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Biologische Grundlagen der Züchtung

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Obstzüchtung und wissenschaftliche Grundlagen

Zusammenfassung

Die Obstzüchtung hat im Vergleich zur Züchtung vieler anderer Kulturpflanzen mit einer Reihe von biologischen Besonderheiten zu kämpfen, die den Züchtungsprozess schwieriger und langwieriger gestalten. Zu diesen gehören neben einem hohen Grad an Heterozygotie, dem häufigen Auftreten von Mutationen und Polyploidie v. a. auch verschiedene Mechanismen der Selbst‐ bzw. Kreuzungsinkompatibilität sowie eine lange juvenile Phase.

Das Genom der meisten Obstarten ist sehr stark heterozygot (mischerbig). Das liegt v. a. daran, dass die meisten Obstarten Fremdbefruchter sind und Inzucht durch bestehende Selbstinkompatibilitätsmechanismen effektiv unterbunden wird. Durch das hohe Maß an Heterozygotie kommt es bei jeder meiotischen Zellteilung zur Rekombination und folglich zu unzähligen Neukombinationen innerhalb des elterlichen Erbguts. Damit ist jede der gebildeten Geschlechtszellen (Pollen bzw. Eizelle) genetisch einzigartig. Infolge einer Befruchtung und Verschmelzung von zwei genetisch so unterschiedlichen Geschlechtszellen, entstehen stets neue Genotypen, die in ihren Merkmalen untereinander eine enorm große Aufspaltung zeigen. Gerade dieses hohe Maß an Rekombination sowie die Unterbindung einer Selbstbefruchtung durch die bestehende Selbstinkompatibilität machen es unmöglich, dass z. B. qualitativ hochwertige Sorten unter Beibehaltung ihres sortentypischen Charakters in einzelnen Merkmalen verbessert werden können. Es besteht ebenfalls auch keine Möglichkeit, eine Sorte unter Beibehaltung aller Merkmale über Samen zu vermehren.

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Notes

  1. 1.

    Bei Apfel führen längere Perioden mit Temperaturen unter 12 °C zum Eintritt in die Dormanz.

  2. 2.

    Der nichtgenetisch bedingte Teil einer Resistenz wird auch als Prädisposition bezeichnet.

  3. 3.

    Unterschiedliche Pathogene haben unterschiedliche Systeme entwickelt, um Effektoren in Pflanzenzellen zu schleusen. Pilze und Oomyzeten können das z. B. über Haustorien, Bakterien über ein Typ‐III‐Sekretionssystem (molekulare Nadel) und Insekten über ihren Saugapparat.

  4. 4.

    Effektoren können z. B. PRR verändern, sodass diese in ihrer Funktion gestört sind.

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Hanke, MV., Flachowsky, H. (2017). Biologische Grundlagen der Züchtung. In: Obstzüchtung und wissenschaftliche Grundlagen. Springer Spektrum, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-54085-5_4

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