Zusammenfassung
Die Antidottherapie der Methanolvergiftung basiert auf 3 Behandlungsprinzipien: 1. der Applikation alkalisierender Substanzen (Trispuffer und Natriumbicarbonat) zur Bekämpfung der metabolischen Acidose, 2. der Zufuhr von Athanol zur Hemmung der Methanoloxydation und 3. der Gabe von hohen Folsäuredosen zur Beschleunigung der Ameisensäure-elimination. Die besten Resultate verspricht der kombinierte Einsatz aller 3 Verfahren. Mit der Zufuhr von Äthanol (Plasmaspiegel von mindestens 0, 50/00; 2–5 Tage auf dieser Höhe halten) wird ein Soforteffekt erreicht, indem durch Hemmung der Methanoloxydation die Produktion der Ameisensäure unmittelbar unterbrochen wird. Durch gleichzeitige Gabe von Folsäure (bis zu einer Dosis von 10 mg/kg i.v. pro die) wird das Eliminationsvermögen des Organismus für Ameisensäure um ein Vielfaches gesteigert Alkali in Form von Trispuffer oder Natriumbicarbonat sollte zusätzlich bei schon bestehender metabolischer Acidose zur Anwendung kommen, um durch Normalisierung des extra-und intracellulären pH den Dissoziationsgrad der Ameisensäure zu erhöhen und damit die schädigende Wirkung auf den Zellstoffwechsel, die nur der freien Säure eigen ist, zu unterdrücken.
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Rietbrock, N. (1970). Antidottherapie der Methylalkoholvergiftung. In: Frey, R., Halmágyi, M., Lang, K., Oettel, P. (eds) Vergiftungen. Anaesthesiology and Resuscitation / Anaesthesiologie und Wiederbelebung / Anesthésiologie et Réanimation, vol 45. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-13370-5_7
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