Zusammenfassung
Das Gebot, zwischen rechtmäßigen Angriffszielen und geschützten Personen zu unterscheiden, gehört zu den Grundpfeilern des tradierten Rechts im bewaffneten Konflikt. Aber durch asymmetrische Strategien und Taktiken, die zum Teil das rechtliche Gebot missbräuchlich zu nutzen versuchen, gerät es in der militärischen Praxis immer mehr ins Hintertreffen. Die damit zusammenhängenden praktischen Probleme haben zum einen eine bedeutende rechtshermeneutische Diskussion entfacht, zum anderen aber auch sog. „revisionistischen Theorien des gerechten Krieges“ Auftrieb gegeben.
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Koch, B. (2017). Diskussionen zum Kombattantenstatus in asymmetrischen Konflikten. In: Werkner, IJ., Ebeling, K. (eds) Handbuch Friedensethik. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-14686-3_61
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