Zusammenfassung
Während, in klassischer psychoanalytischer Denkart, das Aussprechen von ins Bewusstsein gehobenen (traumatischen) Erfahrungen mit Erleichterung verbunden ist, wird dieses Konzept in den gegenwärtigen Diskursen zum Psychotrauma problematisch. Roberta Culbertson etwa spricht von loss of truth noch im Prozess des Aussprechens, ohne auf die nahe liegende Sprach- und Subjektkrise einzugehen, wie sie sich spätestens ab dem frühen 20. Jahrhundert zeigt. Sie formuliert in ihrem Text über ihre persönliche Erfahrung und vor dem Hintergrund des metaphorischen Konzepts der ‚Körperwahrheit‘ etwas aus, was den philosophischen (v. a. den ästhetischen) und den poetischen Diskurs der Moderne mitbestimmt: die Spannung zwischen erhoffter Befreiung durch Versprachlichung im Zuge prozesshafter Ich-Konstituierung und umfassender Kritik an der Vorstellung rationaler Versprachlichungsprozesse autonomer Subjekte.
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Grugger, H. (2018). Einleitung. In: Trauma – Literatur – Moderne. J.B. Metzler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-21102-8_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-21102-8_1
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