Zusammenfassung
Es werden konkrete Vorstellungen über die praktischen Aufgaben der psychosomatischen Medizin vorgetragen. In diagnostischer Hinsicht fehlt eine Art Lehrbuch, in dem die psychologische Bedeutung der gynäkologischen Symptome systematisch dargestellt ist. Ist die Diagnose Psychogenese gestellt, gibt es therapeutisch drei prinzipielle Möglichkeiten: regelrechte Psychotherapie, Behandlung mit somatischen Mitteln, getarnte psychologische „Überwachung“. Psychotherapie kann nicht verordnet, sondern nur „angeboten“ werden; die entsprechende Gesprächsführung ist durch praktisches Üben unter Anleitung zu erlernen. Die fehlende emotionale Distanz zwischen dem niedergelassenen Arzt und seinen Patienten beeinflußt die Entscheidungen bei psychogenen Symptomen; der Arzt sollte sich daher seiner Einstellungen zu den Patienten und ihrer Reaktionen auf ihn bewußt werden. Gefordert wird eine allgemeinverbindliche psychosomatische Grundausbildung, die vor der Niederlassung beendet sein muß.
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Veit, H. (1969). Gedanken zur Psychotherapie in der frauenärztlichen Alltagspraxis. In: Siebenunddreissigste Versammlung abgehalten zu Lübeck-Travemünde vom 24. bis 28. September 1968. Verhandlungen der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie, vol 37. J.F. Bergmann-Verlag, Munich. https://doi.org/10.1007/978-3-662-30526-3_40
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