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§ 5 Verteilung der Gesetzgebungskompetenzen für Fragen des Jagdwesens zwischen Bund und Ländern

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Jagdliches Eigentum

Part of the book series: Bibliothek des Eigentums ((BIBLIO,volume 17))

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Zusammenfassung

Der Beitrag untersucht, wie die Gesetzgebungskompetenzen für Fragen des Jagdrechts zwischen Bund und Ländern verteilt sind, nachdem im Rahmen der sog. Föderalismusreform von 2006 die diesbezüglichen Bestimmungen des Grundgesetzes erheblich verändert worden sind.

Der Beitrag beruht auf einem dem Deutschen Jagdrechtstag e.V. am 10. März 2014 erstatteten Rechtsgutachten, das hinsichtlich der vorhandenen Nachweise aktualisiert ist.

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Notes

  1. 1.

    Durch das 52. Gesetz zur Änderung des Grundgesetzes (Artikel 22, 23, 33, 52, 72, 73, 74, 74a, 75, 84, 85, 87c, 91a, 91b, 93, 98, 104a, 104b, 105, 107, 109, 125a, 125b, 125c, 143c) vom 28. August 2006, BGBl. I, S. 2034.

  2. 2.

    Philip Kunig, in: Ingo von Münch (Begr.)/Philip Kunig (Hrsg.), Grundgesetz, Bd. 2, 6. Aufl. 2012, Art. 74 in Fn. 453 zu Rn. 117; auch Christian Seiler, in: Volker Epping/Christian Hillgruber (Hrsg.), Grundgesetz, 2. Aufl., 2013, Art. 74 Rn. 100.

  3. 3.

    Vgl. neben den in den nachfolgenden Fußnoten Genannten etwa Rupert Stettner, in: Horst Dreier (Hrsg.), Grundgesetz, Bd. II, 2. Aufl. Supplementum 2007, 2007, Art. 74 Rn. 140; Fabian Wittreck, in: Horst Dreier (Hrsg.), Grundgesetz, Bd. II, 3. Aufl. 2015, vor Art. 70 Rn. 51; Rüdiger Sannwald, in: Bruno Schmidt-Bleibtreu/Franz Klein (Begr.)/Hans Hofmann/Hans-Günter Henneke (Hrsg.), GG Kommentar zum Grundgesetz, 13. Aufl. 2014, Art. 74 Rn. 340; Ernst Metzger, in: Albert Lorz (Begr.)/Ernst Metzger/Heinz Stöckel, Jagdrecht, Fischereirecht, 4. Aufl. 2011, 5 GG Art. 74 Rn. 1.

  4. 4.

    Bodo Pieroth, in: Hans D. Jarass/Bodo Pieroth, Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland, 14. Aufl. 2016, Art. 74 Rn. 78; ähnlich Stefan Oeter, in: Hermann von Mangoldt (Begr.)/Friedrich Klein (Fortf.)/Christian Starck (Hrsg.), Kommentar zum Grundgesetz, Bd. 2, 6. Aufl. 2010, Art 74 Rn. 191; Dieter C. Umbach/Thomas Clemens, in: dies. (Hrsg.), Grundgesetz, Bd. II, 2002, Art. 75 Rn. 30.

  5. 5.

    Hans-Werner Rengeling, § 135 Gesetzgebungszuständigkeit, in: Josef Isensee/Paul Kirchhof (Hrsg.), Handbuch des Staatsrechts der Bundesrepublik Deutschland, 3. Aufl., Bd. VI, 2008, Rn. 304.

  6. 6.

    Christoph Degenhart, in: Michael Sachs (Hrsg.), Grundgesetz, 7. Aufl. 2014, Art. 74 Rn. 121 (Hervorhebung im Original weggelassen); ähnlich Theodor Maunz, in: ders./Günter Dürig (Begr.), Grundgesetz (Loseblatt), Art. 75 (1986) Rn. 118; Rupert Stettner, in: Horst Dreier (Hrsg.), Grundgesetz, Bd. II, 1998, Art. 75 Rn. 27; auch Wittreck (Fn. 3), Art. 75 Rn. 139.

  7. 7.

    In concreto bezogen auf das in Art. 74 Abs. 1 Nr. 1 GG so bezeichnete Gebiet „Strafrecht“.

  8. 8.

    BVerfGE 109, 190 (218) im Anschluss an Degenhart (Fn. 6), 3. Aufl. 2003; bestätigt in BVerfGE 134, 33 Rn. 55; allgemein in diesem Sinne Degenhart (Fn. 6), Art. 70 Rn. 52, 54; Stettner (Fn. 6), Art. 70 Rn. 26; Wittreck (Fn. 3), vor Art. 70 Rn. 51; auch Jochen Rozek, in: v. Mangoldt/Klein/Starck (Fn. 4), Art. 70 Rn. 52; gegen diese Differenzierung („zwischen der ,Verweisung auf Lebensbereiche‘ und auf ,rechtliche Gestaltungen‘“) Rengeling (Fn. 5), § 135 Rn. 37, auch grundsätzlich skeptisch gegenüber der Bedeutung der Tradition ebda., § 135 Rn. 35 ff., der aber gleichwohl den „Rückgriff auf niederrangiges Recht“ (Rn. 36) zulässt und jedenfalls für die Judikatur des Bundesverfassungsgerichts die Bedeutung vorgefundener Normkomplexe „aus vorkonstitutioneller Zeit“ für die Auslegung von Kompetenznormen bestätigt (Rn. 39).

  9. 9.

    Dafür allgemein Christian Pestalozza, in: Hermann v. Mangoldt (Begr.)/Friedrich Klein (Fortf.), Das Bonner Grundgesetz, 3. Aufl. Bd. 8, 1996, Art. 74 Rn. 206 Fn. 351, wo es am Ende heißt: „,Recht‘ umfaßt nicht mehr und nicht weniger als ,Wesen‘.“ Auch Stettner (Fn. 6), Art. 70 Rn. 27, bezieht auch benannte Lebensbereiche mit rechtlicher Prägung ein.

  10. 10.

    Vom 3. Juli 1934, RGBl. I, S. 549.

  11. 11.

    Vgl. nur den zusammenfassenden Bericht in JöR n.F. Bd. 1 (1951), S. 559 f.; darauf Bezug nehmend auch Pestalozza (Fn. 9), Art. 75 Rn. 415.

  12. 12.

    Zur Möglichkeit der zugleich normativ-rezeptiven und faktisch-deskriptiven Anknüpfung Degenhart (Fn. 6), Art. 70 Rn. 52. Im Übrigen hat eine festzustellende Regelungstradition auch bei allein faktisch-deskriptiver Bezeichnung des Kompetenzgegenstandes maßgebliche Bedeutung, s. ebda., Rn. 55; dem folgend Rozek (Fn. 8), Art. 70 Rn. 52.

  13. 13.

    BVerwGE 70, 64 (67, 68), zur Erstreckung des Begriffs „fremder Tiere“ auch auf nichtjagdbare Tiere im Zusammenhang mit Regelungen über deren Aussetzung in § 28 Abs. 3, 4 BJagdG.

  14. 14.

    Vgl. aus der neueren Judikatur etwa BVerfGE 97, 198 (218 ff.) m.w.N.; 102, 26 (37 ff.); 106, 62 (105); 109, 190 (213); BVerfG NJW 2013, 3151 Rn. 55 m.w.N.; aus dem Schrifttum etwa Degenhart (Fn. 6), Art. 70 Rn. 53; Rozek (Fn. 8), Art. 70 Rn. 51; mit Vorbehalten auch Pestalozza (Fn. 9), Art. 70 Rn. 59 ff.

  15. 15.

    BVerfGE 3, 407 (414 ff.); 12, 205 (226); 26, 281 (299); 33, 52 (61 ff.); 42, 20 (29 ff.); 67, 299 (320); 68, 319 (328 f.); 109, 190 (213 f.); BVerfG NJW 2013, 3151 Rn. 58.

  16. 16.

    So auch Friedrich Klein, in: v. Mangoldt/Klein (Fn. 9), 2. Aufl., Bd. II, 1964, Vorbemerkungen zu VII. Die Gesetzgebung des Bundes, III 7 e 2, S. 1356 ff.; daran anschließend Maunz (Fn. 6), Art. 75 (1986) Rn. 120 ff., die für die restriktive Auslegung zugleich berührter Gesetzgebungsgegenstände plädieren; um die Kompetenz für das Jagdwesen nicht auszuhöhlen, lassen diese letztere nicht uneingeschränkt vorrangig durchgreifen. Allgemein zur kompetenzrechtlichen Zuordnung vgl. nur Degenhart (Fn. 6), Art. 70 Rn. 57 ff.

  17. 17.

    Durch das Gesetz zur Änderung des Grundgesetzes (Artikel 3, 20a, 28, 29, 72, 74, 75, 76, 77, 80, 87, 93, 118a und 125a) vom 27. Oktober 1994, BGBl. I, S. 3146.

  18. 18.

    Vgl. dazu etwa Degenhart (Fn. 6), Art. 72 Rn. 42; ders., Die Neuordnung der Gesetzgebungskompetenzen durch die Föderalismusreform, NVwZ 2006, 1209 (1212); Michael Kotulla, Umweltschutzgesetzgebungskompetenzen und „Föderalismusreform“, NVwZ 2007, 489 (491); Wolfgang Köck/Rainer Wolf, Grenzen der Abweichungsgesetzgebung im Naturschutz, NVwZ 2008, 353 (356); Stettner (Fn. 3), Art. 74 Rn. 3; von einem „Paradoxon“ spricht Arnd Uhle, in: Winfried Kluth (Hrsg.), Föderalismusreformgesetz, 2007, Art. 72 Rn. 48, 66; die Frage offenlassend Wittreck (Fn. 3), Art. 72 Rn. 17.

  19. 19.

    Vgl. die Begründung des Gesetzentwurfs zur Grundgesetzänderung, BT-Dr. 16/813, S. 9, r. Sp. unten: „Die übrigen Materien des Artikels 74 Abs. 1 werden insgesamt von der Erforderlichkeitsprüfung ausgenommen, weil Bund und Länder übereinstimmend von der Erforderlichkeit bundesgesetzlicher Regelungen ausgehen. In den Fällen des Artikels 72 Abs. 3 ist dies bereits eine Konsequenz aus dem neuen Abweichungsrecht der Länder.“

  20. 20.

    Das „dies“ im zweiten zitierten Satz aus der Entwurfsbegründung bezieht sich bei sachgerechtem Verständnis nicht auf die Begründung im vorangehenden Kausalsatz, sondern auf die Ausnahme von der Erforderlichkeitsprüfung.

  21. 21.

    Michael Nierhaus/Sonja Rademacher, Die große Staatsreform als Ausweg aus der Föderalismusfalle?, LKV 2006, 385 (391); Oliver Klein/Karsten Schneider, Art. 72 GG n. F. im Kompetenzgefüge der Föderalismusreform, DVBl. 2006, 1549 (1551 f.); Katrin Gerstenberg, Zu den Gesetzgebungs- und Verwaltungskompetenzen nach der Föderalismusreform, 2009, S. 256 f.; Thomas Mayen, Neuordnung der Gesetzgebungskompetenzen von Bund und Ländern, DRiZ 2007, 51 (52), sieht die Erforderlichkeit insoweit „dem politischen Prozess überlassen“; gegen einen Wertungswiderspruch auch Claudio Franzius, Die Abweichungsgesetzgebung, NVwZ 2008, 492 f.

  22. 22.

    Wie namentlich ausdrücklich und umfassend im rheinland-pfälzischen Landesjagdgesetzes (LJG) vom 9. Juli 2010, GVBl. 2010, 149: „§ 1 Das Jagdwesen, ohne das Recht der Jagdscheine, bestimmt sich abweichend vom Bundesjagdgesetz […] auf der Grundlage des Artikels 72 Abs. 3 in Verbindung mit Artikel 125 b Abs. 1 des Grundgesetzes ausschließlich nach diesem Gesetz.“

  23. 23.

    Punktuelle Abweichungen finden sich wohl in etlichen Landesjagdgesetzen. Ihre zuverlässige Feststellung bereitet Probleme, weil das Bundesjagdgesetz den Ländern abweichende Regelungen (teils explizit so bezeichnet: § 7 Abs. 1 Sätze 2 und 4, § 10 Abs. 2, § 44 BJagdG [dazu allgemein kritisch Claudio Franzius, Die Zukunft der naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung, ZUR 2010, 346 (350)], teils mit anderer Begrifflichkeit, s. § 19 Abs. 2 Hs. 1, § 22 Abs. 1 Satz 3, § 22a BJagdG) erlaubt, die dann in den bundesgesetzlichen Vorgaben bleiben und keine Abweichungsgesetzgebung darstellen (müssen), und weil andererseits bundesgesetzlich nicht zugelassene, echte Abweichungen in Landesgesetzen ohne Verwendung dieses Begriffs vorgenommen werden, s. etwa § 14 Abs. 1 Sächsisches Landesjagdgesetz (für partielle Unanwendbarkeit von § 11 Abs. 6 BJagdG) oder § 14 Abs. 5 Landesjagdgesetz Sachsen-Anhalt (für über § 10 Abs. 3 BJagdG hinausgehende Rechtsfolgen), dies alles unbeschadet der Möglichkeit, in Landesgesetzen ohne jede Bezugnahme auf das Bundesjagdgesetz damit inhaltlich nicht zu vereinbarende Rechtsfolgen anzuordnen. Zur Frage, inwieweit insoweit unklare Regelungen überhaupt verfassungsgemäß sind, s. die Hinweise unten Fn. 33.

  24. 24.

    Im Grundsatz unstrittig, vgl. die Entwurfsbegründung (Fn. 19), S. 11 f., sowie nur Degenhart (Fn. 6), Art. 72 Rn. 43; Oeter (Fn. 4), Art. 72 Rn. 127; Pieroth (Fn. 4), Art. 72 Rn. 29; Stettner (Fn. 3), Art. 72 Rn. 49; Wittreck (Fn. 3), Art. 72 Rn. 34; Rengeling (Fn. 5), § 135 Rn. 179; Uhle (Fn. 18), Art. 72 Rn. 53; Ulrich Häde, Zur Föderalismusreform in Deutschland, JZ 2006, 930 (932); Klein/Schneider (Fn. 21), DVBl. 2006, 1552; Nierhaus/Rademacher (Fn. 21), LKV 2006, 389 f.; Timo Hebeler, Die Gesetzgebungskompetenzen des Bundes und der Länder, JA 2010, 688 (691 f.).

  25. 25.

    S. etwa Kunig (Fn. 2), Art. 72 Rn. 29; Häde (Fn. 24), JZ 2006, 932; im Übrigen schon oben zu und in Fn. 18 ff. zu dem angeblich darin zu sehenden Wertungswiderspruch.

  26. 26.

    Allgemein nur Michael Sachs, in: ders. (Fn. 6), Art. 20 Rn. 68 und ff. m.w.N.

  27. 27.

    So vorsichtig („dürfte“) Lars Mammen, Der neue Typus der konkurrierenden Gesetzgebung mit Abweichungsrecht, DÖV 2007, 376 (378); dagegen Degenhart (Fn. 6), Art. 72 Rn. 43; Patricia Sarah Stöbener, Fälle zur Föderalismusreform, Jura 2008, 327 (330); Hebeler (Fn. 24), JA 2010, 692.

  28. 28.

    Vielleicht bei einer auch vom Bund anerkannten dringenden Reformbedürftigkeit der gleichwohl wiederhergestellten früheren bundesgesetzlichen Rechtslage. S. restriktiv für mögliche Grenzen aus der Bundestreue Lukas Beck, Die Abweichungsgesetzgebung der Länder, 2009, S. 94 ff.

  29. 29.

    Dazu schon oben Fn. 22 und die Begründung des Gesetzentwurfs der Landesregierung, LT-Dr. 15/4341, S. 1, zu A. und C., und S. 40 l. Sp. unten. („Zur Erleichterung der rechtlichen Orientierung …“).

  30. 30.

    Bei dem Ergänzungsverhältnis zwischen § 6a BJagdG und dem Landesjagdgesetz von Rheinland-Pfalz (Fn. 22) dürfte der Unterschied zwischen Geltungs- und Anwendungsvorrang (dazu unten zu Fn. 187 f.) hier nicht von Bedeutung sein.

  31. 31.

    Dazu die Begründung des Regierungsentwurfs (Fn. 29), S. 1 zu A.; zur Zulässigkeit unveränderter Übernahme ins Landesrecht unten zu Fn. 198 ff.

  32. 32.

    Zu im Detail gleichwohl vorhandenen Brüchen s. unten Fn. 209.

  33. 33.

    Meist wird – was zugleich die Kennzeichnung des Abweichungscharakters impliziert – die Nennung der Gesetze, von denen abgewichen wird, verlangt, so allerdings (nur) für die abweichenden Landesgesetze Pieroth (Fn. 4), Art. 72 Rn. 30; Hans D. Jarass, in: ders./Pieroth (Fn. 4), Art. 125b Rn. 4; Degenhart (Fn. 18), NVwZ 2006, 1213; ders., Verfassungsrechtliche Rahmenbedingungen der Abweichungsgesetzgebung, DÖV 2010, 422 (424, 427) (der bei Verstoß nicht notwendig Nichtigkeit annehmen, aber doch Art. 31 GG anwenden will); Peter Fischer-Hüftle, Zur Gesetzgebungskompetenz auf dem Gebiet „Naturschutz und Landschaftspflege“ nach der Föderalismusreform, NuR 2007, 78 (79 f.); Hans Meyer, Die Föderalismusreform 2006, 2008, S. 172; Matthias Kallerhoff, Die übergangsrechtliche Fortgeltung von Bundesrecht nach dem Grundgesetz, 2010, S. 109 f. (für ein „,doppeltes Zitiergebot‘“ – bezogen auf die von der Abweichung betroffene Norm und Art. 125b GG); Gerstenberg (Fn. 21), S. 260 f.; Rajiv Chandna, Das Abweichungsrecht der Länder gemäß Art. 72 Abs. 3 GG im bundesstaatlichen Kompetenzgefüge, 2011, S. 57; Franzius (Fn. 21), NVwZ 2008, 495; Köck/Wolf (Fn. 18), NVwZ 2008, 357; Bernd Becker, Das Recht der Länder zur Abweichungsgesetzgebung (Art. 72 Abs. 3 GG) und das neue WGH und BNatSchG, DVBl. 2010, 754 (756); allgemeiner für jedes Abweichungsgesetz Degenhart (Fn. 6), Art. 70 Rn. 43 am Ende (wohl nicht im Sinne eines Verfassungsgebots); ähnlich für umfassende Kennzeichnung der Abweichung („wo und inwieweit“) Helmuth Schulze-Fielitz, Umweltschutz im Föderalismus – Europa, Bund und Länder, NVwZ 2007, 249 (255); gegen ein Verfassungsgebot klar Kunig (Fn. 2), Art. 72 Rn. 29; Heinrich Amadeus Wolff, in: v. Mangoldt/Klein/Starck (Fn. 4), Bd. 3, 6. Aufl. 2010, Art. 125b Rn. 17; Caroline Schulze Harling, Das materielle Abweichungsrecht der Länder, 2011, S. 117; Michael Reinhardt, Gesetzgebungskompetenzen im Wasserrecht, AöR Bd. 135 (2010), 459 (484). Für Einführung einer Notifizierungspflicht, deren Verletzung aber keine Auswirkungen auf die Verfassungsmäßigkeit hätte, Michael Kloepfer, Die neue Abweichungsgesetzgebung der Länder und ihre Auswirkungen auf den Umweltbereich, in: Wege gelebter Verfassung in Recht und Politik, Festschrift für Rupert Scholz zum 70. Geburtstag, 2007, S. 651 (661).

  34. 34.

    BT-Dr. 17/12046, S. 8; s. noch unten zu Fn. 210. Dies würde aber wohl schwerlich als eine die Rechtsklarheit wahrende Selbstkennzeichnung als Abweichungsgesetz genügen können, wenn man eine solche Anforderung (auch für Abweichungsgesetze der Länder ändernde Bundesgesetze) aufstellte.

  35. 35.

    Bundesjagdgesetz vom 29. November 1952, BGBl. I, S. 780.

  36. 36.

    Bekanntmachung der Neufassung des Bundesjagdgesetzes vom 29. September 1976, BGBl. I, S. 2849.

  37. 37.

    S. die Zusammenstellung der Änderungen in Sartorius, Verfassungs- und Verwaltungsgesetze, Stand 15. September 2016, zu Nr. 890.

  38. 38.

    Oben Fn. 17.

  39. 39.

    Die Begründung des Gesetzentwurfs (Fn. 19), S. 21 l. Sp., spricht ganz allgemein das „aufgrund alter Vorschriften erlassene Recht“ an und später global „vom bisherigen Rahmenrecht“.

  40. 40.

    So ausdrücklich Degenhart (Fn. 6), Art. 125b Rn. 12.

  41. 41.

    Ausdrücklich etwa Degenhart (Fn. 6), Art. 125b Rn. 3; Wolff (Fn. 33), Art. 125b Rn. 7; Jarass (Fn. 33), Art. 125b Rn. 2; Stettner, in: Dreier (Fn. 6), Bd. III, 2. Aufl. 2008, Art. 125b Rn. 3.

  42. 42.

    Anderweitige formelle oder materielle verfassungsrechtliche Mängel von Bestimmungen des Bundesjagdgesetzes bleiben hier außer Betracht.

  43. 43.

    Zu möglicherweise abweichenden Kompetenzgrundlagen einzelner Bestimmungen des Bundesjagdgesetzes s. noch im speziellen Zusammenhang unten II. 1. c.

  44. 44.

    Dazu nur Degenhart (Fn. 6), 3. Aufl. 2003, Art. 75 Rn. 12 ff.; Pestalozza (Fn. 9), Art. 75 Rn. 68 ff.; Stettner (Fn. 6), Art. 75 Rn. 6 ff.; Rozek (Fn. 8), 5. Aufl. 2005, Art. 75 Rn. 16 ff.

  45. 45.

    S. zur seinerzeitigen Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts nur Maunz (Fn. 6), Art. 72 (1984) Rn. 17 ff. m.w.N.

  46. 46.

    Dazu ausführlich BVerfGE 106, 62 (135 ff.) m.w.N.

  47. 47.

    Dafür überzeugend etwa Degenhart (Fn. 6), Art. 72 Rn. 46; auch Kunig (Fn. 2), Art. 72 Rn. 32; Oeter (Fn. 4), Art. 72 Rn. 130, lässt als praktisch irrelevant offen, ob statt dessen Art. 125a Abs. 2 GG heranzuziehen ist.

  48. 48.

    Vgl. namentlich Stefan Oeter, in: Christian Starck (Hrsg.), Föderalismusreform, 2007, Rn. 42; ders. (Fn. 4), Art. 74 Rn. 181; ähnlich Winfried Kluth, in: ders. (Hrsg.) (Fn. 18), Art. 74 Rn. 21.

  49. 49.

    Dafür Oeter (Fn. 48), Rn. 43, der die „bislang durchaus problematische Rechtslage ,legalisiert‘“ sieht; ähnlich Kluth (Fn. 48), Art. 74 Rn. 21; allgemein für eine Heilung in solchen Fällen (vorsichtig) Degenhart (Fn. 6), Art. 125b Rn. 5 bei Fn. 9; dagegen (wohl zu Recht) Jarass (Fn. 33), Art. 125b Rn. 2; mangels Heilungsabsicht der Verfassungsänderung Kallerhoff (Fn. 33), S. 128 m.w.N.; grundsätzlich auch Wolff (Fn. 33), Art. 125b Rn. 7 i. V. mit Art. 125a Rn. 12.

  50. 50.

    Die Befugnis endet mit Erlass einer bundesgesetzlichen Vollregelung, vgl. Jarass (Fn. 33), Art. 125b Rn. 3; Wolff (Fn. 33), Art. 125b Rn. 10; Rengeling (Fn. 5), § 135 Rn. 362. Anders als in Fällen, in denen die Rahmenkompetenz durch eine ausschließliche Bundeskompetenz ersetzt wurde, so in Art. 73 Abs. 1 Nr. 3 GG gegenüber Art. 75 Abs. 1 Nr. 5 GG a.F., sind die Länder danach nicht ganz von der Gesetzgebung ausgeschlossen, soweit es sich um Bereiche der Abweichungsgesetzgebung nach Art. 72 Abs. 3 GG handelt, wie insbesondere im Falle des Jagdwesens.

  51. 51.

    Zumindest missverständlich Andreas Glaser, Das Jagdrecht im Spannungsfeld bundesstaatlicher Gesetzgebung, NuR 2007, 439 (441 vor Fn. 35), der den Ländern, „solange der Bund noch keine Vollregelung über das ,Recht der Jagdscheine‘ getroffen hat, sogar die Möglichkeit [zuspricht,] auch hierfür eine vom BJagdG abweichende Regelung zu treffen.“ Dabei sollen sie sogar „auch den abweichungsfesten Kern ungeachtet jedes bestehenden Bundesrechts nach eigenen Vorstellungen regeln“ dürfen. Dafür fehlt jede Begründung. Richtigerweise können die Länder nur innerhalb des mit dem Bundesjagdgesetz vorgegebenen Rahmens nach Art. 125b Abs. 1 Satz 2 GG Regelungen zum Recht der Jagdscheine treffen, während ihnen „Abweichungen“ i. S. des Art. 125b Abs. 1 Satz 3 GG insoweit verwehrt bleiben (s. unten II. 1. a). Die Berufung auf Häde (Fn. 24), JZ 2006, 933, geht fehl, weil dort unabhängig von der Frage der Fortgeltung des Altrechts vorausgesetzt wird, dass der Bund im Rahmen seiner von Art. 72 Abs. 3 GG erfassten Kompetenz von seinem Gesetzgebungsrecht noch keinen Gebrauch gemacht hat.

  52. 52.

    Vgl. statt aller nur Degenhart (Fn. 6), Art. 72 Rn. 24 ff. m.w.N.

  53. 53.

    Dazu nur Pestalozza (Fn. 9), Art. 72 Rn. 235 ff., 75 Rn. 62 ff., 107; Rozek (Fn. 44), Art. 75 Rn. 15.

  54. 54.

    Dafür Pestalozza (Fn. 9), Art. 75 Rn. 102; Maunz (Fn. 6), Art. 75 (1986) Rn. 15.

  55. 55.

    Pestalozza (Fn. 9), Art. 75 Rn. 102, lässt (unter Hinweis auf die Tenorierung in BVerfGE 87, 68 f. und 87, 95 f. und m.w.N. zum Meinungsstand in Fn. 196) insoweit die Gesetzgebungskompetenz nach Art. 72 Abs. 1 GG entfallen; andere wollen bei fortbestehender Gesetzgebungskompetenz Art. 31 GG eingreifen lassen mit der Folge, dass widersprechendes Landesrecht gebrochen wird, s. etwa Maunz (Fn. 6), Art. 75 (1986) Rn. 15.

  56. 56.

    Zur Sperrwirkung abschließender Regelungen nach Art. 72 Abs. 1 GG vgl. etwa Degenhart (Fn. 6), Art. 72 Rn. 25, 32; Kunig (Fn. 2), Art. 72 Rn. 9 f.; Oeter (Fn. 4), Art. 72 Rn. 70 ff.; Pieroth (Fn. 4), Art. 72 Rn. 11 ff., 16; Stettner (Fn. 3), Art. 72 Rn. 40 ff.; Wittreck (Fn. 3), Art. 72 Rn. 30; Rengeling (Fn. 5), § 135 Rn. 157; gegen eine Sperrwirkung für im Rahmen erschöpfender Bundesgesetze nicht explizit geregelte Fragen Franzius (Fn. 21), NVwZ 2008, 494 f.

  57. 57.

    Degenhart (Fn. 6), Art. 72 Rn. 27; Kunig (Fn. 2), Art 72 Rn. 11; Pieroth (Fn. 4), Art. 72 Rn. 10, 16; Stettner (Fn. 3), Art. 72 Rn. 39; Wittreck (Fn. 3), Art. 72 Rn. 27; Rengeling (Fn. 5), § 135 Rn. 158; skeptisch Oeter (Fn. 4), Art. 72 Rn. 59 ff. m. N. zu weiteren kritischen Stimmen.

  58. 58.

    Degenhart (Fn. 6), Art. 72 Rn. 38; Kunig (Fn. 2), Art. 72 Rn. 8; Oeter (Fn. 4), Art. 72 Rn. 86; Pieroth (Fn. 4), Art. 72 Rn. 11, 16.

  59. 59.

    BVerfGE 111, 10 (29 ff.), billigend zum Ladenschlussgesetz; BVerfGE 111, 228 (269 f.) und 112, 226 (250) missbilligend zum Hochschulrahmengesetz.

  60. 60.

    BVerfGE 111, 10 (30).

  61. 61.

    Wie hier etwa Daniel Heck, in: v. Münch/Kunig (Fn. 2), Art. 125b Rn. 4; Kallerhoff (Fn. 33), S. 103 f.; für eine Option des Bundes, sein Rahmengesetz als solches fortzuschreiben, aber etwa Wolff (Fn. 33), Art. 125b Rn. 8.

  62. 62.

    Zur Möglichkeit solcher „Mosaikkompetenzen“ nur Degenhart (Fn. 6), Art. 70 Rn. 58, Art. 72 Rn. 7; Markus Heintzen, in: Kahl, Wolfgang/Waldhoff, Christian/Walter, Christian (Hrsg.), Bonner Kommentar zum Grundgesetz (Loseblatt), Art. 70 (2003) Rn. 138; Oeter (Fn. 4), Art. 70 Rn. 57; Pestalozza (Fn. 9), Art. 70 Rn. 71; Pieroth (Fn. 4), Art. 70 Rn. 7 („Kompetenzkombination“); Rengeling (Fn. 5), § 135 Rn. 47; Rozek (Fn. 8), Art. 70 Rn. 57; Stettner (Fn. 3), Art. 70 Rn. 38.

  63. 63.

    Für dieses als verbliebenes Hauptanwendungsgebiet des Art. 125b Abs. 1 Satz 3 GG Heck (Fn. 61), Art. 125b Rn. 7. Regelungen zum Jagdwesen in anderen Bundesgesetzen, die grundsätzlich nicht auszuschließen sind (s. Fn. 62), könnten von der Fortgeltung nur erfasst sein, wenn sie bei ihrem Erlass auch den durch Art. 75 GG in seinen jeweils maßgeblichen Fassungen begründeten Anforderungen an Rahmengesetze genügt haben. Diese Denkmöglichkeit soll mangels entsprechender Problemfälle hier vernachlässigt werden.

  64. 64.

    Für die Erstreckung der Abweichungsmöglichkeit auf untergesetzliche Rechtsnormen, die immerhin mittelbar auf der Gesetzgebungskompetenz des Art. 75 GG a. F. beruhen, ausdrücklich etwa Jarass (Fn. 33), Art. 125b Rn. 1 i. V. mit Art. 125a Rn. 3; Schulze Harling (Fn. 33), S. 98.

  65. 65.

    Vom 2. April 1977 (BGBl. I, S. 531), zuletzt geändert durch Art. 1 der Verordnung vom 25. April 2002 (BGBl. I, S. 1487). Allerdings ermächtigt § 22 Abs. 1 Satz 3 BJagdG die Länder ohnehin zur Abkürzung oder Aufhebung von Jagdzeiten und unter näher festgelegten Anforderungen auch zur Aufhebung von Schonzeiten.

  66. 66.

    BT-Dr. 16/813, S. 21.

  67. 67.

    So ausdrücklich gerade hierzu Degenhart (Fn. 18), NVwZ 2006, 1213; Christian Maiwald, in: Schmidt-Bleibtreu/Klein/Hofmann/Hopfauf (Fn. 3), Art. 125b Abs. 1 Rn. 3; allgemein für die „Ausnahme der dort normierten abweichungsfesten Kerne“ Heck (Fn. 61), Art. 125b Rn. 5; auch Stettner (Fn. 6), Art. 125b Rn. 4; für eine mit Art. 72 Abs. 3 GG „inhaltsgleich[e]“ Abweichungskompetenz Wolff (Fn. 33), Art. 125b Rn. 17; anders Glaser (Fn. 51), NuR 2007, 441 (dazu schon in Fn. 51).

  68. 68.

    Zur normativ-rezeptiven Anknüpfung allgemein und bei Entstehung des Grundgesetzes schon oben zu Fn. 8 und 12.

  69. 69.

    Zur fehlenden Bedeutung für die Bestimmung einer Kompetenzmaterie schon oben A. I. 2.

  70. 70.

    Degenhart (Fn. 6), Art. 74 Rn. 121; entsprechend Glaser (Fn. 51), NuR 2007, 441; wenig erhellend Kotulla (Fn. 18), NVwZ 2007, 492, der den Ländern Abweichungen „nur verwehrt, sofern sie – wie die derzeitigen §§ 15-18a BJagdG – den Jagdschein betreffen.“

  71. 71.

    Die Regelungen, die das Jagdgesetz Rheinland-Pfalz (Fn. 22) in einem Teil 4 „Jagdschein“ trifft, wobei es insoweit erklärtermaßen nicht abweichen will, dürfte sich auf rahmengesetzlich überlassene Spielräume im „Recht der Jagdscheine“ stützen lassen; im Rahmen eines ansonsten auf eine Vollkodifikation angelegten Gesetzes über das Jagdwesen bleibt dies zumindest irritierend.

  72. 72.

    Matthias Rossi, Zur Kompetenzverteilung im Umweltrecht nach der Föderalismusreform, in: Thilo Brandner u.a., Umweltgesetzbuch und Gesetzgebung im Kontext, Liber discipulorum für Michael Kloepfer zum 65. Geburtstag, 2008, S. 95 (104), hält allerdings (nur) diesen Klammerzusatz für „[e]indeutig bestimmt“.

  73. 73.

    Näher unten Fn. 80. Die marginale Änderung durch Art. 5 des Änderungsgesetzes vom 26. März 2008, BGBl. I, S. 426 (beim Bezug auf § 48 WaffG), hat wohl kaum den gesamten Paragraphen in eine neue Vollregelung kraft konkurrierender Gesetzgebungskompetenz des Bundes verwandelt; in dem Fall wäre Art. 72 Abs. 3 Satz 1 Nr. 1 GG unmittelbar anwendbar.

  74. 74.

    Für §§ 15 bis 18a BJagdG Kotulla (Fn. 18), NVwZ 2007, 492; Degenhart (Fn. 6), Art. 74 Rn. 121; Stettner (Fn. 3), Art. 72 Rn. 54; Wittreck (Fn. 3), Art. 72 Rn. 35; nicht abschließend auch Sannwald (Fn. 3), Art. 72 Rn. 111; Gerstenberg (Fn. 21), S. 263; Schulze Harling (Fn. 33), S. 103; § 18a wird nicht genannt bei Glaser (Fn. 51), NuR 2007, 441.

  75. 75.

    Zur Abgrenzung zum Waffenrecht im Einzelnen s. noch unten c. bb), insbes. (2) mit Fn. 112 ff.

  76. 76.

    Heribert Schmitz, in: Paul Stelkens/Heinz Joachim Bonk/Michael Sachs (Hrsg.), Verwaltungsverfahrensgesetz, 8. Aufl. 2014, § 1 Rn. 30 f.; auch Armin Dittmann, in: Sachs (Hrsg.)(Fn. 6), Art. 84 Rn. 9 m.w.N.

  77. 77.

    BVerfGE 55, 274 (320 f.); 75, 108 (152); 114, 196 (224) m.w.N.; Schmitz (Fn. 76), § 1 Rn. 30 f.; auch Dittmann (Fn. 76), Art. 84 Rn. 9.

  78. 78.

    Dafür Schmitz (Fn. 76), § 1 Rn. 32 m.w.N.

  79. 79.

    Dafür Ferdinand Kirchhof, in: Maunz/Dürig (Fn. 6), Art. 84 (2011) Rn. 13; Degenhart (Fn. 6), Art. 70 Rn. 40; Kallerhoff (Fn. 33), S. 100 m.w.N.

  80. 80.

    Vom 11.10.2002, BGBl. I, S. 3970.

  81. 81.

    So allgemein für Verfahrensregelungen jedenfalls Degenhart (Fn. 6), Art. 125b Rn. 6; Wolfgang Kahl, Die Zustimmungsbedürftigkeit von Bundesgesetzen nach Art. 84 I GG unter besonderer Berücksichtigung des Umweltverfahrensrechts, NVwZ 2008, 710 (716), will „die abweichungsfesten Kerne der Art. 72 Abs. 3 Satz 1 Nrn. 2, 5 GG insoweit extensiv aus[zu]legen, als dass sie ausnahmsweise verfahrensrechtliche Regelungen mit umfassen“, weil ein „untrennbarer Sachzusammenhang“ bestehe; für das „Recht der Jagdscheine“ nach Nr. 1 zieht er dies wohl nicht in Betracht.

  82. 82.

    Dafür etwa (zu § 39 Abs. 1 Nr. 5 BJagdG) Sannwald (Fn. 3), Art. 72 Rn. 111; Schulze Harling (Fn. 33), S. 103.

  83. 83.

    Die insoweit abweichende Bestimmung in § 13 Abs. 1 SächsLJagdG berührt daher das „Recht der Jagdscheine“ nicht.

  84. 84.

    Insoweit wird, soweit ersichtlich, eine vorrangige Maßgeblichkeit der Kompetenz für das bürgerliche Recht nach Art. 74 Abs. 1 Nr. 1 GG nicht behauptet; dagegen explizit Hans-Jürgen Thies, Aktuelle Urteile des BGH zum Wildschadensersatz, AUR 2010, 325 (327); dazu in anderem Zusammenhang noch unten c) cc) (1).

  85. 85.

    Dafür anscheinend Axel Heider, Statement zum Themenblock „Zersplitterung des Jagdrechts“, in: Schriften zum 22. und 23. deutschen Jagdrechtstag 2011/2012, 2013, S. 103 (105 zu 2.1): „alle damit im sachlichen Zusammenhang stehenden bundesrechtlichen Vorschriften“.

  86. 86.

    § 6a BJagdG zur Befriedung von Grundstücken aus ethischen Gründen stammt aus der Zeit (deutlich) nach 2006, ist damit in anderem Zusammenhang (unten zu III. 1. b) zu behandeln.

  87. 87.

    BT-Dr. 16/813, S. 11.

  88. 88.

    In diese Richtung jedenfalls OVG Greifswald, Urteil vom 21. Oktober 2009, – 4 K 11/09 –, zit. nach juris, insbes. Rn. 42, für ein Bejagungsverbot wegen Nichterneuerung der Schießprüfung; global erweiternd auf jedes an die subjektiven Voraussetzungen für die Jagdausübung anknüpfende Bejagungsverbot Metzger (Fn. 3), 1 BJagdG § 19 Rn. 31.

  89. 89.

    In BT-Dr. 16/813, S. 11, heißt es: „Auch bei den Materien, die in Artikel 72 Abs. 3 Satz 1 für abweichende Regelungen der Länder geöffnet werden, bleibt für bestimmte Teile eine Abweichung der Länder ausgeschlossen (abweichungsfeste Kerne).“

  90. 90.

    Urteil vom 13. November 2008 – W 5 K 07.1084 –, juris, Rn. 66.

  91. 91.

    Immerhin Diskussionsbedarf sah Heider (Fn. 85), S. 107.

  92. 92.

    Gegen wesentliche Änderung des Gesamtcharakters des Bundesgesetzes Meyer (Fn. 33), S. 170 f.; ähnlich Becker (Fn. 33), DVBl. 2010, 755 f.; s. auch noch unten 2. a).

  93. 93.

    Vgl. in diese Richtung Willy Spannowsky, Die Grenzen der Länderabweichungsbefugnis gem. Art. 72 Abs. 3 Nr. 4 GG im Bereich der Raumordnung, UPR 2007, 41 ff.; Ulrich Battis/Jens Kersten, Die Raumordnung nach der Föderalismusreform, DVBl. 2007, 152 (159); pauschal auch Konrad Goppel, Zum Entwurf des Bayerischen Landesplanungsgesetzes 2011, BayVBl. 2012, 225 (227); wie selbstverständlich für Ausnahmen auch Robert Schreiber, Das neue bayerische Landesplanungsgesetz – der Auftakt zur Reform der bayerischen Landesplanung, BayVBl. 2012, 741; auch insoweit ablehnend Stettner (Fn. 3), Art. 74 Rn. 142 mit Fn. 452; Werner Hoppe, Kompetenzdebakel für die „Raumordnung“ durch die Föderalismusreform infolge der uneingeschränkten Abweichungszuständigkeit der Länder?, DVBl. 2007, 144 (145 ff.) m.w.N. zum speziellen Kontext; Holger Schmitz/Philipp Jornitz, Die Tücken der Abweichungsgesetzgebung – Dargestellt am Beispiel des neuen Bayerischen Landesplanungsgesetzes, DVBl. 2013, 741 (742) (der aber gleichwohl zu Sperrwirkungen des ROG gelangt); Martin Stegmüller, Wirklich „Tücken der Abweichungsgesetzgebung“? – Zur Dogmatik und Auslegung des Art. 72 Abs. 3 GG – Erwiderung auf Schmitz/Jornitz, DVBl. 2013, 1477 (1478 f.).

  94. 94.

    Beides in BT-Dr. 16/813, S. 11.

  95. 95.

    Vgl. Pieroth (Fn. 4), Art. 72 Rn. 3, 28; Sannwald (Fn. 3), Art. 72 Rn. 109; Uhle (Fn. 18), Art. 72 Rn. 49; Kay Windthorst, in: Christoph Gröpl/Kay Windthorst/Christian von Coelln, Grundgesetz, 2. Aufl. 2015, Art. 72 Rn. 5, 28; Degenhart (Fn. 6), Art. 72 Rn. 43 (allerdings nur: „Daraus würde im Umkehrschluss folgen … “ [Hervorhebung nicht im Original]); Oeter (Fn. 4), Art. 72 Rn. 122 (aber: „jedenfalls vom Wortlaut […] her“); Stettner (Fn. 3), Art. 72 Rn. 48 (spricht wohl nur unscharf von Dazugehören), Rn. 55 (eindeutig zu Nr. 1); Beck (Fn. 28), S. 87; Gerstenberg (Fn. 21), S. 241 f., 263; Schulze Harling (Fn. 33), S. 101 ff.; Degenhart (Fn. 18), NVwZ 2006, 1213; Hans-Joachim Koch/Susan Krohn, Umwelt in schlechter Verfassung, NuR 2006, 673 (677) (wenn auch kritisch); Volker Haug, Die Abweichungsgesetzgebung – ein Kuckucksei der Föderalismusreform?, DÖV 2008, 851 (853 f., 855); Reinhardt (Fn. 33), AöR Bd. 135 (2010), 486 f.; Schmitz/Jornitz (Fn. 93), DVBl. 2013, 742; abgesehen von den Grundsätzen des Naturschutzes nach Art. 72 Abs. 3 Satz 1 Nr. 2 Beck (Fn. 28), S. 87 ff.; jedenfalls zu Art. 72 Abs. 3 Satz 1 Nr. 1 GG Kyrill-A. Schwarz, in: Starck (Fn. 48), Rn. 131; Battis/Kersten (Fn. 93), DVBl. 2007, 156.

  96. 96.

    Oben mit Fn. 62.

  97. 97.

    BVerfGE 121, 30 (47 f.); ähnlich etwa Degenhart (Fn. 6), Art. 70 Rn. 57 ff., 61 f.; Heintzen (Fn. 62), Art. 70 Rn. 132 ff.; Oeter (Fn. 4), Art. 70 Rn. 55 ff.; Pieroth (Fn. 4), Art. 70 Rn. 7 f.; Stettner (Fn. 3), Art. 70 Rn. 34 ff.; Rengeling (Fn. 5), § 135 Rn. 41 ff.

  98. 98.

    BVerfGE 135, 155 Rn. 102, unter Hinweis auf BVerfGE 4, 60 (69 f.); 58, 137 (145); 68, 319 (327 f.); 70, 251 (264); 106, 62 (149); 121, 317 (348).

  99. 99.

    BVerfGE 135, 155 Rn. 102 unter Hinweis auf BVerfGE 97, 228 (251 f.); 116, 202 (216); 121, 30 (47).

  100. 100.

    BVerfGE 135, 155 Rn. 105, wonach es für die Herleitung der Gesetzgebungskompetenz aus Art. 74 Abs. 1 Nr. 11 GG unschädlich ist, wenn ein im Schwerpunkt wirtschaftsbezogenes Gesetz zugleich kulturstaatliche Anliegen verfolgt.

  101. 101.

    Dazu schon oben Fn. 8.

  102. 102.

    BGBl. I, S. 2542.

  103. 103.

    Für diese insoweit spezifisch normativ-rezeptive Sichtweise auch Fischer-Hüftle (Fn. 33), NuR 2007, 84; Glaser (Fn. 51), NuR 2007, 442 zu Fn. 43, im Anschluss an Johannes Dietlein, Stellungnahme zur Neuordnung der umweltrelevanten Gesetzgebungskompetenzen, unter besonderer Berücksichtigung des Immissionsschutzrechts sowie des Jagd- und Naturschutzrechts – Thesenpapier zur Anhörung am 18.5.2006 –, in: Rechtsausschussprotokoll 15, Gemeinsame öffentliche Anhörung des Rechtsausschusses des Deutschen Bundestages und des Ausschusses für Innere Angelegenheiten des Bundesrates zur Föderalismusreform, Stenografischer Bericht, 15. Sitzung, Berlin, Donnerstag, den 18. Mai 2006, Anlage 2, S. 120 (123).

  104. 104.

    BT-Dr. 16/813, S. 11.

  105. 105.

    Vom 26. Juni 1935, RGBl. I, S. 821.

  106. 106.

    Vgl. dazu nur die Auflistung bei Dietlein (Fn. 103), S. 123, zu 3.: „a) Dem jagdrechtlichen Artenschutz unterfallen dabei namentlich

    • die Hege des Wildes einschließlich der Gestaltung ihrer Lebensräume,

    • die Bildung von Hegegemeinschaften aus mehreren Revierinhabern,

    • der Schutz des Wildes z. B. vor Futternot und Wildseuchen,

    • die Besitz, Erwerbs- und Veräußerungsverbote durch die BWildschutzVO,

    • die Schädigungs- und Störungsverbote sowie

    • die gesetzlich festgelegten Schonzeiten, in denen Wild nicht bejagt werden darf.“

    Zu weiteren Zuordnungen der Hege s. bei Fn. 163 und 172.

  107. 107.

    Für Spezialität des jagdrechtlichen Artenschutzes vor dem allgemeinen etwa Oeter (Fn. 4), Art. 72 Rn. 181; Uhle (Fn. 18), Art. 72 Rn. 49; auch Kotulla (Fn. 18), NVwZ 2007, 492; Glaser (Fn. 51), NuR 2007, 442, 445; wohl auch Schulze Harling (Fn. 33), S. 82 ff. (bei Ablehnung eines generellen Vorrangs von Jagd- oder Naturschutzrecht); umgekehrt für Spezialität des (naturschutzrechtlichen) Artenschutzes allerdings Meyer (Fn. 33), S. 173 f.; für Maßgeblichkeit der Artenschutzkompetenz auch Metzger (Fn. 3), 5 GG Art. 74 Rn. 5; nicht recht eindeutig Michael Kloepfer, Umwelt-, Naturschutz- und Jagdrecht – Eine kompetenzrechtliche Betrachtung im Lichte der Föderalismusdebatte, NuR 2006, 1 (5) zu 1. einerseits, zu 4. andererseits; unklar auch Chandna (Fn. 33), S. 127 ff., 130.

  108. 108.

    Weggefallen etwa in § 3 Abs. 2 der ansonsten vergleichbaren Regelung des rheinland-pfälzischen Landesjagdgesetzes (Fn. 22).

  109. 109.

    Vgl. speziell in diesem Zusammenhang Dietlein (Fn. 103), S. 123 zu 4.

  110. 110.

    Ausdrücklich etwa Stettner (Fn. 3), Art. 71 Rn. 13; im Übrigen schon oben zu Fn. 57.

  111. 111.

    Insoweit trifft die Bemerkung von Markus Heintzen, in: Starck (Fn. 48), Rn. 85 („Durch die Verschiebung der Gesetzgebungskompetenz […] ändert sich nichts“) (Fettdruck im Original) einerseits zu, geht aber andererseits an den sich ergebenden unterschiedlichen Konsequenzen vorbei.

  112. 112.

    Zur Entwicklung nur Pestalozza (Fn. 9), Art. 74 Rn. 258 ff.;

  113. 113.

    Wolfram Höfling/Andreas Engels, in: Karl Heinrich Friauf/Wolfram Höfling (Hrsg.), Berliner Kommentar zum Grundgesetz (Loseblatt), Art. 73 Abs. 1 Nr. 12 (2011) Rn. 10; auch Arnd Uhle, in: Maunz/Dürig (Fn. 6), Art. 73 (2010) Rn. 271 m.w.N.; Markus Heintzen, in: v. Mangoldt/Klein/Starck (Fn. 4), Art. 73 Rn. 128.

  114. 114.

    Auch BVerwG, Beschluss vom 27. März 2007 – 6 B 108/06 –, juris, Rn. 11 m.N., geht mit früherer Rechtsprechung des Gerichts davon aus, „dass Jagdrecht und Waffenrecht zwei verschiedene Ordnungsbereiche sind.“

  115. 115.

    Pestalozza (Fn. 9), Art. 74 Rn. 271 (Fettdruck im Original).

  116. 116.

    Schon vor der Föderalismusreform Pestalozza (Fn. 9), Art. 75 Rn. 271; auch Höfling/Engels (Fn. 113), Art. 73 Abs. 1 Nr. 12 (2011) Rn. 13 (allerdings „allenfalls“).

  117. 117.

    Uhle (Rn. 113), Art. 83 (2010) Rn. 272.

  118. 118.

    Zur Zugehörigkeit der Munition zum Waffenbegriff Tade Matthias Spranger, in: Bonner Kommentar (Fn. 62), Art. 73 Abs. 1 Nr. 12 (2013) Rn. 14

  119. 119.

    Zur notwendigen Gleichartigkeit im Hinblick auf den Charakter als sachliche und nicht persönliche Verbote s. Metzger (Fn. 3), 1 BJagdG § 19 Rn. 31, 32. Jedenfalls gegen völlig neue Verbotstatbestände OVG Mecklenburg-Vorpommern, Urteil vom 21. 10. 2009 – 4 K 11/09 –, juris, Rn. 29 f.

  120. 120.

    Metzger (Fn. 3), 1 BJagdG § 19 Rn. 2, 3.

  121. 121.

    Zum Ganzen zusammenfassend nur Degenhart (Fn. 6), Art. 74 Rn. 4 m.w.N.

  122. 122.

    Vgl. etwa Pestalozza (Fn. 9), Art. 74 Rn. 59; BVerfGE 126, 331 (357) bezieht auch Vorschriften ein, „die Eigentum der öffentlichen Hand begründen, wenn der betreffende Gegenstand herrenlos ist oder ein Eigentümer nicht ermittelt werden kann.“ Ob derartige Vorschriften zum öffentlichen Recht gehören, kann hier offenbleiben. Zur Möglichkeit öffentlichrechtlicher Regelungen sogar im BGB Oeter (Fn. 4), Art. 74 Rn. 12.

  123. 123.

    Zum heillos umstrittenen Begriff des öffentlichen Rechts vgl. nur Schmitz (Fn. 7), § 1 Rn. 83 ff. m.w.N.

  124. 124.

    S. namentlich Johannes Dietlein, in: Klaus Stern in Verbindung mit Michael Sachs und Johannes Dietlein, Das Staatsrecht der Bundesrepublik Deutschland, Bd. IV/2, 2011, S. 2125; Martin Moog, Bewertung von Wildschäden im Wald, 2008, S. 14; erwogen auch bei Thies (Fn. 84), AUR 2010, 325.

  125. 125.

    Vgl. die (nicht unproblematische) Haftung auch öffentlichrechtlicher Rechtsträger nach den zivilrechtlichen Regeln der Verkehrsicherungspflicht, dazu nur Fritz Ossenbühl/Matthias Cornils, Staatshaftungsrecht, 6. Aufl. 2013, S. 31 ff., 34 m.w.N.

  126. 126.

    Pestalozza (Fn. 9), Art. 74 Rn. 57 (mit Erwähnung auch des Jagdwesens); allgemein ferner etwa Oeter (Fn. 4), Art. 74 Rn. 31; Pieroth (Fn. 4), Art. 74 Rn. 3; Stettner (Fn. 6), Art. 74 Rn. 14; Wittreck (Fn. 3), Art. 74 Rn. 18; Umbach/Clemens (Fn. 4), Art. 74 Rn. 11.

  127. 127.

    In diese Richtung wohl, auf § 835 abhebend, BGHZ 184, 334 ff. (hier zitiert nach juris, Rn. 24), im Anschluss an Detlev W. Belling, in: J. von Staudinger, Kommentar zum Bürgerlichen Gesetzbuch mit Einführungsgesetz und Nebengesetzen, 12. Aufl., § 835 (2012) Rn. 1 (zit. nach Beck online). Der BGH, a.a.O. formuliert: „Es spricht Vieles dafür, das materielle Recht über die Verpflichtung des Jagdpächters gegenüber geschädigten Grundstückseigentümern oder -pächtern zum Ersatz des Wild- und Jagdschadens als Teil des bürgerlichen Rechts anzusehen und damit insoweit eine ‚Vollkompetenz‘ des Bundes zu bejahen, zumal bis zum Erlass des Reichsjagdgesetzes der Wildschadensersatz unmittelbar im Bürgerlichen Gesetzbuch (§ 835 BGB) geregelt war ….“ Leider wird der Inhalt des „Vielen“ nicht mitgeteilt, der BGH, a.a.O., Rn. 25, lässt die kompetenzielle Zuordnung dann auch ausdrücklich dahinstehen. Belling, a.a.O, argumentiert mit der materiell zivilrechtlichen Natur der geregelten Ersatzansprüche und der historischen Entwicklung bis zum BGB, die beide für das Verständnis des 1949 in das Grundgesetz aufgenommenen Kompetenztitels des Jagdwesens nicht entscheidend sind. Erst recht ist dessen seit 1949 vorgegebener Bedeutungsgehalt nicht mit Blick auf die von Belling, a.a.O., perhorreszierten Konsequenzen der Föderalismusreform von 2006 für die Einheitlichkeit der Rechtsordnung neu zu bestimmen.

  128. 128.

    RGBl. I, S. 75.

  129. 129.

    Entgegen Belling (Fn. 127), § 835 Rn. 1 („Was bis zum Inkrafttreten des RJagdG Teil des BGB und damit bürgerliches Recht war, mutiert nicht dadurch zum Jagdwesen, dass die Materie in einem Sondergesetz [RJagdG] außerhalb des BGB geregelt wurde.“) ist für die kompetenzielle Zuordnung zum „Jagdwesen“ eine Mutation bürgerlichrechtlicher Vorschriften in eine andere (öffentlichrechtliche?) Rechtsnatur nicht erforderlich.

  130. 130.

    BT-Dr. I/1813, Anlage 1, S. 21.

  131. 131.

    So wiedergegeben in der Stellungnahme der Bundesregierung dazu, BT-Dr. I/1813, Anlage 2, S. 21.

  132. 132.

    BT-Dr. I/1813, Anlage 2, S. 21.

  133. 133.

    Zur relativ großzügigen Handhabung durch das Bundesverfassungsgericht (vor der Änderung des Art. 75 im Jahre 1994) s. nur Pestalozza (Fn. 9), Art. 75 Rn. 34.

  134. 134.

    Sehr kritisch spricht Klein (Fn. 16), Art. 75 Anm. VII 3, von einer „selbstwidersprüchlichen und sachlich verfehlten Begründung“, wobei sich ersteres auf die Ausblendung der förderungsmäßigen Regelung und des Art. 74 Nr. 17 GG bezieht; gegen eine durchgehende Beschränkung der Jagdwesen-Kompetenz auf öffentlich-rechtliche Normen Kunig (Fn. 2), Art. 74 Rn. 117.

  135. 135.

    Vgl. auch Maunz (Fn. 6), Art. 75 Rn. 120, der „wegen des herkömmlichen umfassenden Verständnisses des Jagdrechts“ (dazu ebda, Rn. 118) eine restriktive Auslegung des Art. 74 GG postuliert; dies ablehnend etwa Degenhart (Fn. 6), Art. 75 Rn. 29 Fn. 105; Rozek (Fn. 44), Art. 75 Rn. 51.

  136. 136.

    Also nicht in einem echten Spezialitätsverhältnis zueinanderstehender Kompetenztitel, vgl. schon Klein (Fn. 16), Vorbem. III 7 e, der aber gleichwohl dem enger gefassten Sachgebiet den Vorzug geben will, weil es sonst von Gesetzen aufgrund der mitberührten generelleren Kompetenztitel ausgehöhlt werden würde.

  137. 137.

    Pestalozza (Fn. 9), Art. 75 Rn. 425 mit Fußn. 539, nennt ohne abschließende Absicht („Wie“) „Jagd-Aneignung, -Pacht und -Schaden“, will diese allerdings hier (im Gegensatz zu seiner Aussage ebda, Art. 74 Rn. 57) unter Art. 74 Abs. 1 Nr. 1 fassen.

  138. 138.

    Klein (Fn. 16), Vorbem. III 7 e 2, der allerdings dann wegen der beschränkten Regelungsmöglichkeiten aufgrund einer Rahmenkompetenz beim Schadensersatzrecht doch auf Art. 74 GG zurückgreifen will; s. dazu auch unten dd (zum Strafrecht).

  139. 139.

    Für dieses der Schwerpunktformel des Bundesverfassungsgerichts (o. Fn. 97, 99) ähnliche, allerdings in den jeweiligen Zusammenhängen nur schwer festzulegende Kriterium (bezogen auf das Jagdwesen) etwa Stettner (Fn. 6), Art. 75 Rn. 27 mit Fn. 71; Rozek (Fn. 44), Art. 75 Rn. 51; Rengeling (Fn. 5), § 135 Rn. 304.

  140. 140.

    Aber umstritten, vgl. wie hier Maunz (Fn. 6), Art. 75 (1986) Rn. 120; Oeter (Fn. 4), Art 74 Rn. 181; Stettner (Fn. 3), Art. 72 Rn. 54; Glaser (Fn. 51), NuR 2007, 444; Kotulla (Fn. 18), NVwZ 2007, 492; Horst Glatzel, Sind die Bundesländer nach der Grundgesetzänderung in Art. 72 GG in ihren jagdrechtlichen Regelungen völlig frei oder gibt es bundeseinheitliche Grundsätze, die sie beachten müssen?, in: Deutscher Jagdrechtstag XXI, 2010 (CD-Version), S. 1 (11) (anders für den Fall der Überführung der Regelung in das BGB); allgemein für „die zivilrechtlichen Aspekte des Jagdwesens“ Johannes Dietlein, Verfassungsfragen einer Novellierung des Bundesjagdgesetzes, Beilage III/2003 zu AUR 2003 Heft 9, S. 1 (S. 4) und für die Wildschadenshaftung darauf Bezug nehmend (S. 19); umfassend „für privatrechtliche Regelungen auf dem Gebiet des Jagdwesens“, außer „wo es sich nicht mehr um die Regelung des Jagdwesens, sondern um zivilrechtliche Vorgänge allgemeiner Art handelt“, Jörg Mayer, in: Staudinger (Fn. 127), Art. 69 EGBGB Rn. 7; tendenziell anders, allerdings offenlassend BGH (Fn. 127); dezidiert anders Belling (Fn. 127); auch Pieroth (Fn. 4), Art. 74 Rn. 78; Heider (Fn. 85), S. 105 zu 2.2; Pestalozza (Fn. 9), Art. 75 Rn. 425 (im Gegensatz zu seiner allgemeinen Aussage ebda, Art. 74 Rn. 57); für „das bürgerlich-rechtliche Schadensersatzrecht auf jedem Sachgebiet“ (des Art. 75 GG a.F.) ferner Klein (Fn. 16), Art. 75 Anm. III 7 e 2., S. 1358; nur „(s)chwierige Abgrenzungsfragen konstatiert Rengeling (Fn. 5), § 135 Rn. 304; als „offen“ sieht die Frage Wittreck (Fn. 3), Art. 74 Rn. 139.

  141. 141.

    S. den Regierungsentwurf eines Gesetzes zur Änderung jagdrechtlicher Vorschriften, BT-Dr. 17/12046, S. 7, für die mit der Mitgliedschaft in Jagdgenossenschaften zusammenhängenden Fragen des Wildschadensersatzes.

  142. 142.

    Vgl. für das Widerspruchsverfahren nach der VwGO nur BVerfGE 35, 65 (72) im Anschluss an BVerwGE 17, 246 (248).

  143. 143.

    Metzger (Fn. 3), 1 BJagdG § 35 Rn. 5.

  144. 144.

    Insoweit wohl auch keine Bedenken bei Belling (Fn. 127), § 835 Rn. 1, der im Gegensatz zu seinem Standpunkt zum materiellen Recht jedenfalls historisch das formelle Verfahren zur Verfolgung von Wildschadensansprüchen dem Jagdwesen zuordnen will.

  145. 145.

    BVerfGE 109, 190 (218); bestätigt in BVerfGE 134, 33 Rn. 55; zu diesem Ansatz allgemein schon zu und in Fn. 8.

  146. 146.

    Für deren Zuordnung zur Strafrechtskompetenz allgemein Oeter (Fn. 4), Art. 74 Rn. 19; für die prinzipiell getrennte kompetenzielle Zuordnung von Verbotstatbestand (zur Kompetenz für den jeweiligen Verbotsgegenstand) und Strafsanktion etwa Pestalozza (Fn. 9), Art. 74 Rn. 85 ff.; Degenhart (Fn. 6), Art. 74 Rn. 16.

  147. 147.

    Etwa BVerfGE 11, 234 (237) (Regelung „einer Materie, die traditionell zum Kompetenzbereich des Strafrechts gehört“); BVerfGE 23, 113 (124) („jedenfalls im Bereich [der …] im Strafgesetzbuch herkömmlich geregelten Materien“).

  148. 148.

    BVerfGE 7, 29 (38 ff.) – Verjährung von Pressedelikten als Element des bislang in Pressegesetzen geregelten Presserechts.

  149. 149.

    Klein (Fn. 16), Vorbem. vor Art. 70 III 7 e 2., S. 1357 f.; gegen diese Begründung, aber die Zuordnung offenlassend Maunz (Fn. 6), Art. 75 (1986) Rn. 122.

  150. 150.

    S. schon oben zu Fn. 133. Explizit auch zur Regelung der presserechtlichen Verjährung aufgrund der diesbezüglichen Rahmenkompetenz BVerfGE 7, 29 (41 f.).

  151. 151.

    Für Maßgeblichkeit der Strafrechtskompetenz ausdrücklich etwa Pestalozza (Fn. 9), Art. 75 Rn. 428; Wittreck (Fn. 3), Art. 74 Rn. 139. Für Abschichtung nach dem sachnäheren Anknüpfungspunkt auch insoweit Stettner (Fn. 6), Art. 75 Rn. 27 mit Fn. 71; Rozek (Fn. 44), Art. 75 Rn. 51; Rengeling (Fn. 5), § 135 Rn. 304; in Bezug auf die Verbots- und Sanktionsseite von Strafnormen scheint dies allerdings kaum hilfreich.

  152. 152.

    BVerfGE 110, 141 (174) m.w.N.; die beim dort entscheidungsgegenständlichen § 143 Abs. 1 StGB nicht beachtete Erforderlichkeitsvoraussetzung würde im Zusammenhang mit auf Art. 74 Abs. 1 Nr. 1 GG gestützten Gesetzen allerdings nicht eingreifen.

  153. 153.

    S. auch insoweit exemplarisch § 143 StGB und dazu BVerfGE 110, 141 (146 mit dem Normtext, 174 ff.); für Anforderungen an die Bestimmtheit etwa BVerfGE 92, 191 (197) m.w.N.; Degenhart (Fn. 6), Art. 103 Rn. 67 f. m.w.N.

  154. 154.

    Vgl. schon oben im Text nach Fn. 115; allerdings ist das Argument insofern nur bedingt tauglich, als es nur zutrifft, wenn dem verfassungsändernden Gesetzgeber bewusst war, dass es einer Ausnahme für die Strafrechtsbestimmungen bedurfte.

  155. 155.

    BT-Dr. 17/5391, Stellungnahme des Bundesrats, S. 27 f. Das dort vorgebrachte Argument, der Bund dürfe im Nebenstrafrecht die Landeskompetenz (hier: für das Jagdwesen) nicht aushöhlen, würde allerdings eine auf die Sanktionierung von landesrechtlichen Tatbeständen beschränkte Bundesregelung nicht treffen.

  156. 156.

    BT-Dr. 17/5391, Gegenäußerung der Bundesregierung, S. 29; diese partielle Zustimmung muss sich nicht notwendig auf die Strafvorschriften erstrecken, doch hat die Bundesregierung jedenfalls auch insoweit dem Rechtsstandpunkt des Bundesrates nicht widersprochen.

  157. 157.

    Diese werden im Regelfall auch von Art. 74 Abs. 1 Nr. 1 GG erfasst, s. etwa Pestalozza (Fn. 9), Art. 75 Rn. 67 ff.; Degenhart (Fn. 6), Art. 74 Rn. 11; Oeter (Fn. 4), Art. 74 Rn. 16.

  158. 158.

    Die Zuordnung des § 40 BJagdG zum „Recht der Jagdscheine“, dafür Sannwald (Fn. 3), Art. 72 Rn. 111; dem folgend Schulze Harling (Fn. 33), S. 103, überzeugt nicht, weil ein spezifischer Zusammenhang mit Jagdscheinen weder beim pönalisierten Verhalten noch bei der Sanktion besteht.

  159. 159.

    Zur Möglichkeit der Fortentwicklung normativ-rezeptiv bestimmter Kompetenzgegenstände nur Degenhart (Fn. 6), Art. 70 Rn. 54.

  160. 160.

    So auch Schulze Harling (Fn. 33), S. 103. Daher war der Verzicht auf die Übernahme dieser Regelung in das RhPfLJagdG, vgl. die Begründung des Regierungsentwurfs, RhPfLT-Dr. 15/4341, S. 50 zu § 50, kompetenzrechtlich geboten.

  161. 161.

    Diese Bestimmungen sind allerdings in § 50 RhPfLJagdG übernommen worden.

  162. 162.

    BT-Dr. I/1813 Anlage 2, S. 21; recht unspezifisch die Erwähnung des Kompetenztitels im Entwurf eines Änderungsgesetzes, BT-Dr. III/1025, S. 5.

  163. 163.

    Zur Zuordnung der Hege zum Artenschutz s. Fn. 106; zum Verhältnis zum Tierschutz s. Fn. 172.

  164. 164.

    Vgl. Oeter (Fn. 4), Art. 74 Rn. 119.

  165. 165.

    Die Regelung der beschränkten Jagdausübung zur Vermeidung übermäßiger Wildschäden auch auf befriedeten Flächen nach § 6a Abs. 5 BJagdG wurde zuletzt ganz selbstverständlich (nur) auf die Kompetenz nach Art. 74 Abs. 1 Nr. 28 GG gestützt, s. die Begründung des Regierungsentwurfs eines Gesetzes zur Änderung jagdrechtlicher Vorschriften, BT-Dr. 17/12046, S. 7.

  166. 166.

    Jedenfalls hat die Bundesregierung die Regelung der beschränkten Jagdausübung (u. a.) zur Vermeidung der Gefahr von Tierseuchen auch auf befriedeten Flächen nach § 6a Abs. 5 BJagdG zuletzt ganz selbstverständlich (nur) auf die Kompetenz nach Art. 74 Abs. 1 Nr. 28 GG gestützt, s. die Begründung des Regierungsentwurfs eines Gesetzes zur Änderung jagdrechtlicher Vorschriften, BT-Dr. 17/12046, S. 7.

  167. 167.

    Vgl. allerdings gestützt auf § 44a BJagdG Metzger (Fn. 3), 1 BJagdG § 44a Rn. 2: „Der Jagdgesetzgeber darf die Bestimmungen des […] Tierseuchenrechts […] nicht aufheben, einschränken oder aushöhlen. Er kann sie aber ergänzen und konkretisieren […].“

  168. 168.

    Vgl. BVerfGE 121, 317 (348), zum Zusammentreffen von landesrechtlichen Nichtraucherschutzbestimmungen mit bundesrechtlichen Vorschriften der Arbeitsstättenverordnung, wo auch auf die Möglichkeit hingewiesen wird, den Vorrang des Bundesrechts durch eine Unberührtheitsklausel ausdrücklich klarzustellen, um Nichtigkeit nach Art. 31 GG zu vermeiden. Vgl. der Unberührtheitsklausel des § 44a BJagdG entsprechend § 52 RhPfLJagdG.

  169. 169.

    BT-Dr. 7/4285, S. 11, auch S. 14, 15 zu den genannten Vorschriften.

  170. 170.

    BT-Dr. 17/12046, S. 7 f.

  171. 171.

    BT-Dr. 17/12046, S. 8, formuliert selbst, dass das Gesetz „auch Regelungen zur Wildfolge trifft, die der Verhinderung vermeidbarer Schmerzen oder Leiden bei verletztem Wild dienen.“

  172. 172.

    So auch Thies AUR 2010, 325 (327); jedenfalls für die Hege wilder Tiere Oeter (Fn. 4), Art. 74 Rn. 147; Kunig (Fn. 2), Art. 72 Rn. 86; Pieroth (Fn. 4), Art. 74 Rn. 56; Sannwald (Fn. 3), Art. 74 Rn. 285; gegen die Tierschutzkompetenz für die Hege wilder Tiere auch Umbach/Clemens (Fn. 4), Art. 74 Rn. 133; für abweichungsfestes Tierschutzrecht allerdings Metzger (Fn. 3), 5 GG Art. 74 Rn. 5. Zur Zuordnung der Hege zum Artenschutz s. Fn. 106; ferner zur Zuordnung der Hege zur Förderung der forstwirtschaftlichen Erzeugung bei Fn. 163.

  173. 173.

    Vgl. in diesem Sinne zu Letzterem das Filmförderungsurteil des BVerfG (Fn. 100).

  174. 174.

    S. zur diesbezüglichen Judikatur des BVerfG entsprechend zu und in Fn. 168.

  175. 175.

    Nur materiellrechtliche Bedenken gegen diese Bestimmung ohne Bezug auf die Kompetenzproblematik bei Christian Sailer, Das neue Staatsziel und die alte Jagd, NuR 2006, 271 ff.

  176. 176.

    S. entsprechend zum Tierseuchenrecht zu Fn. 168.

  177. 177.

    Vgl. dazu schon oben zu Fn. 33.

  178. 178.

    S. etwa Oeter (Fn. 4), Art. 72 Rn. 127; Pieroth (Fn. 4), Art. 72 Rn. 29; Kallerhoff (Fn. 33), S. 116; Haug (Fn. 95), DÖV 2008, 854.

  179. 179.

    Ausdrücklich etwa Degenhart (Fn. 33), DÖV 2010, 423; Beck (Fn. 28), S. 55 f.; Martin Stegmüller, Verordnungsrecht als Fall der Abweichungsgesetzgebung, DÖV 2013, 221 ff.; aber str., anders etwa Meyer (Fn. 33), S. 172 f.; dem folgend Schulze Harling (Fn. 33), S. 115 zu Fn. 671; ablehnend auch Stefan Mark Felix Johannes Bröker, Die Abweichungskompetenz der Länder gemäß Art. 72 Abs. 3 GG im konkreten Fall des Naturschutzes und der Landschaftspflege, 2013, S. 59; wohl auch Uhle (Fn. 18), Art. 72 Rn. 51; Kallerhoff (Fn. 33), S. 116; Schulze Harling (Fn. 33), S. 115.

  180. 180.

    In diesem Sinne etwa Jarass (Fn. 33), Art. 125b Rn. 6; Wolff (Fn. 33), Art. 125b Rn. 18.

  181. 181.

    VG Würzburg, Urteil vom 13. November 2008 – W 5 K 07.1084 –, juris, Rn. 66.

  182. 182.

    BT-Dr. 17/7229, S. 2, Antwort zu Frage 1.

  183. 183.

    Für die alternative Möglichkeit nur partieller Ersetzung Oeter (Fn. 4), Art. 72 Rn. 136; Degenhart, Art. 72 Rn. 53, Art. 125a Rn. 6;

  184. 184.

    Oeter (Fn. 4), Art. 72 Rn. 136;

  185. 185.

    Oeter (Fn. 4), Art. 72 Rn. 136;

  186. 186.

    Vgl. bei Unterschieden im Detail Meyer (Fn. 33), S. 170 f.: „nur selektive Abweichungen“, der im Übrigen quantitative und qualitative Begrenzungen der Abweichungsmöglichkeit annimmt; gegen vollständige Verdrängung auch Degenhart (Fn. 33), DÖV 2010, 426; anders etwa Schulze Harling (Fn. 33), S. 128 ff.; Kallerhoff (Fn. 33), S. 106 f.; Haug (Fn. 95), DÖV 2008, 854 f.

  187. 187.

    Vgl. etwa Degenhart (Fn. 6), Art. 72 Rn. 40; Oeter (Fn. 4), Art. 72 Rn. 127 m.w.N.; Uhle (Fn. 18), Art. 72 Rn. 53; Wittreck (Fn. 3), Art. 72 Rn. 33, 40; Rengeling (Fn. 5), § 135 Rn. 184; Kallerhoff (Fn. 33), S. 108 f.; Jörn Ipsen, Die Kompetenzverteilung zwischen Bund und Ländern nach der Föderalismusnovelle, NJW 2006, 2801 (2804); Irene Kesper, Reform des Föderalismus in der Bundesrepublik Deutschland, NdsVBl. 2006, 145 (150) (allerdings kritisch); Klein/Schneider (Fn. 21), DVBl. 2006, 1552 f.; Nierhaus/Rademacher (Fn. 21), LKV 2006, 389; Kloepfer (Fn. 33), Festschrift Scholz, S. 660; Papier, Aktuelle Fragen der bundesstaatlichen Ordnung, NVwZ 2007, 2145 (2147).

  188. 188.

    Vgl. dazu nur die Beschreibung in der Begründung des Gesetzentwurfs zur Grundgesetzänderung, BT-Dr. 16/813, S. 11: „Ein vom Bundesrecht abweichendes Landesgesetz setzt das Bundesrecht für das Gebiet des betreffenden Landes nicht außer Kraft, sondern hat (lediglich) Anwendungsvorrang (,geht vor‘). Das bedeutet, dass z. B. bei Aufhebung des abweichenden Landesrechts automatisch wieder das Bundesrecht gilt. Novelliert der Bund sein Recht, […] geht das neue Bundesrecht – als das spätere Gesetz – dem Landesrecht vor. Hebt der Bund sein Gesetz auf, gilt wieder das bisherige Landesrecht. Die Länder ihrerseits können auch von novelliertem Bundesrecht erneut abweichen […]. Das Landesrecht geht dann wiederum dem Bundesrecht vor.“

  189. 189.

    Schulze Harling (Fn. 33), S. 130 f.

  190. 190.

    BT-Dr. 16/813, S. 11.

  191. 191.

    Degenhart (Fn. 18), NVwZ 2006, 1213; Haug (Fn. 95), DÖV 2008, 854.

  192. 192.

    Dafür etwa Schulze-Fielitz (Fn. 33), NVwZ 2007, 249 (265); Köck/Wolf (Fn. 18), NVwZ 2008, 355 f.

  193. 193.

    So Haug (Fn. 95), DÖV 2008, 835; zum Begriff „Rückausnahme“ Papier (Fn. 187), NVwZ 2007, 2147; gegen Ausnahmecharakter auch Degenhart (Fn. 33), DÖV 2010, 426; gegen enge Auslegung auch ders. (Fn. 6), Art. 72 Rn. 43.

  194. 194.

    BT-Dr. 16/813, S. 9, spricht bezüglich der ganz den Ländern überlassenen Materien unmittelbar nach Schilderung der Abweichungsgesetzgebung von einer „weitere[n] Stärkung der Landesgesetzgeber“ (Unterstreichung hinzugefügt).

  195. 195.

    Haug (Fn. 95), DÖV 2008, 856.

  196. 196.

    BT-Dr. 16/813, S. 7, auch 8 und S. 1 zu A.

  197. 197.

    Meyer (Fn. 33), S. 170.

  198. 198.

    Stettner (Fn. 3), Art. 72 Rn. 51 am Ende; Uhle (Fn. 18), Art. 72 Rn. 51; Beck (Fn. 28), S. 59; Gerstenberg (Fn. 21), S. 262; Schulze Harling (Fn. 33), S. 131; Mayen (Fn. 21), S. 54; wohl zustimmend Degenhart (Fn. 33), DÖV 2010, 425; Kahl (Fn. 81) NVwZ 2008, 713; Pieroth (Fn. 4), Art. 72 Rn. 30, nimmt eine Abweichung (nur) bei hinreichend deutlicher Festlegung des landesrechtlichen Charakters der inhaltsgleich übernommenen Vorschrift an.

  199. 199.

    Dagegen etwa Wolff (Fn. 33), Art. 125b Rn. 17; Ipsen (Fn. 187), NJW 2006, 2804; Bröker (Fn. 179), S. 65 ff.; Stegmüller (Fn. 93), DVBl. 2013, 1480 ff.; wohl auch Wittreck (Fn. 3), Art. 72 Rn. 43.

  200. 200.

    Gegen eine „reine Wiederholung“ und Verweisungen Kallerhoff (Fn. 33), S. 117 f. m.N.; ähnlich Kahl (Fn. 81), NVwZ 2008, 713; Sannwald (Fn. 3), Art. 72 Rn. 104.

  201. 201.

    So die Begründung des Gesetzentwurfs der Landesregierung, RhPfLT-Dr. 15/4341, S. 1 zu A. und S. 40 rechte Spalte unten.

  202. 202.

    Für Zulässigkeit auch inhaltsgleicher Übernahme in solchen Fällen auch Kahl (Fn. 81), NVwZ 2008, 713; Sannwald (Fn. 3), Art. 72 Rn. 104.

  203. 203.

    Dazu ausdrücklich auch die Gesetzesbegründung zum Landesjagdgesetz in Rheinland-Pfalz (Fn. 29). Auch Meyer (Fn. 33), S. 171, erkennt an, dass sich die „wörtliche Übernahme von Bundesrecht […] aus Gründen der Übersichtlichkeit aufdrängen kann,“ doch soll dieses Bundesrecht bleiben. Allgemein zweifelnd an diesem Vorteil Schulze Harling (Fn. 33), S. 131.

  204. 204.

    Zu den diesbezüglich gegen die Abweichungsgesetzgebung überhaupt erhobenen Bedenken s. etwa (selbst relativierend) Oeter (Fn. 4), Art. 72 Rn. 125 f. m.w.N.

  205. 205.

    So Fischer-Hüftle (Fn. 33), NuR 2007, 80 f.; Franzius (Fn. 21) NVwZ 2008, 495; Köck/Wolf (Fn. 18), NVwZ 2008, 356; Schmitz/Jornitz (Fn. 93), DVBl. 2013, 741 (742); grundsätzlich auch Degenhart (Fn. 6), Art. 72 Rn. 43; ders. (Fn. 18), NVwZ 2006, 1213; ders. (Fn. 33), DÖV 2010, 425; Uhle (Fn. 18), Art. 72 Rn. 51; Rengeling (Fn. 5), § 135 Rn. 182; nur tendenziell Mayen (Fn. 21), S. 54.

  206. 206.

    So etwa Pieroth (Fn. 4), Art. 72 Rn. 30; Sannwald (Fn. 3), Art. 72 Rn. 104; Wolff (Fn. 33), Art. 125b Rn. 17; Gerstenberg (Fn. 21), S. 261; Kallerhoff (Fn. 33), S. 117; Haug (Fn. 95), DÖV 2008, 854; Franzius (Fn. 23), ZUR 2010, 350 f.; Hebeler (Fn. 24), JA 2010, 691; Stegmüller (Fn. 93), DVBl. 2013, 1479 f.; differenzierend Uhle (Fn. 18), Art. 72 Rn. 51.

  207. 207.

    Eingefügt mit Art. 1 des Gesetzes zur Änderung jagdrechtlicher Vorschriften vom 29. Mai 2013, BGBl. I, S. 1386.

  208. 208.

    BT-Dr. 17/12046, S. 8.

  209. 209.

    So verweist § 6a Abs. 9 auf § 1 Abs. 1 Satz 1 BJagdG (entspricht § 3 Abs. 1 Satz 1 RhPfLagdG), § 6a Abs. 8 bezieht sich auf § 22a Abs. 2 BJagdG, der in § 35 Abs. 3 RhPfLJagdG kein exaktes Pendant hat.

  210. 210.

    Große Kammer, Urteil vom 26. Juni 2012, Az. 93000/07, Herrmann gegen Deutschland, zitiert nach http://hudoc.echr.coe.int, Rn. 72 ff., 93, deutsch abgedr. in JZ 2013, 519, Kurztext in juris. Ausdrücklich darauf als Grund der Gesetzesänderung verweisend die Begründung des Gesetzentwurfs der Bundesregierung, BT-Dr. 17/12046, S. 1 und 7.

  211. 211.

    Näher zum Rang der EMRK in der deutschen Rechtsordnung Michael Sachs, Zur Bedeutung der Menschenrechtsgarantien der EMRK für das deutsche (Verfassungs-) Recht, in: Der Staat im Recht, Festschrift für Eckart Klein zum 70. Geburtstag, 2013, S. 321 (323 f.) m.w.N.

  212. 212.

    Zum problematischen Vorrang der Europäische Menschenrechtskonvention vor insbesondere später erlassenen Bundesgesetzen vgl. etwa Sachs (Fn. 211), S. 324 ff.

  213. 213.

    Zur Beschränkung dieser Möglichkeit auf Regelungen mit Rahmencharakter im Recht vor der Föderalismusreform s. oben Fn. 63.

  214. 214.

    Insoweit ist allerdings darauf zu achten, dass nur Bestimmungen, die trotz ihres Standorts in einem anderen Gesetz den von Art. 75 GG verlangten Rahmencharakter gewahrt haben (o. Fn. 63), in Betracht kommen können.

  215. 215.

    Zu beachten ist allerdings der Gegenvorbehalt für eine subsidiäre Anwendung der naturschutzrechtlichen Artenschutzbestimmungen nach § 37 Abs. 2 Satz 2 BNatSchG mit dem wiederum gegenläufigen Vorbehalt der Rechte der Jagdausübungsberechtigten.

  216. 216.

    Vgl. zu dieser Möglichkeit Metzger (Fn. 3), 1 BJagdG Einl. Rn. 27, § 2 Rn. 11; zu den hier nicht zu klärenden schwierigen Fragen der Bedeutung naturschutzrechtlicher Regelungen für die Jagdausübung (noch zur alten Rechtslage) etwa RhPfVerfGH, NVwZ 2001, 553 (555) m.w.N. und etwa für Vorrang des Naturschutzrechts Lars Brocker, Zur landesrechtlichen Bejagung geschützter Arten, NuR 2000, 307 (308), für den des Jagdrechts Meyer-Ravenstein, Die landesrechtliche Kompetenz, Tierarten zu „Wild“ zu erklären und die Bedeutung der Unberührtheitsklausel des § 20 Abs. 2 des Bundesnaturschutzgesetzes, AgrarR 2000, 277 (279).

  217. 217.

    Vgl. zur Bestimmung der jagdbaren Tiere als Frage des „Jagdwesens“ ausdrücklich etwa Maunz (Fn. 6), Art. 75 (1986) Rn. 118; Pestalozza (Fn. 9), Art. 75 Rn. 422; Degenhart (Fn. 6), Art. 74 Rn. 121; Kunig (Fn. 2), Art. 74 Rn. 117; Oeter (Fn. 4), Art. 74 Rn. 181; Pieroth (Fn. 4), Art. 74 Rn. 78; Rozek (Fn. 44), Art. 75 Rn. 51; Stettner (Fn. 6), Art. 75 Rn. 27; Wittreck (Fn. 3), Art. 74 Rn. 139; Umbach/Clemens (Fn. 4), Art. 74 Rn. 30; wohl auch RhPfVerfGH, NVwZ 2001, 553 (554).

  218. 218.

    Oben zu Fn. 104.

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Sachs, M. (2018). § 5 Verteilung der Gesetzgebungskompetenzen für Fragen des Jagdwesens zwischen Bund und Ländern. In: Dietlein, J., Froese, J. (eds) Jagdliches Eigentum. Bibliothek des Eigentums, vol 17. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-54771-7_5

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