Zusammenfassung
Rüstungsproduktion ist ein hoch politisches Geschäft, obwohl es überwiegend von Privatfirmen betrieben wird. Dadurch ergeben sich Paradoxien bei der Rüstungsbeschaffung, der staatlichen Förderung der Rüstungsindustrie und im Export von Rüstungsgütern. Rüstungsproduktion und -export werden rechtlich strikt kontrolliert, aber von der Interaktion politischer und wirtschaftlicher Interessen gesteuert. Herstellung und Export eines kleinen, aber bedeutenden Spektrums von Waren ist durch internationale Abkommen verboten. Die für den Rüstungsexport aus Deutschland entscheidenden rechtlichen und politischen Vorgaben formulieren ethische, bündnis- und außenpolitische Kriterien, die in der Praxis mit wirtschaftlichen Überlegungen abgewogen werden. Im Ergebnis zeigt sich ein uneinheitliches Bild deutscher Rüstungsexportpolitik.
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www.sipri.org (Das schwedische Friedensforschungsinstitut SIPRI ist weltweit die angesehenste Quelle von Daten zur Rüstungsproduktion und zum Rüstungshandel.)
http://companies.defenceindex.org/ (Die internationale Nichtregierungsorganisation Transparency International sammelt Informationen zu Korruption im Rüstungssektor und klassifiziert große Firmen im Hinblick auf Korruptionsgefahren.)
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Brzoska, M. (2017). Rüstungsherstellung und Rüstungsexport: Gebote, Verbote und Paradoxien. In: Werkner, IJ., Ebeling, K. (eds) Handbuch Friedensethik. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-14686-3_54
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