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Das Rating der Nachhaltigkeit von Staaten – Analyse und Bewertung existierender Ratingmethoden

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CSR und Finanzratings

Part of the book series: Management-Reihe Corporate Social Responsibility ((MRCOSORE))

Zusammenfassung

Der Beitrag beschäftigt sich mit der Analyse und Bewertung von Ratings, welche die Nachhaltigkeitsperformance von Staaten nach Environmental-, Social- und Governance (ESG)-Kriterien messen. Es wird das Ergebnis eines Ratings der Rater vorgestellt, dessen Ziel war, das auf Staaten bezogene ESG-Rating von Ratinganbietern vergleichbar zu machen und zu bewerten. Hierzu wurden die für die Ratingqualität maßgeblichen Kernbereiche herausgearbeitet, und anschließend daraus sechs bewertbare Faktoren abgeleitet. Das Untersuchungssample besteht aus neun unterschiedlichen Ratinganbietern und deren Ratingmethoden. Diese werden auf den abgeleiteten Bewertungsfaktoren aufbauend analysiert und hinsichtlich Ratingphilosophie und -methodik, Art der genutzten Quellen, Transparenz der Wertschöpfungskette, Maßnahmen zur Qualitätssicherung, Flexibilität und Unabhängigkeit der Ratingunternehmen verglichen. Überwiegend zeigt sich ein positives Bild im Rating der untersuchten Ratingmethoden, welches durch eine Vielzahl guter Bewertungen zum Ausdruck kommt. Vor allem die Bereiche Quellenauswahl, Flexibilität und Unabhängigkeit zeigen überwiegend sehr gute Bewertungen. Dennoch besteht bei zahlreichen Anbietern von ESG-Staatenratings weiterhin Verbesserungspotenzial – wenn auch auf teilweise schon hohem Niveau.

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Notes

  1. 1.

    Vgl. Cantor und Packer 1994.

  2. 2.

    Ein Corporate Environmental Research wurde von der britischen Environment Agency durchgeführt (vgl. Sally et al. 2004). Die Studie „Who is who in Corporate Social Responsibility Rating“ lieferte einen Überblick der ESG-Ratinganbieter sowie eine Analyse der von ihnen verwendeten Nachhaltigkeitskriterien und -methoden (vgl. Schäfer et al. 2006). Im Forschungsprojekt ARGUS wurde von den Lehrstühlen für Finanzwirtschaft und Wirtschaftsinformatik I der Universität Stuttgart eine Kompetenzplattform zur Verbesserung der Transparenz von ESG-Ratings entwickelt, welche Daten über Prozesse, Bewertungsmethoden und Dienstleistungen von ESG-Ratings wiedergibt (vgl. Schäfer und Kemper 2010). Die Global Initiative for Sustainability Ratings (GISR) betreibt seit einiger Zeit eine dem ARGUS sehr verwandte Hub-Konstruktion zum Auffinden geeigneter ESG-Ratings, die sich allerdings auf Unternehmen beschränkt (vgl. GISR 2015a). Die britische Beratungs- und Forschungseinrichtung SustainAbility startete 2010 ihre Untersuchungsreihe „Rate the Raters“. SustainAbility kam zu dem Ergebnis, dass Anbieter von ESG-Ratings gegenüber ihren Kunden transparenter sowie imstande sein sollten, einen besseren Ausblick auf die zukünftigen Nachhaltigkeitstrends, die ihre Kunden beschäftigen, zu vermitteln (vgl. Sadowski et al. 2011b). Die GISR veröffentlichte 2013 eigene Grundsätze für ein ESG-Rating, das in Teilen auch im nachfolgenden Bewertungsmodell eingeflossen ist (vgl. GISR 2015b). Die Studie „ESG-Ratings auf dem Prüfstand“ aus dem Umfeld von CRIC e. V. kam zum Ergebnis, dass die ESG-Ratinganbieter unterschiedliche Ziele verfolgen sowie divergente Bewertungsmethoden anwenden. Das erschwert ihren Vergleich und ihre Bewertung grundsätzlich (vgl. Döpfner und Schneider 2012).

  3. 3.

    Vgl. Sauter 2013.

  4. 4.

    Vgl. Financial Crisis Inquiry Commission 2011, S. XXV.

  5. 5.

    Vgl. IOSCO 2008, S. 2 ff.

  6. 6.

    Vgl. auch Schäfer 2011.

  7. 7.

    Vgl. The Council of the European Union 2012.

  8. 8.

    Vgl. White 2010, S. 218.

  9. 9.

    Vgl. Merton und Bodie 1992, S. 93.

  10. 10.

    Vgl. o. V. 2009, S. 119.

  11. 11.

    Vgl. Stover 1996.

  12. 12.

    Vgl. Theurl und Schaetzle 2011, S. 7 ff.

  13. 13.

    Vgl. Partnoy 1999.

  14. 14.

    Vgl. Cathcart et al. 2010.

  15. 15.

    Vgl. o. V. 2009, S. 119.

  16. 16.

    Vgl. hierzu die Diskussion auf der Ebene der ESG-Ratings zu Unternehmen, Schäfer et al. 2004.

  17. 17.

    oekom und Axa bieten neben normativen auch ökonomische Bewertungsmethoden an.

  18. 18.

    Vgl. Sadowski et al. 2010a, S. 6.

  19. 19.

    Vgl. Döpfner und Schneider 2012, S. 10.

  20. 20.

    Vgl. Schäfer 2012, S. 25 und vgl. Novethic 2010, S. 11.

  21. 21.

    Vgl. Lindenmayer 2008, S. 168.

  22. 22.

    Vgl. Lindenmayer 2008, S. 41.

  23. 23.

    Häufig wird dies auch mit der „License to Operate“ oder „License to Co-operate“ auf den Punkt gebracht. NGOs treten in diesem Sinne als Akteure zwischen Markt und Staat auf und sanktionieren privatwirtschaftliches wie auch staatliches Verhalten in für die nachhaltige Entwicklung relevanten Feldern (vgl. Graafland 2002, S. 297).

  24. 24.

    Vgl. Klein et al. 2005.

  25. 25.

    Vgl. Curbach 2009, S. 39.

  26. 26.

    Richtigerweise müsste daher auch anstatt von „Assets under Management“ der Ratingagenturen von „Assets under Advisory“ oder von „Assets under Management“, die auf Basis der Ratings angelegt sind, gesprochen werden.

  27. 27.

    Vgl. GISR 2015b, S. 9.

  28. 28.

    Vgl. GISR 2015b, S. 10

  29. 29.

    Vgl. Sadowski et al. 2011a, S. 15.

  30. 30.

    Vgl. Schäfer 2009.

  31. 31.

    Vgl. Sadowski et al. 2010a, S. 3.

  32. 32.

    Vgl. Döpfner und Schneider 2012, S. 72.

  33. 33.

    Vgl. ARISTA 3.0, 2014, S. 10 ff.

  34. 34.

    Vgl. GISR 2015b, S. 11.

  35. 35.

    Vgl. Sadowski et al. 2011a, S. 23, 32.

  36. 36.

    GISR 2015b, S. 9.

  37. 37.

    Vgl. Otte 2012; sogenannter „Home Bias Effect“ von Staatenratings (vgl. Fuchs und Gehring 2013).

  38. 38.

    Vgl. Sadowski et al. 2011b, S. 8.

  39. 39.

    Vgl. etwa Bechmann 1978, S. 20–45.

  40. 40.

    Vgl. Sadowski et al. 2010b, S. 14.

  41. 41.

    Vgl. Sadowski et al. 2011a, S. 3.

  42. 42.

    Vgl. Schäfer et al. 2004, S. 122.

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Schäfer, H., Sauter, F. (2016). Das Rating der Nachhaltigkeit von Staaten – Analyse und Bewertung existierender Ratingmethoden. In: Kopp, H. (eds) CSR und Finanzratings. Management-Reihe Corporate Social Responsibility. Springer Gabler, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-47461-7_11

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