Zusammenfassung
Die neuere Staatsrechtslehre ist sich mit der Kommunikationswissenschaft weitgehend einig, dass staatliche Öffentlichkeitsarbeit ein konstitutives Element der Gesellschaftsordnung in einer modernen Demokratie ist (Mandelartz, 2009). Damit ist freilich mehr als die amtliche Kommunikation der Regierung gemeint: Zur staatlichen Öffentlichkeitsarbeit bzw. Staatskommunikation kann vielmehr die kommunikative Politikentwicklung unterschiedlicher Akteure (der Gubernative und Exekutive, Legislative und Judikative) verschiedener staatlicher Untergliederungen (Bund, Land, Kommune) gerechnet werden, die im ständigen Dialog mit allen Ebenen (Bürger, Medien, Wirtschaft, gesellschaftliche Gruppen) stehen und durch vielfältigste Kommunikationsbeziehungen miteinander verflochten sind.
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Barczak, T. (2018). Staatliche Öffentlichkeitsarbeit aus rechtswissenschaftlicher Perspektive. In: Raupp, J., Kocks, J., Murphy, K. (eds) Regierungskommunikation und staatliche Öffentlichkeitsarbeit. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-20589-8_4
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