Zusammenfassung
Seit 2013 arbeite ich am Institut Mensch, Ethik und Wissenschaft (IMEW) in Berlin. Das Institut macht sich die nachhaltige Verankerung der Perspektiven von Menschen mit Behinderungen und chronischer Krankheit in Wissenschaft, Politik und Gesellschaft zum Ziel. Während meiner Tätigkeit arbeitete ich in einem Projekt zum Thema „Alt werden von Menschen mit Kleinwuchs – Anforderungen an Präventionsmaßnahmen“ mit. Zeitgleich entwickelte ich erste Forschungsideen zu meiner Master-Arbeit, die sich mit Bezug zu Theorien der Alternsforschung mit dem Thema „Behinderung“ beschäftigen sollte. Ein qualitativer Forschungsansatz war mir bei der Konzeption wichtig, da ich Lebenswelten „von innen heraus“ beschreiben, also die Sicht der Menschen verstehen und darstellen wollte (Flick et al. 2009, S. 14).
Von der direkten partizipativen Zusammenarbeit des Instituts mit Mitgliedern des BundesselbsthilfeVerbands Kleinwüchsiger Menschen e. V. (VKM) im Projekt war ich begeistert. Als sich mir die Chance bot, mein Master-Projekt an dieses Praxisprojekt anzuschließen und auch dort von der direkten Kooperation von Expertinnen und Experten in eigener Sache als „Vertreter/innen lebensweltlicher Gemeinschaften und marginalisierter Gruppen“ (von Unger 2014, S. 35) zu profitieren, nahm ich diese gerne an.
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Partizipative Forschung vermeidet in neueren Studien den Begriff „Betroffene“ – außer es soll explizit und implizit auf den Umstand des Betroffenseins hingewiesen werden. Um die Gleichberechtigung innerhalb partizipativer Studien auch sprachlich zu verankern, wird zunehmend von „Experten und Expertinnen in eigener Sache“ gesprochen.
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Prinz, A. (2016). Partizipation als Grundprinzip. In: Wintzer, J. (eds) Qualitative Methoden in der Sozialforschung. Springer Spektrum, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-47496-9_2
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