In Kap. 5 wurde der Institutionalisierungsprozess der Fachmittelschule (FMS) Pädagogik als Zubringerin zur Primarlehrpersonenbildung rekonstruiert. Dass die FMS Pädagogik inzwischen zu einer bedeutenden PH-Zubringerin geworden ist, zeigt bisherige empirische Forschung zur Zusammensetzung der PH-Studierenden und zu den Übertrittsquoten von Absolvierenden der FMS Pädagogik und des musisch-pädagogischen Gymnasialprofils in die PH (siehe Abschn. 2.3.1.3 und 2.3.2.3). Diese empirischen Untersuchungen sind Ausgangspunkt des folgenden Kapitels, welches sich genauer mit der Zusammensetzung der PH-Studierendenschaft und mit Bildungsverläufen von Absolvierenden der FMS und des Gymnasiums mit Fokus auf die Primarlehrpersonenbildung beschäftigt.

In Abschn. 6.1 wird auf Basis aktueller Studierendenzahlen des Bundesamts für Statistik aufgezeigt, wie sich die Anteile an PH-Studierenden mit einer Fachmaturität oder einer gymnasialen Maturität (ohne Fokus auf ein pädagogisches Profil) im PH-Studiengang Primarstufe seit Einführung der Fachmaturität Pädagogik 2007 entwickelt haben, wie groß diese Anteile im Studienjahr 2019/2020 sind, und inwiefern hier kantonale Unterschiede ausgemacht werden können.

In Abschn. 6.2 werden basierend auf Bildungsverlaufsdaten des Bundesamts für Statistik die Übertrittsquoten von Absolvierenden der FMS und des Gymnasiums in die Primarlehrpersonenbildung im Allgemeinen sowie der FMS Pädagogik und des musisch-pädagogischen Gymnasialprofils im Besonderen dargestellt. Hierbei interessiert, wie groß der Anteil derjenigen Fachmittelschüler*innen ist, die nach dem Fachmittelschulausweis im Profil Pädagogik auch die Fachmaturität Pädagogik absolvieren – und welche Bildungswege diejenigen Jugendlichen einschlagen, die keine Fachmaturität Pädagogik absolvieren.

Ebenso wird betrachtet, in welche Hochschultypen und Studiengänge auf Tertiärstufe Absolvierende der Fachmaturität Pädagogik oder einer musisch-pädagogischen Gymnasialmaturität eintreten, die sich nicht für die Lehrpersonenbildung entscheiden. Da sich die unterschiedlichen Wertigkeiten von Allgemein- und Berufsbildung in der deutsch- und lateinischsprachigen Schweiz (Cortesi 2017; Cattaneo und Wolter 2016) möglicherweise auch auf die Übertrittsquoten von FMS und Gymnasium in eine Berufsausbildung an der PH auswirken könnten, werden zudem sprachregional differenzierte Analysen präsentiert.Footnote 1

6.1 Studierende des PH-Studiengangs Primarstufe nach Zulassungsausweis

Die Analysen des nachfolgenden Kapitels beruhen auf den PH-Studierendenzahlen des Studienjahres 2019/2020 des Bundesamtes für Statistik (BFS). Für die Untersuchung der quantitativen Bedeutung der Fachmaturität und der gymnasialen Maturität für die tertiarisierte Ausbildung von Primarlehrpersonen wäre zwar die Betrachtung der Eintritte in den Studiengang Primarstufe (inklusive Vorschulstufe) am aufschlussreichsten. Eine solche Darstellung ist aber aufgrund der sehr geringen Studierendenzahlen mancher kantonaler PH wenig sinnvoll.

Daher wurden für die folgenden Analysen aktuelle PH-Studierendenzahlen herangezogen und von der Annahme ausgegangen, dass auch sie die quantitative Bedeutung der jeweiligen Zulassungsausweise widerspiegeln. Da die BFS-Daten bei der Fachmaturität nicht nach Fachmaturitätsprofil differenzieren, sind hier ggf. auch Absolvierende anderer Fachmaturitäten wie etwa Gesundheit oder Soziale Arbeit enthalten. Da der prüfungsfreie Eintritt in den PH-Studiengang Primarstufe nur über die Fachmaturität Pädagogik möglich ist, ist anzunehmen, dass es sich überwiegend um deren Absolvierende handelt.

Abb. 6.1 bestätigt bisherige Erkenntnisse, wonach die Anzahl Studierender mit einer Fachmaturität im Studiengang Primarstufe (inklusive Vorschulstufe) seit Einführung der Fachmaturität Pädagogik 2007 kontinuierlich zugenommen hat (SKBF 2018, S. 259).

Abb. 6.1
figure 1

(Quelle: BFS 2020; eigene Berechnung und DarstellungFootnote

Die Kategorie «Andere» umfasst andere Schweizer Ausweise wie etwa Primarlehrpatente (frühere Bezeichnung für Lehrberechtigungen auf Primarstufe), FMS-Ausweise ohne Fachmaturität, Absolvierende der Passerelle und weitere Ausweise, ausländische Ausweise sowie Personen, welche über die Ergänzungsprüfung, ohne Prüfung oder mit einem unbekannten Zulassungsausweis in die PH eingetreten sind.

)

Entwicklung PH-Studierende Primarstufe nach Zulassungsausweis 2007–2019.

Die Zunahme an PH-Studierenden mit einer Fachmaturität ist im Kontext der Entwicklung zu interpretieren, dass die Gesamtanzahl Absolvierender einer Fachmaturität im selben Zeitraum insgesamt erheblich zugenommen hat (BFS 2015–2019). Ebenfalls zugenommen hat die Anzahl PH-Studierender mit einer Berufsmaturität als Zulassungsausweis. Die Anzahl PH-Studierender mit einer gymnasialen Maturität hingegen sinkt seit 2013 leicht, obwohl die Gesamtanzahl Absolvierender einer gymnasialen Maturität im selben Zeitraum zugenommen hat (BFS 2020a).Footnote 3

Wie Abb. 6.2 zeigt, sind im Jahr 2019 28 % der PH-Studierenden des Studiengangs Primarstufe Inhaber*innen einer Fachmaturität als Zulassungsausweis. Im Vergleich zum Studienjahr 2010 hat sich der relative Anteil Fachmaturand*innen also verdreifacht und der Anteil Berufsmaturand*innen hat sich verdoppelt, während der relative Anteil PH-Studierender mit einer gymnasialen Maturität von beinahe 60 % auf 40 % gesunken ist.

Abb. 6.2
figure 2

(Quelle: BFS 2020; eigene Berechnung und Darstellung)

PH-Studierende Primarstufe nach Zulassungsausweis, 2010 und 2019.

Wie die absoluten Werte in Abb. 6.1 zeigen, handelt es sich im Fall der PH-Studierenden mit gymnasialer Maturität aber nicht um einen derart starken Rückgang, wie es Abb. 6.2 impliziert. Dennoch ist die Verschiebung der jeweiligen Anteile an Studierenden mit unterschiedlichen Zulassungsausweisen markant.

Die aktuellen Studierendenzahlen zeigen zudem, dass die jeweiligen Anteile Studierender mit unterschiedlichen Zulassungsausweisen kantonal bzw. PH-spezifisch variieren. Wie Abb. 6.3 zeigt, weisen die Pädagogischen Hochschulen der Nordwestschweiz (PH FHNW), Freiburg (PH FR), Waadt (HEP Vaud), Luzern (PH LU), St. Gallen (PH SG) und Schwyz (PH SZ) Anteile an PH-Studierenden der Primarstufe mit einer Fachmaturität als Zulassungsausweis auf, die über dem Schweizerischen Durchschnitt von 28 % liegen:

Abb. 6.3
figure 3

(Quelle: BFS 2020; eigene Berechnung und Darstellung. PH = Pädagogische Hochschule; HEP = Haute École Pédagogique)

PH-Studierende Primarstufe 2019 nach PH und Zulassungsausweis.

Den weitaus höchsten Anteil an Studierenden mit einer Fachmaturität als Zulassungsausweis verzeichnet die Pädagogische Hochschule der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW). Wie Badertscher (1993) zeigt, haben die Nordwestschweizer Kantone Basel-Landschaft und Basel-Stadt eine Tradition der Zulassung von DMS-Absolvierenden in die Primarlehrpersonenbildung und waren zusammen mit dem Kanton Aargau die ersten Kantone der Schweiz, welche die Fachmaturität Pädagogik einführten (EDK 2020).Footnote 4

Dies erklärt möglicherweise den hohen Anteil an PH-Studierenden mit einer Fachmaturität als Zulassungsausweis an der PH Nordwestschweiz (FHNW). Auch im Kanton Waadt waren DMS-Absolvierende bereits um 1990 zur Ausbildung als Primarlehrperson zugelassen (Badertscher 1993, S. 304), was sich möglicherweise auch hier im hohen Anteil Fachmaturand*innen an der kantonalen PH (HEPFootnote 5 Vaud) widerspiegelt.

Die PH Nordwestschweiz (FHNW) ist zudem die einzige PH, in welcher der Anteil Fachmaturand*innen den Anteil Studierender mit gymnasialer Maturität übersteigt. Beinahe ausgeglichene Verhältnisse zwischen Fachmaturand*innen und Gymnasiast*innen weisen die PH der Kantone Freiburg (PH FR), Waadt (HEP Vaud), St. Gallen (PH SG) und Schwyz (PH SZ) auf.

Die geringsten Anteile PH-Studierender des Studiengangs Primarstufe mit einer Fachmaturität als Zulassungsausweis verzeichnen die PH Zürich (PH ZH), PH Bern, PH Thurgau (PH TG) und Wallis (HEP VS). Die Kantone Zürich und Bern gehörten zu den letzten, welche das Profil und die Fachmaturität Pädagogik einführten und/oder den Zugang zur Primarlehrpersonenbildung für Absolvierende einer Fachmaturität Pädagogik öffneten (PH Bern 2015; Bernet 2013). Es ist zu vermuten, dass diese Öffnung mit dem Inkrafttreten des HFKG im Jahr 2015 zusammenhing, welches alle PH neu bundesrechtlich dazu verpflichtete, Absolvierende der Fachmaturität Pädagogik zum Bachelorstudiengang Primarstufe zuzulassen (siehe auch Abschn. 5.5).

In den Kantonen Thurgau und Wallis kann der niedrige Anteil an Studierenden mit Fachmaturität darauf zurückgeführt werden, dass in diesen Kantonen bezüglich Fachmaturität Pädagogik zum Untersuchungszeitraum eine Zulassungsbeschränkung (Numerus Clausus) herrschte und pro Jahrgang nur eine Fachmaturitätsklasse geführt wurde. Im Kanton Wallis wurde dies mit der beschränkten Anzahl Studienplätze an der PH begründet (Staatsrat Kanton Wallis 2015), der Kanton Thurgau hat eine lange Tradition der Rekrutierung von zukünftigen Lehrpersonen über die Pädagogische Maturitätsschule (PMS) Thurgau, welche von der Fachmaturität Pädagogik nicht konkurrenziert werden sollte (Wunderlin 2015).

Wie Tab. 6.1 zeigt, verzeichnen aber auch diese PH in den letzten Jahren einen Anstieg an Studierenden, welche mit einer Fachmaturität in den Studiengang Primarstufe eintreten:

Tab. 6.1 Veränderung Anteil PH-Studierender Primarstufe mit Fachmaturität 2015–2019

In Tab. 6.1 ist ersichtlich, dass seit Inkrafttreten des HFKG im Jahr 2015 in den drei Jahren bis 2019 fast alle Pädagogischen HochschulenFootnote 6 – außer diejenigen der Kantone Zug und Wallis (HEP Valais) – eine Zunahme an Studierenden mit einer Fachmaturität als Zulassungsausweis verzeichnen. Bei fünf Pädagogischen Hochschulen ist der Anteil Fachmaturand*innen um mehr Prozentpunkte als im gesamtschweizerischen Durchschnitt angestiegen. Auch diejenigen PH, in denen die Zulassung zum Studiengang Primarstufe erst 2015 für Absolvierende der Fachmaturität Pädagogik geöffnet wurde (Bern, Zürich und Thurgau), verzeichnen substanzielle Zunahmen an Eintritten über diesen Ausweis. Der Anteil Fachmaturand*innen der Pädagogischen Hochschulen Zug, Luzern und Nordwestschweiz (FHNW) ist kaum angestiegen, bleibt aber auf einem hohen Niveau stabil. Inwiefern die Abnahme oder Stagnation des Anteils Fachmaturand*innen an den PH der Kantone Zug und Wallis einem längerfristigen Trend entspricht, wird in Zukunft zu beobachten sein.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Fachmaturität Pädagogik seit ihrer Einführung im Jahr 2007 zu einer quantitativ bedeutenden Zubringerin zum Studiengang Primarstufe geworden ist. Ein substanzieller Anteil von 28 % aller in Ausbildung befindlichen Primarlehrpersonen im Jahr 2019 ist über eine Fachmaturität in die Lehrpersonenbildung gelangt. Gleichzeitig steigt im Studiengang Primarstufe auch die Anzahl PH-Studierender mit Berufsmaturität, während die Anzahl Studierender mit einer gymnasialen Maturität als Zulassungsausweis seit 2013 langsam sinkt (Abb. 6.1).

Bemerkenswert sind die ausgeprägten Unterschiede zwischen den verschiedenen PH bezüglich der Anteile an Studierenden unterschiedlicher Zulassungsausweise. Diese Unterschiede können unter anderem auf die in Kap. 5 skizzierten, sehr unterschiedlichen Haltungen zur Zulassung von Absolvierenden der Fachmaturität Pädagogik in die tertiarisierte Lehrpersonenbildung zurückgeführt werden.

6.2 Bildungsverläufe und Übertrittsquoten in die Tertiärstufe von Fachmittelschüler*innen und Gymnasiast*innen

Die im vorangegangenen Kapitel präsentierten Zahlen widerspiegeln die Anteile Studierender aus Sicht der PH und geben keine Auskunft über die jeweiligen Übertrittsquoten aus der Fachmittelschule (FMS) und dem Gymnasium in die Primarlehrpersonenbildung. Insbesondere erlauben sie keine Fokussierung auf die FMS Pädagogik und das musisch-pädagogische Gymnasialprofil. Dies leisten die folgenden Analysen in Abschn. 6.2. Sie basieren auf Daten für Längsschnittanalysen im Bildungsbereich (LABB), welche vom Schweizerischen Bundesamt für Statistik (BFS) aufbereitet wurden (siehe Abschn. 4.2.2). Die Auswertungen basieren auf einer Kohorte aller Personen, welche 2012 einen Erstabschluss auf Sekundarstufe II erworben haben (ohne Eidgenössisches Berufsattest EBA, N = 74867). Die Kohorte wurde über einen Zeitraum von 54 Monaten (2012–2016) beobachtet. Die im Folgenden präsentierten quantitativen Analysen und Sankey-Diagramme wurden von Andrea Pfeifer Brändli erstellt, der an dieser Stelle ganz herzlich gedankt sei.

6.2.1 FMS und Gymnasium als Zubringerschulen zur Primarlehrpersonenbildung

Werfen wir als erstes einen generellen Blick auf die quantitative Bedeutung des Gymnasiums und der FMS als Zubringerschulen zur Primarlehrpersonenbildung.

Wie Tab. 6.2 zeigt, traten im Beobachtungszeitraum von 54 Monaten nach Erwerb der gymnasialen Maturität 8 % (N = 1321) der Absolvierenden in den Studiengang Primarstufe ein. Für 78 % dieser Gymnasiast*innen war es ein Ersteintritt in die Tertiärstufe, 17 % haben davor eine andere Ausbildung auf Tertiärstufe begonnen. Die restlichen 5 % haben im Kanton Genf, wo die Primarlehrpersonenbildung an der Universität angesiedelt ist, den Studiengang Erziehungswissenschaft gewählt und sich dort nach dem ersten Jahr für die Vertiefungsrichtung «Primarlehrperson» entschieden.

Tab. 6.2 Eintritte und Übertrittsquoten der Absolvierenden der Sekundarstufe II (2012) innerhalb von 54 Monaten in die Primarlehrpersonenbildung (2016) nach Abschluss auf Sekundarstufe II und Sprachregion

Von den FMS-Absolvierenden haben 12 % nach Erwerb eines Fachmittelschulausweises und 25 % nach dem zusätzlichen Abschluss einer Fachmaturität im Zeitraum von 54 Monaten mit dem Studiengang Primarstufe begonnen. Für fast alle (99 %) war dies der Ersteintritt in die Tertiärstufe – einige wenige Personen hatten zuvor eine andere Ausbildung auf Tertiärstufe begonnen. Insgesamt entscheidet sich nach der FMS jede fünfte Person (mit oder ohne Fachmaturität) für eine Ausbildung als Primarlehrperson.

Von allen 2424 Personen, die in die Primarlehrpersonenbildung eingetreten sind, haben 55 % eine gymnasiale Maturität, 6 % einen Fachmittelschulausweis und 21 % zusätzlich zu diesem eine Fachmaturität erlangt (Tab. 6.2, Spalte ganz rechts). Damit gelangen insgesamt 82 % aller Personen der untersuchten Kohorte über einen allgemeinbildenden Weg und 18 % über den Weg der Berufsbildung in die Primarlehrpersonenbildung.

Mit Blick auf die Sprachregionen wird deutlich, dass in der deutschsprachigen Schweiz ein größerer Anteil sowohl der Absolvierenden des Gymnasiums als auch der FMS in die Primarlehrpersonenbildung eintritt als in der französischsprachigen Schweiz. Insbesondere bei der FMS (mit oder ohne Fachmaturität) ist der Unterschied zwischen den Sprachregionen markant. Dies kann als erster Hinweis darauf gedeutet werden, dass die FMS in der deutschsprachigen Schweiz in höherem Ausmaß eine Zubringerfunktion zur Lehrpersonenbildung innehat als in der französischsprachigen Schweiz. Eine tabellarische Übersicht aller Abschlüsse der Sekundarstufe II (inklusive Berufslehre EFZ mit oder ohne Berufsmaturität) und ihrer quantitativen Bedeutung für die Lehrpersonenbildung der Primarstufe sowie der Sekundarstufe I ist im Anhang zu finden.

Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass in der Schweiz innerhalb von 54 Monaten nach Erstabschluss der Sekundarstufe II 20 % aller Absolvierenden einer Fachmittelschule in die Primarlehrpersonenbildung eintreten, wobei die Quote nach einem anschließenden Erwerb einer Fachmaturität noch höher liegt, nämlich bei 25 %. Bei den Absolvierenden einer gymnasialen Maturität beträgt sie lediglich 8 % – wovon fast ein Fünftel zuerst eine andere Ausbildung auf Tertiärstufe beginnt und ggf. abbricht, bevor der Einstieg in die Primarlehrpersonenbildung erfolgt. Dennoch stellen Gymnasiast*innen über die Hälfte aller im Beobachtungszeitraum (2012–2016) in die Primarlehrpersonenbildung eingetretenen Personen dar, FMS-Absolvierende (mit oder ohne Fachmaturität) rund ein Viertel.

6.2.2 Übertrittsquoten aus dem pädagogischen FMS-Profil in die Tertiärstufe

Nach einer allgemeinen Betrachtung des Gymnasiums und der FMS als Zubringer zur Primarlehrpersonenbildung erfolgt nun eine Fokussierung auf die in der vorliegenden Studie untersuchten Profile der FMS Pädagogik und des musisch-pädagogischen Gymnasialprofils. Es werden die Übertrittsquoten aus der FMS Pädagogik und aus dem musisch-pädagogischen Gymnasialprofil in die Primarlehrpersonenbildung analysiert und damit die zweite Forschungsfrage nach der aktuellen, quantitativen Bedeutung der beiden Profile bearbeitet.

Das folgende Sankey-Diagramm (Abb. 6.4) zeigt die Bildungsverläufe aller Absolvierenden der FMS-Profile Pädagogik, Pädagogik/Soziales und Pädagogik/Gesundheit in der Schweiz innerhalb von 54 Monaten nach Erwerb eines Fachmittelschulausweises im Jahr 2012.

Abb. 6.4
figure 4

(Quelle: Bundesamt für Statistik, Längsschnittanalysen im Bildungsbereich LABB. Berechnung und Darstellung Andrea Pfeifer Brändli FMS = Fachmittelschulausweis; FM = Fachmaturität; GYM = gymnasiale Maturität; EFZ = Berufslehre, eidg. Fähigkeitszeugnis; BM1 = Berufsmaturität begleitend zur Berufslehre; PH = Pädagogische Hochschule; FH = Fachhochschule; UH = Universitäre Hochschule; LB = Lehrpersonenbildung; HBB = Höhere Berufsbildung; kein TER = kein Eintritt in Tertiärstufe)

Gesamtschweiz: Bildungsverläufe der Absolvierenden eines pädagogischen FMS-Profils innerhalb von 54 Monaten nach Erwerb eines Fachmittelschulausweises im Jahr 2012.

Im Jahr 2012 haben 1375 Schüler*innen einen Fachmittelschulausweis in einem pädagogischen Profil erlangt. Sie stellen die Ausgangskohorte für die nachfolgenden Erläuterungen dar. Inkludiert sind die Kombinationsprofile Soziale Arbeit/Pädagogik und Gesundheit/Pädagogik, die einige Kantone anstelle ‘reiner’ pädagogischer Profile anbieten (SKBF 2018, S. 170). 34 % (n = 473, grüner Balken zweite Spalte) der Schüler*innen der Ausgangskohorte absolvierten im Anschluss an den Fachmittelschulausweis im pädagogischen Profil eine Fachmaturität Pädagogik, fast genauso viele (32 %, n = 440, lila Balken zweite Spalte) eine andere Fachmaturität.

Drei Prozent der Ausgangskohorte wechselten in eine gymnasiale Ausbildung (n = 47, roter Balken zweite Spalte), sechs Prozent (n = 82, helloranger Balken zweite Spalte) haben im Anschluss an den Fachmittelschulausweis eine Berufslehre (EFZ) absolviert.

Knapp ein Viertel (24 %, n = 330, rosa Balken zweite Spalte) der Absolvierenden eines pädagogischen FMS-Profils haben keinen weiteren Abschluss auf Sekundarstufe II erworben. Von ihnen trat ein Viertel (n = 85) in die PH-Ausbildung zur Primarlehrperson ein.Footnote 7 Diese 85 Personen stellen etwa sechs Prozent der Ausgangskohorte aller Absolvierenden eines pädagogischen FMS-Ausweises (n = 1375) dar. Ihr Übertritt in die Primarlehrpersonenbildung kann damit erklärt werden, dass im Beobachtungszeitraum noch in mehreren PH der prüfungsfreie Eintritt in den Studiengang Kindergarten/Vorschule mit einem Fachmittelschulausweis (ohne Fachmaturität) möglich war (siehe Abschn. 2.3.2.1). Ebenso besteht die Möglichkeit, dass diese Personen einen sogenannten ‘Vorbereitungskurs’ mit Ergänzungsprüfung zur Aufnahme ins PH-Studium absolviert haben.

Die Daten zeigen ebenfalls, dass sich ein substanzieller Anteil der Absolvierenden der Kombinationsprofile Gesundheit/Pädagogik oder Soziales/Pädagogik auf Tertiärstufe für fachverwandte Studiengänge an FH entschied – hier insbesondere Krankenpflege und Soziale Arbeit. 63 % aller Absolvierenden des Kombinationsprofils Gesundheit/Pädagogik traten im Beobachtungszeitraum in den FH-Studiengang Krankenpflege ein, 25 % der Absolvierenden des Profils Soziale Arbeit/Pädagogik in den FH-Studiengang Soziale Arbeit (in Abb. 6.4 nicht ersichtlich).

Insgesamt traten 80 % der Ausgangskohorte aller Absolvierenden eines pädagogischen FMS-Ausweises (inklusive Kombinationsprofile) im Beobachtungszeitraum in die Tertiärstufe (Universität, Fachhochschule, Pädagogische Hochschule, Höhere Berufsbildung) über. Bei den Absolvierenden einer Fachmaturität Pädagogik (n = 473, grüner Balken zweite Spalte) beträgt die Übertrittsquote in die Tertiärstufe sogar 97 % (n = 465).

Betrachten wir genauer, wer innerhalb von 54 Monaten nach Erstabschluss der Sekundarstufe II in die Primarlehrpersonenbildung eintrat. Es handelt sich dabei um 515 Absolvierende eines pädagogischen FMS-Profils, die sich folgendermaßen aufteilen:

  • 415 Absolvierende der Fachmaturität Pädagogik (30 % der Ausgangskohorte),

  • 6 Absolvierende einer anderen Fachmaturität (0,4 % der Ausgangskohorte),

  • 85 Absolvierende eines Fachmittelschulausweises ohne Fachmaturität (6 % der Ausgangskohorte),

  • 9 Absolvierende, die entweder über eine Berufslehre (eidgenössisches Fähigkeitszeugnis) oder eine gymnasiale Maturität in die Primarlehrpersonenbildung eingetreten sind oder davor eine andere Ausbildung auf Tertiärstufe begonnen und ggf. abgebrochen haben.Footnote 8

Damit traten im Beobachtungszeitraum 38 % der Ausgangskohorte aller Absolvierenden eines pädagogischen Fachmittelschulausweises (inklusive Kombinationsprofile) in den Studiengang Primarstufe über (siehe Spalte ganz rechts). Von allen Absolvierenden einer Fachmaturität Pädagogik wählten 88 % (n = 417) den PH-Studiengang Primarstufe. Hierbei ist anzumerken, dass fast alle in die Primarlehrpersonenausbildung übertretenden Jugendlichen aus den Profilen Pädagogik oder Soziale Arbeit/Pädagogik stammen. Aus dem Profil Gesundheit/Pädagogik traten im Beobachtungszeitraum lediglich 3 % aller Absolvierenden in den Studiengang Primarstufe ein.

Die 14 FMS-Absolvierenden, die in den Studiengang Sekundarstufe I eintraten, taten dies über den gymnasialen Weg, über die Fachmaturität Pädagogik oder ohne weiteren Abschluss auf der Sekundarstufe II. Bei den beiden letztgenannten Gruppen ist davon auszugehen, dass sie eine entsprechende Ergänzungsprüfung auf dem Niveau gymnasiale Maturität für den Eintritt in die PH abgelegt haben.

6.2.2.1 Bildungsverläufe Absolvierender des pädagogischen FMS-Profils in der französischsprachigen Schweiz

Im Folgenden werden sprachregionale Unterschiede der FMS-Übertrittsquoten zuerst in der französisch- und dann in der deutschsprachigen Schweiz in der beobachteten Kohorte von 2012 bis 2016 dargestellt. Die Sprachregion bezieht sich auf die Gemeinde, in der eine Person zum Zeitpunkt ihres Erstabschlusses auf Sekundarstufe II ihren Wohnsitz hatte. Die Zuordnung einer Gemeinde zur Sprachregion entspricht derjenigen des Bundesamtes für Statistik (BFS 2017).

In der französischsprachigen Schweiz besteht die Ausgangskohorte aller Absolvierenden eines pädagogischen FMS-Profils aus 862 Personen (Abb. 6.5). Drei Viertel davon besuchten im Untersuchungszeitraum das Profil Soziale Arbeit/Pädagogik (linke Spalte, orange). In der französischsprachigen Schweiz werden bei den pädagogischen Profilen vor allem Kombinationsprofile wie «socio-éducative» (sozial-erzieherisch) oder «socio-pédagogique» (sozial-pädagogisch) angeboten. Einzig der Kanton Neuenburg bietet das Profil «pédagogie» (Pädagogik) an (EDK 2020).

Abb. 6.5
figure 5

(Quelle: Bundesamt für Statistik, Längsschnittanalysen im Bildungsbereich LABB. Berechnung und Darstellung Andrea Pfeifer Brändli. FMS = Fachmittelschulausweis; FM = Fachmaturität; GYM = gymnasiale Maturität; EFZ = Berufslehre, eidg. Fähigkeitszeugnis; BM1 = Berufsmaturität begleitend zur Berufslehre; PH = Pädagogische Hochschule; FH = Fachhochschule; UH = Universitäre Hochschule; LB = Lehrpersonenbildung; HBB = Höhere Berufsbildung; kein TER = kein Eintritt in Tertiärstufe)

Französischsprachige Schweiz: Bildungsverläufe der Absolvierenden eines pädagogischen FMS-Profils innerhalb von 54 Monaten nach Erwerb eines Fachmittelschulausweises im Jahr 2012.

Im Beobachtungszeitraum absolvierten 17 % (n = 150, zweite Spalte grüner Balken) der Ausgangskohorte eine Fachmaturität Pädagogik, 45 % (n = 387, zweite Spalte lila Balken) eine andere Fachmaturität. Gut ein Viertel (n = 232, zweite Spalte rosa Balken) absolvierte keinen weiteren Abschluss auf Sekundarstufe II. Von allen Absolvierenden einer Fachmaturität Pädagogik traten 89 % (N = 134) in die Ausbildung zur Primarlehrperson über.

Betrachten wir nun auch für die französischsprachige Schweiz genauer, wer innerhalb von 54 Monaten nach Abschluss der Sekundarstufe II in die Primarlehrpersonenbildung eingetreten ist. Insgesamt entschieden sich 18 % (n = 155) der Ausgangskohorte aller Absolvierenden eines pädagogischen FMS-Profils für die Ausbildung zur Primarlehrperson. Sie teilen sich folgendermaßen auf:

  • 134 Absolvierende der Fachmaturität Pädagogik (15,5 % der Ausgangskohorte),

  • 17 Absolvierende eines Fachmittelschulausweises ohne Fachmaturität (0,2 % der Ausgangskohorte),

  • 6 Absolvierende, die entweder über eine andere Fachmaturität oder eine gymnasiale Maturität in die Primarlehrpersonenbildung gelangten, oder im Kanton Genf mit oder ohne gymnasiale Maturität in den Studiengang Erziehungswissenschaft in die Vertiefungsrichtung «Primarlehrperson» eintraten.

Zudem traten acht Prozent (n = 70) aller Absolvierenden eines pädagogischen FMS-Profils im Beobachtungszeitraum über verschiedene Wege in einen Studiengang an einer Universität ein, während dies in der deutschsprachigen Schweiz lediglich zwei Prozent (10 Personen) der Ausgangskohorte ausmachten.

6.2.2.2 Bildungsverläufe Absolvierender des pädagogischen FMS-Profils in der deutschsprachigen Schweiz

In der deutschsprachigen Schweiz (siehe Abb. 6.6) umfasst die Ausgangskohorte aller Absolvierenden eines pädagogischen Fachmittelschulausweises 510 Personen. Der größte Teil – nämlich 82 % (N = 419, hellblauer Balken linke Spalte) – hat das Profil «Pädagogik» und nur 18 % ein kombiniertes Profil besucht. Dies ist als Folge davon zu betrachten, dass in der deutschsprachigen Schweiz wesentlich häufiger rein pädagogische FMS-Profile und seltener Kombinationsprofile angeboten werden als in der französischsprachigen Schweiz.

Abb. 6.6
figure 6

(Quelle: Bundesamt für Statistik, Längsschnittanalysen im Bildungsbereich LABB. Berechnung & Darstellung Andrea Pfeifer Brändli. FMS = Fachmittelschulausweis; FM = Fachmaturität; GYM = gymnasiale Maturität; EFZ = Berufslehre, eidg. Fähigkeitszeugnis; BM1 = Berufsmaturität begleitend zur Berufslehre; PH = Pädagogische Hochschule; FH = Fachhochschule; UH = Universitäre Hochschule; LB = Lehrpersonenbildung; HBB = Höhere Berufsbildung; kein TER = kein Eintritt in Tertiärstufe)

Deutschsprachige Schweiz: Bildungsverläufe der Absolvierenden eines pädagogischen FMS-Profils innerhalb von 54 Monaten nach Erwerb eines Fachmittelschulausweises im Jahr 2012.

Von allen Absolvierenden eines pädagogischen Profils haben in der deutschsprachigen Schweiz 63 % (321 Personen) die Fachmaturität Pädagogik absolviert (zweite Spalte grüner Balken). Dieser Anteil ist fast vier Mal höher als in der französischsprachigen Schweiz.

Ein ähnlich großer Anteil der Absolvierenden wie in der französischsprachigen Schweiz trat ans Gymnasium über (3 %, n = 13), fünf Prozent absolvierten eine Berufslehre (EFZ) und zehn Prozent (n = 52) entschieden sich für eine andere Fachmaturität als die pädagogische. Dieser Anteil ist erheblich geringer als in der französischsprachigen Schweiz, wo 45 % aller Absolvierenden eines pädagogischen Profils andere Fachmaturitäten als die pädagogische absolvierten. Fast ein Fünftel der Ausgangskohorte (n = 98, zweite Spalte rosa Balken) absolvierte keinen weiteren Abschluss auf Sekundarstufe II.

Da weniger Absolvierende ein Kombinationsprofil (Pädagogik kombiniert mit den Profilen Gesundheit oder Soziale Arbeit) besucht haben, orientierten sich auf Tertiärstufe weniger Absolvierende in Richtung der FH-Studiengänge Krankenpflege oder Soziale Arbeit als in der französischsprachigen Schweiz. Wie in Abb. 6.6 klar erkennbar ist, war in der deutschsprachigen Schweiz im Beobachtungszeitraum die PH mit dem Studiengang Primarstufe die weitaus bedeutendste Abnehmerin auf Tertiärstufe für Absolvierende eines pädagogischen FMS-Profils. Insgesamt haben sich 70 % (n = 357, roter Balken vierte Spalte) der Ausgangskohorte für die Ausbildung zur Primarlehrperson entschieden. Sie teilen sich auf in:

  • 280 Absolvierende der Fachmaturität Pädagogik (55 % der Ausgangskohorte),

  • 68 Absolvierende eines Fachmittelschulausweises ohne Fachmaturität (13 % der Ausgangskohorte),

  • 9 Absolvierende, die über eine andere Fachmaturität, einer gymnasialen Maturität, eine Berufslehre (Eidgenössisches Fähigkeitszeugnis) oder nach einem angefangenen FH-Studium in die Primarlehrpersonenbildung eingetreten sind.

Während der Anteil an Übertritten in den Studiengang Primarstufe an PH ohne Fachmaturität in der französischsprachigen Schweiz lediglich zwei Prozent (n = 17) betrug, traten in der deutschsprachigen Schweiz 13 % (n = 68) aller Absolvierenden eines pädagogischen FMS-Profils ohne Fachmaturität oder anderen weiteren Abschluss der Sekundarstufe II in die PH ein. Es ist wiederum davon auszugehen, dass es sich hierbei um den Eintritt in den Studiengang Kindergarten/Vorschule handelt, zu welchem im Beobachtungszeitraum Inhaber*innen eines Fachmittelschulausweises noch prüfungsfrei zugelassen waren. Dieser Weg war aber lediglich an deutschsprachigen PH möglich.

Insgesamt traten in der deutschsprachigen Schweiz im Beobachtungszeitraum 70 % aller Absolvierenden eines pädagogischen Profils in den PH-Studiengang Primarstufe ein, drei Prozent in den Studiengang Sekundarstufe I. Dies verdeutlicht einerseits die Wichtigkeit der FMS Pädagogik für die Primarlehrpersonenbildung, zeigt aber auch ihre wesentlich höhere Bedeutung in der deutschsprachigen als in der französischsprachigen Schweiz.

Tab. 6.3 bietet eine Übersicht über die wichtigsten Zahlen bezüglich der Bedeutung des pädagogischen FMS-Profils für den Studiengang Primarstufe an PH im sprachregionalen Vergleich:

Tab. 6.3 Übertrittsquoten Absolvierende eines pädagogischen FMS-Profils, Prozente

Betrachtet man das pädagogische FMS-Profil im sprachregionalen Vergleich, präsentiert sich der größte und hauptsächliche Unterschied in der Quote derjenigen Absolvierenden, die sich für eine Ausbildung zur Primarlehrperson entscheiden: 70 % in der deutschsprachigen Schweiz und 18 % in der französischsprachigen Schweiz.

Mit Blick auf die Quoten der Schüler*innen, welche sich für eine Fachmaturität Pädagogik (63 % in der deutschsprachigen Schweiz und 17 % in der französischsprachigen Schweiz) oder eine andere Fachmaturität (10 % in der deutschsprachigen Schweiz und 45 % in der französischsprachigen Schweiz) entscheiden, liegt die Interpretation nahe, dass die regional unterschiedlichen Übertrittsquoten in die PH bei der Entscheidung für die Fachmaturität Pädagogik vorstrukturiert werden.

In beiden Sprachregionen ist die Quote der Absolvierenden der Fachmaturität Pädagogik, die im Anschluss in die Ausbildung zur Primarlehrperson übertreten, mit 88 % respektive 89 % sehr hoch. Die Fachmaturität Pädagogik scheint also in beiden Sprachregionen eine außerordentlich hohe Bedeutung für den Eintritt in die PH zu haben. Für den Fachmittelschulausweis in einem pädagogischen Profil gilt dies allerdings nur für die deutschsprachige Schweiz (13 % versus 2 %). Dies könnte eine Folge davon sein, dass an manchen PH der Deutschschweiz im Untersuchungszeitraum auch noch Inhaber*innen eines Fachmittelschulausweises zum Studiengang Kindergarten/Vorschule zugelassen waren, während dies in der französischsprachigen Schweiz nicht der Fall war. Ebenfalls könnte einen Einfluss haben, dass in der französischsprachigen Schweiz überwiegend Kombinationsprofile (mit den Profilen Soziale Arbeit oder GesundheitFootnote 9) angeboten werden und damit eine spezifisch pädagogische Ausrichtung bzw. Entscheidung für die Ausbildung zur Primarlehrperson erst mit der Wahl der Fachmaturität Pädagogik erfolgt. Eine tabellarische Übersicht der wichtigsten Übertrittsquoten im Vergleich zur gymnasialen Ausbildung findet sich am Ende dieses Kapitels (Tab. 6.4).

Tab. 6.4 Eintritte und Übertrittsquoten in die Primarlehrpersonenbildung 2012–2016 der Grundgesamtheit sowie der Absolvierenden der pädagogischen Profile nach Abschluss der Sekundarstufe II und SprachregionFootnote

Die addierten Werte der deutsch- und französischsprachigen Schweiz entsprechen jeweils nicht exakt der Summe für die Gesamtschweiz. Diese Differenz ist auf den Ausschluss des italienischsprachigen Kantons Tessin aus den sprachregionalen Auswertungen für die vorliegende Studie zurückzuführen. Die Daten des Kantons Tessin sind in den gesamtschweizerischen Auswertungen enthalten, woraus sich eine Differenz zu den addierten Werten der französisch- und deutschsprachigen Regionen ergibt.

, gerundete Werte

6.2.3 Übertrittsquoten aus dem musisch-pädagogischen Gymnasialprofil in die Tertiärstufe

Im Jahr 2012 haben 3363 Personen das musisch-pädagogische Gymnasialprofil bzw. eines der gymnasialen Schwerpunktfächer Musik, Bildnerisches Gestalten oder Philosophie/Pädagogik/Psychologie (PPP) abgeschlossen (Abb. 6.7). Sie stellen die Ausgangskohorte der folgenden Erläuterungen dar.

Abb. 6.7
figure 7

(Quelle: Bundesamt für Statistik, Längsschnittanalysen im Bildungsbereich LABB. Berechnung und Darstellung Andrea Pfeifer Brändli. PH = Pädagogische Hochschule; FH = Fachhochschule; UH = Universitäre Hochschule; LB = Lehrpersonenbildung)

Gesamtschweiz: Bildungsverläufe der Absolvierenden des musisch-pädagogischen Gymnasialprofils innerhalb von 54 Monaten nach Erwerb einer gymnasialen Maturität im Jahr 2012.

Wie in Abb. 6.7 ersichtlich, war im Beobachtungszeitraum die Universität die Hauptabnehmerin für das musisch-pädagogische Gymnasialprofil. 61 % (n = 2051, rosa Balken zweite Spalte) der Ausgangskohorte aller Absolvierenden des musisch-pädagogischen Gymnasialprofils entschieden sich nach Abschluss der gymnasialen Maturität für einen universitären Studiengang.

Aufschlussreich ist ebenfalls, in welche Studiengänge sie eintraten. Zur differenzierteren Betrachtung wurden diejenigen Studiengänge einzeln ausgewiesen, welche eine fachlich-inhaltliche Nähe zum musisch-pädagogischen Gymnasialprofil aufweisen, wie etwa Kunst und Design (Schwerpunktfach Bildnerisches Gestalten), Musik und Musikwissenschaft (Schwerpunkfach Musik) sowie Psychologie, Philosophie, Soziale Arbeit und Erziehungswissenschaft (Schwerpunktfach PPP).

Hier zeigt sich, dass über die Hälfte (51 %, n = 1713) aller Absolvierenden des musisch-pädagogischen Gymnasialprofils in fachfremde Studiengänge an Universitäten oder FH eintraten (Kategorie übrige Studiengänge). Bei den fachverwandten Studiengängen sind sich in den Bereichen Musik und Bildnerisches Gestalten die FH-Studiengänge Kunst, Design und Musik, bei den universitären Studiengängen insbesondere Psychologie beliebte Studiengänge. 7 % (n = 244) der Ausgangskohorte entschieden sich für ein Universitätsstudium in Psychologie.

Im Beobachtungszeitraum von 54 Monaten nach Abschluss der gymnasialen Maturität traten 15 % (n = 505, roter Balken vierte Spalte) der Ausgangskohorte aller Absolvierenden des musisch-pädagogischen Gymnasialprofils in die Ausbildung zur Primarlehrperson ein (roter Balken vierte Spalte, oben). Sie teilen sich auf in:

  • 161 Absolvierende des Schwerpunktfachs Musik (18 % aller Schüler*innen mit Schwerpunktfach Musik respektive 0,4 % der Ausgangskohorte),

  • 167 Absolvierende des Schwerpunktfachs Bildnerisches Gestalten (12 % aller Schüler*innen mit Schwerpunktfach BG respektive 0,5 % der Ausgangskohorte) und

  • 177 Absolvierende des Schwerpunktfachs PPP (16 % aller Schüler*innen mit Schwerpunktfachs PPP respektive 0,5 % der Ausgangskohorte).

Bei den 505 Absolvierenden des musisch-pädagogischen Gymnasialprofils, welche im Beobachtungszeitraum in die Ausbildung zur Primarlehrperson eingetreten sind, war dies für 86 % (n = 433) der Ersteintritt in die Tertiärstufe. 14 % (n = 68) haben vor ihrem Eintritt in die Primarlehrpersonenbildung ein Universitäts- oder FH-Studium begonnen und haben anschließend in den PH-Studiengang Primarstufe gewechselt. Zusätzlich sind 4 Personen im Kanton Genf in den universitären Studiengang Erziehungswissenschaft eingetreten, und haben dort nach dem ersten Jahr die Vertiefungsrichtung «Primarlehrperson» gewählt.Footnote 11

Im Weiteren entschieden sich vier Prozent (n = 139, roter Balken vierte Spalte) der Ausgangskohorte aller Absolvierenden des musisch-pädagogischen Gymnasialprofils für die Ausbildung zur Lehrperson der Sekundarstufe I, wovon ein Viertel (n = 36) zuerst einen anderen Studiengang an einer FH oder Universität begonnen hat.

6.2.3.1 Bildungsverläufe Absolvierender des musisch-pädagogischen Gymnasialprofils in der französischsprachigen Schweiz

Im Jahr 2012 haben in der französischsprachigen Schweiz 913 Personen das musisch-pädagogische Gymnasialprofil bzw. eines der gymnasialen Schwerpunktfächer Musik, Bildnerisches Gestalten oder Philosophie/Pädagogik/Psychologie (PPP) abgeschlossen (Abb. 6.8). Sie stellen die Ausgangskohorte für die folgenden Erläuterungen dar.

Abb. 6.8
figure 8

(Quelle: Bundesamt für Statistik, Längsschnittanalysen im Bildungsbereich LABB. Berechnung und Darstellung Andrea Pfeifer Brändli. PH = Pädagogische Hochschule; FH = Fachhochschule; UH = Universitäre Hochschule; LB = Lehrpersonenbildung)

Französischsprachige Schweiz: Bildungsverläufe der Absolvierenden des musisch-pädagogischen Gymnasialprofils innerhalb von 54 Monaten nach Erwerb einer gymnasialen Maturität im Jahr 2012.

In der französischsprachigen Schweiz erwies sich die Universität noch stärker als Hauptabnehmerin des musisch-pädagogischen Gymnasialprofils (Übertrittsquote von 69 %) als in der deutschsprachigen Schweiz, während die Übertrittsquote in die FH (16 %) derjenigen der deutschsprachigen Schweiz entspricht (siehe unten). Direkt in eine Pädagogische Hochschule traten lediglich 8 % (n = 69) aller Absolvierenden des musisch-pädagogischen Gymnasialprofils über.

Insgesamt traten im Beobachtungszeitraum 11 % (n = 101) der Ausgangskohorte aller Absolvierenden des musisch-pädagogischen Gymnasialprofils die Primarlehrpersonenbildung ein. Sie bestehen hauptsächlich aus 8 % (n = 69) der Ausgangskohorte, die als Ersteintritt in die Tertiärstufe in den PH-Studiengang Primarstufe eintraten. Für die weiteren 3 % (n = 32) war der Eintritt in die Primarlehrpersonenbildung kein Ersteintritt in die Tertiärstufe. Diese bestehen aus:

  • 4 Personen, welche an der Universität Genf den Studiengang Erziehungswissenschaft und nach dem ersten Jahr die Vertiefungsrichtung «Primarlehrperson» gewählt haben,

  • 4 Personen, die zuerst in die Universitätsstudiengänge Psychologie oder Sonderpädagogik eingetreten sind,

  • 24 Personen, welche in einen Universitätsstudiengang in einem anderen, inhaltlich nicht mit dem musisch-pädagogischen Gymnasialprofil verwandten Studiengang eingetreten sind.

Die 11 % der Ausgangskohorte aller Absolvierenden eines musisch-pädagogischen Gymnasialprofils in der französischsprachigen Schweiz, welche sich letztendlich (direkt oder über Umwege) für die die Primarlehrpersonenbildung entschieden haben, setzen sich zusammen aus:

  • 16 Absolvierenden des Schwerpunktfachs Musik (12 % aller Schüler*innen mit Schwerpunktfach Musik),

  • 44 Absolvierenden des Schwerpunktfachs Bildnerisches Gestalten (11 % aller Schüler*innen mit Schwerpunktfach BG) und

  • 41 Absolvierenden des Schwerpunktfachs PPP (11 % aller Schüler*innen mit Schwerpunktfach PPP).

6.2.3.2 Bildungsverläufe Absolvierender des musisch-pädagogischen Gymnasialprofils in der deutschsprachigen Schweiz

Im Jahr 2012 haben in der deutschsprachigen Schweiz 2441 Personen das musisch-pädagogische Gymnasialprofil bzw. eines der gymnasialen Schwerpunktfächer Musik, Bildnerisches Gestalten oder Philosophie/Pädagogik/Psychologie (PPP) abgeschlossen (Abb. 6.9). Sie stellen die Ausgangskohorte für die folgenden Erläuterungen dar.

Abb. 6.9
figure 9

(Quelle: Bundesamt für Statistik, Längsschnittanalysen im Bildungsbereich LABB. Berechnung & Darstellung Andrea Pfeifer Brändli. PH = Pädagogische Hochschule; FH = Fachhochschule; UH = Universitäre Hochschule; LB = Lehrpersonenbildung)

Deutschsprachige Schweiz: Bildungsverläufe der Absolvierenden des musisch-pädagogischen Gymnasialprofils innerhalb von 54 Monaten nach Erwerb einer gymnasialen Maturität im Jahr 2012.

In leicht geringerem Ausmaß – um zehn Prozentpunkte weniger – als in der französischsprachigen Schweiz erweist sich auch in der deutschsprachigen Schweiz die Universität als Hauptabnehmerin des musisch-pädagogischen Gymnasialprofils (Übertrittsquote von 58 %), während die Übertrittsquote in die FH (17 %) derjenigen der französischsprachigen Schweiz entspricht. Die im Vergleich zur französischsprachigen Schweiz etwas geringere Übertrittsquote in die Universitäten steht einer höheren Übertrittsquote in die Pädagogischen Hochschulen (inkl. Studiengänge Sekundarstufe I, Logopädie und Psychomotorik) gegenüber, in welche 19 % (n = 475) aller Absolvierenden des musisch-pädagogischen Gymnasialprofils eintraten.

15 % (n = 362) der Ausgangskohorte aller Absolvierenden des musisch-pädagogischen Gymnasialprofils entschieden sich nach Erwerb der gymnasialen Maturität direkt im Anschluss für den PH-Studiengang Primarstufe. Für sie stellt der PH-Eintritt auch gleichzeitig der Ersteintritt in die Tertiärstufe dar. Weitere 40 Personen (knapp 2 % der Ausgangskohorte) gelangten erst über Umwege in die Ausbildung zur Primarlehrperson:

  • 6 Personen über inhaltlich mit dem musisch-pädagogischen Gymnasialprofil verwandte Studiengänge wie Psychologie (Universität), Soziale Arbeit (FH) oder Design (FH),

  • Weitere 35 Personen haben zuerst einen inhaltlich nicht mit dem musisch-pädagogischen Gymnasialprofil verwandten Studiengang an einer Universität oder vereinzelt an einer FH begonnen.

Diese knapp 17 % der Ausgangskohorte aller Absolvierenden eines musisch-pädagogischen Gymnasialprofils in der deutschsprachigen Schweiz, welche sich letztendlich (direkt oder über Umwege) für die Primarlehrpersonenbildung entschieden haben, setzen sich zusammen aus:

  • 145 Absolvierenden des Schwerpunktfachs Musik (19 % aller Schüler*innen mit Schwerpunktfach Musik),

  • 122 Absolvierenden des Schwerpunktfachs Bildnerisches Gestalten (13 % aller Schüler*innen mit Schwerpunktfach BG) und

  • 135 Absolvierenden des Schwerpunktfachs PPP (19 % aller Schüler*innen mit Schwerpunktfach PPP).

Im sprachregionalen Vergleich zeigt sich in der deutschsprachigen Schweiz also eine höhere quantitative Bedeutung des musisch-pädagogischen Gymnasialprofils für die Ausbildung von PrimarlehrpersonenFootnote 12 als in der französischsprachigen Schweiz.

6.2.4 Fazit: Eintritte in die Primarlehrpersonenbildung von Absolvierenden der FMS Pädagogik und des musisch-pädagogischen Gymnasialprofils im Vergleich

Zusammenfassend lässt sich auf Basis der LABB-Daten der Kohorte der Jugendlichen, welche im Jahr 2012 einen Erstabschluss der Sekundarstufe II erworben haben, Folgendes festhalten (Tab. 6.4):

Das Gymnasium ist noch immer ein wichtiger Zulieferer zur Primarlehrpersonenbildung. Obwohl sich gesamtschweizerisch lediglich 8 % aller Gymnasiast*innen für eine Ausbildung zur Primarlehrperson entscheiden, traten im Beobachtungszeitraum 2012–2016 in absoluten Zahlen 1321 Absolvierende einer gymnasialen Maturität (alle Schwerpunktfächer) in die Primarlehrpersonenbildung ein. Damit machen sie wie bereits ausgeführt mit 55 % noch immer einen substanziellen Anteil aller PH-Studienanfänger*innen der Primarstufe aus.

Gleichzeitig zeigen die Daten auch, dass die FMS (alle FMS-Profile) zu einer wichtigen Zubringerin zur Primarlehrpersonenbildung geworden ist. In absoluten Zahlen entscheiden sich zwar etwas weniger als halb so viele (n = 521) Absolvierende einer Fachmaturität wie der gymnasialen Maturität für die Ausbildung zur Primarlehrperson – dies entspricht aber immerhin einem Viertel (25 %) aller Fachmaturand*innen.

Spezifisch aus dem in dieser Studie fokussierten musisch-pädagogischen Gymnasialprofil traten im Beobachtungszeitraum 505 Absolvierende in die Primarlehrpersonenbildung über, was 15 % der Absolvierenden dieses Profils entspricht. Von allen Gymnasiast*innen, die im Beobachtungszeitraum in die Primarlehrpersonenbildung übertraten, stammen 38 % (505 von 1321) aus dem musisch-pädagogischen Profil. Damit erweist es sich durchaus als bedeutendes Zubringerprofil zur Primarlehrpersonenbildung. Allerdings nicht unbedingt in dem Ausmaß, wie es aufgrund seiner ursprünglich geplanten Funktion als «Seminarersatz» (siehe Abschn. 2.2.1) erwarten ließe. Zudem war der Eintritt in die Primarlehrpersonenbildung für 14 % dieser Absolvierenden des musisch-pädagogischen Gymnasialprofils kein Ersteintritt in die Tertiärstufe, sondern ein Wechsel nach Beginn eines FH- oder Universitätsstudiums.

Aus dem pädagogischen FMS-Profil entschieden sich im Beobachtungszeitraum mit 515 Personen in absoluten Zahlen sogar mehr junge Erwachsene für die Ausbildung zur Primarlehrperson als aus dem musisch-pädagogischen Gymnasialprofil. Dies sind 37 % aller Absolvierenden der FMS Pädagogik. Von allen Fachmittelschüler*innen, die in die Primarlehrpersonenbildung eingetreten sind, stammen 77 % (515 von 668) aus dem pädagogischen Profil. Bei diesen Eintritten in die Primarlehrpersonenbildung handelte es sich vorwiegend um Ersteintritte in die Tertiärstufe. Von allen jungen Erwachsenen, die im Anschluss an den Fachmittelschulausweis die Fachmaturität Pädagogik absolvierten, begannen im gesamtschweizerischen Durchschnitt sogar 88 % (n = 417) die Ausbildung zur Primarlehrperson.

Im Beobachtungszeitraum wurden aus den beiden in dieser Studie untersuchten Profilen also fast gleich viele junge Erwachsene in die Ausbildung zur Primarlehrperson geführt. Da aber wesentlich weniger Jugendliche die FMS besuchen als das Gymnasium, verweist dies auf die hohe Bedeutung der FMS Pädagogik für die Primarlehrpersonenbildung.

Ebenfalls lässt sich festhalten, dass sowohl in der FMS Pädagogik als auch im musisch-pädagogischen Gymnasialprofil die Übertrittsquoten in den Studiengang Primarstufe an PH in der deutschsprachigen Schweiz jeweils höher sind als in der französischsprachigen Schweiz. Dies betrifft die FMS Pädagogik wesentlich stärker als die gymnasiale Ausbildung. Während sich die FMS Pädagogik in der deutschsprachigen Schweiz mit einer Übertrittsquote von 70 % in die PH als außerordentlich bedeutendes Zubringerprofil für die Ausbildung von Primarlehrpersonen erweist, gilt dies für die französischsprachige Schweiz mit einer Übertrittsquote von 18 % weniger.

In der französischsprachigen Schweiz tritt der größte Anteil Absolvierender eines pädagogischen FMS-Profils entweder in eine Fachhochschule (25 %) oder gar nicht in die Tertiärstufe (27 %) über. Interessanterweise ist die Übertrittsquote aus der Fachmaturität Pädagogik in die Ausbildung zur Primarlehrperson in beiden Sprachregionen fast exakt gleich hoch (88 %). Damit kann geschlussfolgert werden, dass sich die Fachmaturität Pädagogik gesamtschweizerisch als bedeutender Zulassungsausweis für die Ausbildung von Primarlehrpersonen erweist. Für den Fachmittelschulausweis in einem pädagogischen Profil scheint dies aber nur in der deutschsprachigen Schweiz der Fall zu sein.

Ebenso erweist sich das musisch-pädagogische Gymnasialprofil in der deutschsprachigen Schweiz als quantitativ etwas bedeutsameres Zubringerprofil zur Primarlehrpersonenbildung als in der französischsprachigen Schweiz. Traten in der deutschsprachigen Schweiz durchschnittlich 16 % der Absolvierenden dieses Profils in die Ausbildung zur Primarlehrperson über, waren es in der französischsprachigen Schweiz 11 %.

Mögliche Erklärungen für diese sprachregional unterschiedlichen Bedeutungen der beiden untersuchten Profile für die Ausbildung von Primarlehrpersonen werden im folgenden Kapitel auf Basis der kantonalen Fallstudien diskutiert.