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Sag, wie hältst Du’s mit Grün-Rot? Die grün-rote Landesregierung im Urteil der Wähler 2011 bis 2015

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Das grün‐rote Experiment in Baden-Württemberg

Zusammenfassung

In unserem Beitrag analysieren wir, wie die Bürgerinnen und Bürger den Regierungswechsel und die Übernahme der Regierungsgeschäfte durch die neue grün-rote Regierung wahrgenommen, wie sich die Regierungs- und Parteienzufriedenheit (ausgedrückt durch die hypothetische Wahlentscheidung) im Zeitverlauf entwickelt haben und was die Determinanten der Zufriedenheit sind. Unsere Analysen basieren dabei auf insgesamt sechs repräsentativen telefonischen Befragungen im Zeitraum von November 2011 bis Oktober 2015. Wir können zeigen, dass im Laufe der Legislaturperiode die vor der Wahl stattgefundenen Ereignisse mehr und mehr an Bedeutung für die Bewertung der Regierungsleistung verlieren. Die Landesregierung gewinnt indes parteiübergreifend an Zustimmung und Akzeptanz. Der wichtigste Faktor ist hierbei die Zeit. So schafft es die Regierung um Ministerpräsident Kretschmann nach anfänglicher „Normalisierung“ aus einer vorübergehenden polarisierenden und hoch emotionalen Phase als stabilisierender Faktor hervorzutreten und auch mittelfristig Wähler anderer Parteien, insbesondere auch der CDU, für sich zu gewinnen.

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Notes

  1. 1.

    Diese Studie wiederum ist aus einer Studie zur baden-württembergischen Landtagswahl 2011, der „Wahlstudie Baden-Württemberg 2011“ (siehe Faas und Blumenberg Faas 2012 für eine genauere Studienbeschreibung), hervorgegangen und wurde von dem Staatsministerium von Baden-Württemberg finanziert.

  2. 2.

    Hierbei gibt es zudem noch einen Unterschied zwischen den ersten beiden Befragungen und den letzten vier Befragungen. Wurden im ersten Fall noch gesonderte Stichproben für Stuttgart gezogen, waren diese ab der dritten Befragung nicht mehr eigenständig. Das bedeutet, dass in der Hauptstichprobe für Baden-Württemberg ab der dritten Befragung keine Stuttgarter enthalten sind. Dies macht ab der dritten Befragung eine Designgewichtung notwendig.

  3. 3.

    Der Umstand, dass es sich bei den dargestellten Fragen um eine sehr kleinteilige Skala handelt, welche nur aus Darstellungsgründen auf den Wertebereich −1 bis 1 begrenzt wurde, sollte bei der Interpretation unbedingt Rechnung getragen werden.

  4. 4.

    An dieser Stelle ist bei der Interpretation der Effekte zu beachten, dass die signifikanten Einflüsse der Interaktionen nicht unabhängig vom Skalometereffekt der CDU interpretiert werden können, sondern nur einen zusätzlichen Effekt im Zeitverlauf darstellen, der zur Gesamtbewertung verrechnet werden muss.

  5. 5.

    Der Einbruch im August 2013 lässt sich dabei leicht mit der Nähe zur Bundestagswahl 2013 erklären. Zahlreiche Publikationen haben nachgewiesen, dass Erwägungen auf Landesebene auch immer stark mit der Bundesebene verknüpft sind (Dinkel 1977; Reif und Schmitt 1980; Völkl 2009). Dieser Effekt vergrößert sich mit der zeitlichen Nähe zur Bundestagswahl. Die Befragung im August 2013 stand also im Schatten der Bundestagswahl.

  6. 6.

    Dies ist bei der (in diesem Artikel jedoch nicht gezeigten) SPD nicht der Fall. Weitere Analysen zur Situation der SPD und den Determinanten der SPD-Wahl in Baden-Württemberg siehe Debus (2017) in diesem Band.

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Blumenberg, J.N., Faas, T. (2017). Sag, wie hältst Du’s mit Grün-Rot? Die grün-rote Landesregierung im Urteil der Wähler 2011 bis 2015. In: Hörisch, F., Wurster, S. (eds) Das grün‐rote Experiment in Baden-Württemberg. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-14868-3_14

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