Zusammenfassung
Die ambulant erworbene Pneumonie bei Schwangeren ist wahrscheinlich nicht häufiger als in den entsprechenden Altersgruppen ohne Schwangerschaft. Auch tödliche Verläufe sind selten. Dennoch ist sie die häufigste tödliche nicht-gynäkologisch-geburtshilfliche Infektion. Das Risiko ist am geringsten in der frühen Schwangerschaft. Im Mittel tritt eine Pneumonie bei Schwangeren zwischen der 24. und 31. SSW auf. Risikofaktoren umfassen eine Anämie, ein Asthma, eine Steroidtherapie sowie eine Tokolyse.
Das Erregerspektrum weist keine Besonderheiten auf. Als prognostisch kritisch zu werten sind jedoch insbesondere Pneumonien durch Influenzavirus, Varizella zoster und Coxiella burnetii. Die Diagnose einer ambulant erworbenen Pneumonie wird bei Schwangeren häufig verzögert gestellt. Eine Röntgen-Thoraxaufnahme stellt ein sehr geringes Risiko dar und darf bei gegebener strenger Indikation keinesfalls unterbleiben; eine p.a.-Aufnahme ist in der Regel ausreichend.
Therapeutisch sind Pencillline und Cephalosoporine sowie Erythromycin (nicht Estolat!) unbedenklich. Andere Substanzen dürfen nur bei strenger Indikation oder gar nicht verabreicht werden.
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Ewig, S. (2016). Ambulant erworbene Pneumonie in der Schwangerschaft. In: Ewig, S. (eds) Ambulant erworbene Pneumonie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-47312-2_21
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