Zusammenfassung
Durch unsere Überlegungen im vorigen Kapitel ist das Programm festgelegt worden, das wir nun weiter verfolgen werden. Da wir nämlich die mathematische Wahrscheinlichkeitstheorie als die Niederschrift der Struktur des naturwissenschaftlichen Wahrscheinlichkeitsbegriffes ansehen wollten, müssen wir zunächst über diese Struktur noch mehr zu erfahren suchen. Hierbei lassen wir uns von unserem intuitiven Wahrscheinlichkeitsbegriff als einer bereits bewährten Rohform des gesuchten wissenschaftlichen Begriffes leiten. Dieser intuitive Begriff bezeichnet unser Gefühl dafür, wie stark wir das Eintreten denkbarer Folgesituationen erwarten. Wir nennen ihn daher kurz das „Erwartungsgefühl“. Dagegen verstehen wir bis auf weiteres unter Wahrscheinlichkeit stets die naturwissenschaftliche Größe, an deren Existenz als letzten Grund für das Vorhandensein unseres Erwartungsgefühls wir schlicht realistisch glauben wollen. Von dem hieraus abstrahierten mathematischen Wahrscheinlichkeitsbegriff soll vorerst noch nicht die Rede sein.
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Richter, H. (1956). Die Elemente der Wahrscheinlichkeitstheorie. In: Wahrscheinlichkeitstheorie. Die Grundlehren der Mathematischen Wissenschaften, vol 86. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-01304-5_3
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