Zusammenfassung
Am 1. März 1995 startete die Deutsche Shell AG eine neue Werbe- und Kommunikationskampagne unter dem Motto „Wir kümmern uns um mehr als Autos“. Sie sollte eigentlich einen Wendepunkt der Kommunikationsaktivitä ten des Unternehmens bedeuten. Nach einem vielbeachteten Start erzwangen jedoch die Ereignisse um die Lager- und Verladeplattform „Brent Spar“ be reits im Sommer desselben Jahres den Abbruch der Kampagne. Der Selbst darstellung des Unternehmens, vor allem der Betonung seiner sozialen Ver antwortung, standen die Anschuldigungen von Greenpeace gegenüber, durch die Tiefsee-Entsorgung der „Brent Spar“ einen nachhaltigen Umweltfrevel zu begehen. Da nützten weder die nachträgliche Erkenntnis, dass die Vorwürfe weit überzogen waren, noch der Umstand, dass für die im britischen Teil der Nordsee liegende Plattform nicht die Deutsche Shell, sondern ihre Schwester firma, die Shell UK, der eigentliche Adressat war. Die Öffentlichkeit betrach tete — zu Recht — „Shell als Shell“ und erkannte einen Widerspruch zwischen dem Anspruch des Unternehmens und der Wirklichkeit. Bei der Klärung der Frage, ob denn eine solche Beurteilung zutrifft, mag dieser Beitrag helfen.
„Gerade in ihrer Selbstdarstellung und ihren gesellschaftlichen und kreativen Einstellungen, in ihren Phantasien und Philosophien sollten sich Unternehmen voneinander unterscheiden. Doch statt dessen konkurrieren sie miteinander, indem sie die immergleichen verharmlosenden Register ziehen.“
(Toscani 1996: 37)
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Literatur
Toscani, Oliviero (1996): Die Werbung ist ein lächelndes Aas, Mannheim
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Johanssen, KP. (2002). „Wir kümmern uns um mehr als Autos“. In: Röttger, U. (eds) PR-Kampagnen. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-01359-4_14
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-01359-4_14
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