Zusammenfassung
Es gibt gesellschaftliche Umbruchsituationen, in denen die Anwendung der liberalen Demokratie westlicher Provenienz nicht möglich erscheint. Autoritäre Regierungen können als ‚Friedensinseln‘ fungieren, die für politische Stabilität, die Abwesenheit von offener Gewalt und die beschleunigte Erzeugung von wirtschaftlichem Wachstum sorgen. Der Ausgang ist kontingent: Sie können als Vorstufe für nachfolgende Demokratisierung wirken (Ghana und Südkorea), als nationale Versöhnungsdiktatur (Ruanda, Algerien) oder als fragile Einrichtungen für die politische Stabilisierung (Ägypten, Äthiopien). Eine dauerhafte Alternative zur pluralistischen, liberalen Demokratie stellen sie allerdings nicht da.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Similar content being viewed by others
Literaturverzeichnis
Acemoglu, Daron und Robinson, James A. 2012. Why Nations Fail. The Origins of Power, Prosperity, and Poverty. New York: Crown Business.
Ansorg, Nadine und Kim Schultze. 2014. Friedensinseln in Subsahara-Afrika. Hamburg: GIGA Fokus: Afrika (5).
Basedau, Matthias. 2003. Erfolgsbedingungen von Demokratie im subsaharischen Afrika. Ein systematischer Vergleich ausgewählter Länder. Opladen: Leske und Budrich.
Claessens, Dieter. 1992. Kapitalismus und demokratische Kultur. Frankfurt a.M.: Suhrkamp.
Diamond, Larry. 2008. The Democratic Rollback. The Resurgence of the Predatory State. Foreign Affairs 87 (2): 36-48.
Freedom House. 2014. Freedom in the World. Annual Survey of Political Rights and Civil Liberties. www.freedomhouse.org. Zugegriffen: 1. Dezember 2014.
Hoffman, Christiane. 2014. Kommentar zum Sturz von Despoten. Diktatur kann erträglicher sein als Anarchie. Der Spiegel Nr. 40/2014, 29. September 2014, S. 30.
Huntington, Samuel. 1991. The Third Wave. Democratization in the late Twentieth Century. Norman und London: University of Oklahoma Press.
Mattes, Hanspeter. 2014. Algerien: Vielfalt politischer Reformkonzepte – schwierige Umsetzung. Hamburg: GIGA Fokus: Nahost (4).
Merkel, Wolfgang und Johannes Gerschewski. 2011. Autokratien am Scheideweg. Ein Modell zur Erforschung diktatorischer Regime. WZB Mitteilungen September 2011 (133): 21-24.
Niggli, Peter. 1992. Die verpasste Chance. Äthiopien nach Mengistu. Die Regionalwahlen vom 21. Juni 1992. Bericht der deutschen Wahlbeobachtungsdelegation. Redaktion Marina Peter, Konrad Melchers und Günter Schröder. Köln: Heinrich-Böll-Stiftung.
Rohr, Mathieu, 2014. Funktionsunfähig. Warum Diktaturen keine Stabilität, sondern oft Chaos erschaffen. Der Spiegel Nr. 41/2014, S. 96-97.
Senghaas, Dieter. 1998. Zivilisierung wider Willen. Der Konflikt der Kulturen mit sich selbst. Frankfurt a.M.: Suhrkamp.
Tetzlaff, Rainer. 2011. Die kulturelle Dimension der Globalisierung: Kulturen in der Weltgesellschaft. In Politische Bildung in der Weltgesellschaft, hrsg. von Wolfgang Sander und Annette Scheunpflug, 89-110. Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung.
Kommentierte Literatur
Acemoglu, Daron und Robinson, James A. Robinson. 2006. Economic Origins of Dictatorship and Democracy. Cambridge: Cambridge University Press. Die beiden brillanten Ökonomen haben eine auch historische, kulturelle und politische Aspekte umfassende Analyse von Entwicklungspfaden vieler wichtiger Länder der Welt vorgelegt.
Thomson, Alex. 2010. An Introduction to African Politics. 3. Aufl. London und New York: Routledge. Dieses Werk gibt einen vertieften Einblick in die politischen und kulturellen Verhältnisse Afrikas.
Das zurzeit umfassendste Forschungsprojekt ist das von Wolfgang Merkel am Wissenschaftszentrum Berlin (WZB) geleitete Projekt Autokratien am Scheideweg. Ein Modell zur Erforschung diktatorischer Regime. WZB Mitteilungen September 2011 (133): 21-24 (zusammen mit Johannes Gerschewski). Hervorzuheben ist das Drei-Säulen-Modell zur Erforschung von Diktaturen: Legitimität, Kooptation, Repression. Auch von Interesse sind die WZB-Mitteilungen 121 vom September 2008 unter dem Titel: Der Staat: schwächer, stärker, anders.
Author information
Authors and Affiliations
Corresponding author
Editor information
Editors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 2017 Springer Fachmedien Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Tetzlaff, R. (2017). Zur Friedensfähigkeit von Diktaturen und autoritären Regimen. In: Werkner, IJ., Ebeling, K. (eds) Handbuch Friedensethik. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-14686-3_47
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-14686-3_47
Published:
Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-658-14685-6
Online ISBN: 978-3-658-14686-3
eBook Packages: Social Science and Law (German Language)