Zusammenfassung
Bettruhe war eine Behandlungsform im 19. Jahrhundert. Diverse Studien kommen zu dem Schluss, dass dieses überholte Ritual als Heilungsempfehlung kritisch zu beurteilen ist. Schon nach 48 Stunden Bettruhe kommt es zu körperlichen Umstellungen. Komplikationen wie Thrombose, Kontraktur, Pneumonie, Dekubitus können auftreten. Es entstehen Kreislaufprobleme, die Muskelkraft nimmt ab, der Hormonspiegel fällt ab, Schlaf und Gedächtnis werden schlechter und die fehlende Beschäftigung wirkt sich auf die psychische Situation aus. Fehlende Anregung führt zur Gewöhnung, zur Habituation. Besonders bei alten Menschen sind die Veränderungen dramatisch. Die Medizin ist daher von der historischen Vorstellung abgekommen, dass Schonung durch Liegen gesund machen würde. Die verordnete Bettruhe ist bei vielen Erkrankungen dem Konzept der möglichst frühen Mobilisation gewichen
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Steigele, W. (2016). Bettlägerigkeit. In: Bewegung, Mobilisation und Lagerung in der Pflege. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-47271-2_18
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