Zusammenfassung
In ihrem Beitrag „Zur Interaktion von Biographie und Diskurs. Methodologische und methodische Überlegungen am Beispiel von ‚Trümmerfrauen’“ grenzt Maria Pohn-Lauggas die „Verbindung von Opfer(schaft) und Geschlecht“ von einem nationalen Opferdiskurs in Österreich ab, um den Einfluss des ‚vergeschlechtlichen Opferdiskurses’ auf die biographische Selbstkonstruktion zu betrachten. Anhand der Analyse von Spezialdiskurs, Interdiskurs und Alltagsdiskurs können ‚Trümmerfrauen’ als Subjektposition konzipiert werden, welche schließlich im biographischen Erzählen erfasst und gedeutet werden kann. Die Autorin zeigt, dass die Verschränkung von Biographie und Diskurs das Verstehen von „Verschiebungen und Abwehr jener Wahrheiten, die von Diskursen angeboten werden“ ermöglicht und fordert in diesem Zusammenhang „ein erhöhtes Augenmerk auf die Stabilität von (Alltags-)Wissen“.
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Pohn-Lauggas, M. (2017). Zur Interaktion von Biographie und Diskurs. In: Spies, T., Tuider, E. (eds) Biographie und Diskurs. Theorie und Praxis der Diskursforschung. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-13756-4_14
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