Wertschöpfungspartnerschaften zwischen Ausschließlichkeitsvertrieben und Fremdversicherern — das Modell der Ventillösung

Zusammenfassung

„Ventil“, aus dem Lateinischen kommend, steht für eine „Absperrvorrichtung für Einlass, Auslass oder Durchlass von Gasen oder Flüssigkeiten“, so beschreibt es der Duden im Fremdwörterlexikon. Was bedeutet dieser technisch-mechanische Terminus, der eigentlich nur in der Elektrotechnik, Musik oder im Maschinenbau Verwendung findet, in der Versicherungswirtschaft? „Ventillösung“ steht hier für ein Angebot, das nur für den Fall eingesetzt wird, in dem das Bedienen einer Kundenanfrage im Rahmen des eigenen Unternehmens nicht möglich ist. Kundenorientiert wird mit der Ventillösung versucht, den Kunden durch ein Full-Service-Angebot zu binden, die Konkurrenzfähigkeit zu stärken und wirtschaftliche Einbußen durch Verlust des Kunden zu verhindern. Nach der Rollendefinition für Wertschöpfungspartnerschaften von Köhnel bleibt der Ausschließlichkeitsvermittler der Client Owner, während der Anbieter für Ventillösungen, der im Back Office agiert, die Rolle als Produktsubstituierers übernimmt. Im Folgenden wird der Begriff „Ventillösung“ wie folgt verwendet: Ausschließlichkeitsvermittler, die ausschließlich an ein Versicherungsunternehmen gebunden sind, erhalten mit der Ventillösung das Recht, ausnahmsweise Risiken auch an andere Gesellschaften zu vermitteln.