Zusammenfassung
Mit der Zunahme der Lebenserwartung ist Demenz ein zentrales Problem der Medizin geworden. Die diagnostische Aufgabe besteht darin, behandelbare Krankheitszustände zu erkennen, die entweder geheilt werden können oder deren Verlauf verlangsamt werden kann. Die Tabelle zeigt, daß die differentialdiagnostischen Erwägungen über die triviale Alternative: degenerative oder arteriosklerotische Hirnkrankheit hinausgehen müssen. Die wichtige Diskussion, ob das globale Konzept der Demenz heute überhaupt noch angemessen sei, kann in diesem Buch nicht erörtert werden. Alle Krankheitsprozesse, die in der Tabelle aufgeführt sind, haben eine multifokale und nicht ein diffuse Lokalisation im Gehirn. Daraus folgt, daß die Annahme eines einheitlichen psychoorganischen Syndroms unrealistisch ist. Sie ignoriert Jahrzehnte von neuropsychologischer Forschungsarbeit über die differentielle Organisation kognitiver Funktionen im Gehirn. Wenn man diese kognitiven Funktionsstörungen mit modernen Testmethoden analysiert, wird man den Patienten zu einer gezielten neuropsychologischen Rehabilitationsbehandlung verhelfen können, die, wenigstens bei einem Teil der Fälle, die Medikamentenbehandlung sinnvoll und vermutlich wirksamer als diese ergänzt.
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Poeck, K. (1986). Demenz. In: Diagnostische Entscheidungen in der Neurologie. Kliniktaschenbücher. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-06601-0_17
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