Zusammenfassung
Individuelle Freiheit und rechtliche Gleichheit waren zentrale Forderungen in den bürgerlichen Revolutionen. Durchgesetzt wurden im „langen 19. Jahrhundert“ vor allem liberale Freiheiten des Wirtschaftslebens. Die politischen Freiheiten blieben überwiegend auf der Strecke.
In Deutschland waren die „Karlsbader Beschlüsse“ von 1819 sprichwörtlich für die Unterdrückung freiheitlicher Bewegungen, von Lehr- und Pressefreiheit. Es herrschte ein Klima der Angst, auch vor Bespitzelung. Die „Heilige Allianz“, ein nach den napoleonischen Kriegen geschmiedetes Bündnis von Preußen, Österreich und Russland, diente der Restauration des ancien régime.
Nach der gescheiterten Revolution von 1848 verbündeten sich, nicht nur in Preußen, ein orthodox zu nennender Protestantismus und ein anti-moderner Katholizismus mit der Krone. Die Erziehung in der Familie, unterstützt von einem strengen Erziehungssystem und einem „Kadavergehorsam“ einfordernden Militär, schufen einen für die deutsche Geschichte verhängnisvollen Untertanengeist.
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Schäfers, B. (2017). Ideal und Wirklichkeit: Obrigkeitsstaat gegen bürgerliche Freiheit. In: Die bürgerliche Gesellschaft. essentials. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-17329-6_4
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