Röntgentherapie von Hautgeschwülsten (Allgemeine Gesichtspunkte)

Zusammenfassung

Bei gutartigen Tumoren spielen bei der Auswahl der therapeutischen Methode oft kosmetische Gesichtspunkte eine wichtige Rolle. Dagegen ist die Entscheidung bei bösartigen Geschwülsten stets zugunsten der Methode mit der besten Heilungsaussicht zu treffen. Hierbei kommen Röntgenweichstrahlen in spezieller Indikation als ausgezeichnete therapeutische Maßnahme in Betracht. Mit Ausnahme der speziellen Indikationsstellungen für chirurgisches oder chemo-chirurgisches Vorgehen ist die Bestrahlungstherapie bei bösartigen Tumoren, welche in ihrem Durchmesser größer sind als 1 cm, vorzuziehen. Besonders geeignet ist die Bestrahlungstherapie für Tumoren im Gesichtsbereich, wo ein chirurgisches Vorgehen zu einer sichtbaren Entstellung führen würde. Dieses ist speziell der Fall im Bereich von Nase, Lippen und Augenlidern. Jedes operative Vorgehen führt zwangsweise zu einer Narbenbildung. Wenn also die erforderliche Röntgendosis entsprechend niedrig gehalten werden kann, sollte man sich zur Röntgentherapie entschließen. Dabei soll nicht unerwähnt bleiben, daß kosmetische Schäden im Bestrahlungsfeld häufig erst nach mehreren Jahren sichtbar werden. Zusätzlich hängt ihre Entstehung auch von der Lokalisation ab. So reagiert beispielsweise die Haut am Stamm empfindlicher als im Bereich des Gesichtes. Die Auswahl der optimalen Dosis ist neben anderen Faktoren (Art des Tumors, Feldgröße usw.) abhängig von der Zeitdauer, in welcher diese verabreicht wird (Fraktionierung!). Rezidive von bösartigen Hauttumoren treten in unterschiedlicher Häufigkeit auf, je nachdem, ob die eingestrahlte Dosis auf einmal oder fraktioniert an den betreffenden Herd herangebracht wurde. Es soll also ein optimales Zeit-Dosis-Verhältnis aufgestellt werden unter Berücksichtigung der zur Beseitigung eines malignen Tumors notwendigen Gesamtdosis und der Heilungsverhältnisse im Tumorbett. Deshalb ist fraktionierte Behandlung einer Einzeitbestrahlung stets vorzuziehen.