwin: Internationale Finanzplätze. Ihr Wesen und ihre Bedeutung unter besonderer Berücksichtigung Amsterdams. Berlin 1936.
Grimm Tacnh uunddWilh7elm • Deuutsches Wiirterbbuch 15 B31. Teinzig n. T., S. 641f.
Grimm, J. u. W., a. a. 0. 7. Bd., Leipzig 1889, S. 1917.
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Weber, H. (1957). Zur Begriffsbestimmung. In: Bankplatz Berlin. Bankwirtschaftliche Schriftenreihe. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-02339-5_1
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