Zusammenfassung
In einer retrospektiven Studie wurden die Reaktionen auf einen Schwangerschaftsabbruch wegen kindlicher Mißbildungen und zugleich die verfügbaren unterstützenden Maßnahmen untersucht. Frauen, bei denen zwischen 1977 und 1981 eine Schwangerschaft abgebrochen wurde, nachdem die pränatale Diagnose eines Neuralrohrdefekts im 2. Trimenon gestellt worden war, wurden zu Hause nach einem strukturierten Interviewprotokoll befragt. Es wurden 3 interne Vergleichsgruppen gebildet: Frauen nach einem Spontanabort, nach einer Totgeburt oder dem Verlust eines Kindes in der ersten Lebenszeit sowie solche nach einem Schwangerschaftsabbruch aus medizinischer oder sozialer Indikation. Von den 48 befragten Frauen machten 37 (77%) eine akute Trauerreaktion nach Beendigung der Schwangerschaft durch. Diese Reaktion war ähnlich der nach einer Totgeburt oder dem Verlust eines Kindes in der Neugeborenenperiode. 22 Frauen (46%) zeigten Symptome noch nach 6 Monaten, einige bedurften psychiatrischer Behandlung. Hingegen traten diese Erscheinungen nicht auf nach einem Spontanabort oder nach einem Schwangerschaftsabbruch aus medizinischer oder sozialer Indikation. Alle Frauen, die früher eine Totgeburt hatten oder deren Kind früh verstorben war, waren zu Hause von dem praktischen Arzt oder von der Hebamme besucht worden. Diese Form der Nachsorge war auf nur 8 Frauen in dem Untersuchungskollektiv beschränkt.
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Referenzen
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© 1989 Friedr. Vieweg & Sohn Verlagsgesellschaft mbH, Braunschweig
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Laurence, K.M. (1989). Folgeerscheinungen und unterstützende Maßnahmen bei Schwangerschaftsabbrüchen wegen kindlicher Mißbildungen. In: Berg, D., Boland, P., Pfeiffer, R., Wuermeling, HB. (eds) Pränatale Diagnostik. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-01922-0_11
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