Zusammenfassung
Der Beitrag „‚Weil ich mich nicht als Rabenmutter fühle’ und ‚Wir waren einfach zu jung’ – Biographische Narrative als Selbstermächtigung im Überforderungsdiskurs um die ‚gute Mutter’“ von Gabriele Fischer und Eva Tolasch greift zwei Arbeiten auf, um diskursanalytische sowie biographieanalytische Ansätze zu verschränken. Diskursanalytisch werden normative Anforderungen an Mutterschaft herausgearbeitet, um verschiedene Subjektpositionen sichtbar zu machen. An dieser Stelle setzt der biographieanalytische Ansatz zur Analyse von Prozessen der Selbstermächtigung und Aneignung an. Die erst aus dem empirischen Material generierte Verschränkung beider Ansätze ermöglicht so, die „Dynamik von Diskurs, Aneignung und Positionierung“ aufzuzeigen.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Althusser, Louis. 1977. Ideologie und ideologische Staatsapparate: Aufsätze zur marxistischen Theorie. Hamburg und Berlin: VSA.
Badinter, Elisabeth. 1987. Die Mutterliebe. Die Geschichte eines Gefühls vom 17. Jahrhundert bis heute. München: dtv.
Beck-Gernsheim, Elisabeth. 2008. Störfall Kind. Frauen in der Planungsfalle. APuZ. 24-25: 26-32.
Biermann, Ingrid. 2002. Die einfühlsame Hälfte. Weiblichkeitsentwürfe des 19. und frühen 20. Jahrhunderts in Familienratgebern und Schriften der Frauenbewegung. Bielefeld: Kleine.
Bührmann, Andrea und Werner Schneider. 2007. Mehr als nur diskursive Praxis? – Konzeptionelle Grundlagen und methodische Aspekte der Dispositivanalyse [51 Absätze]. Forum Qualitative Sozialforschung 8 (2), Art. 28. http://www.qualitative-research.net/index.php/fqs/rt/printerFriendly/237/525. Zugegriffen: 26.06.2014.
Bührmann, Andrea und Werner Schneider. 2008. Vom Diskurs zum Dispositiv. Eine Einführung in die Dispositivanalyse. Bielefeld: Transcript.
Buschmeyer, Anna. 2008. Männlichkeitskonstruktionen Teilzeit arbeitender Väter. In Die soziale Konstruktion von Männlichkeit. Hegemoniale und marginalisierte Männlichkeit in Deutschland, hrsg. N. Baur und J. Luedtke, 123–141. Opladen und Farmington Hills: Barbara Budrich.
Butler, Judith. 1993. Für ein sorgfältiges Lesen. In Der Streit um Differenz. Feminismus und Postmoderne in der Gegenwart, hrsg. S. Benhabib, J. Butler, D. Cornell, und N. Fraser, 122–132. Frankfurt am Main: Fischer.
Butler, Judith. 1998. Haß spricht. Zur Politik des Performativen. Berlin: Berlin Verlag.
Butler, Judith. 2001. Psyche der Macht. Das Subjekt der Unterwerfung. Frankfurt am Main: Suhrkamp.
Correll, Lena. 2010. Anrufungen zur Mutterschaft: Eine wissenssoziologische Untersuchung von Kinderlosigkeit. Münster: Westfälisches Dampfboot.
Dausien, Bettina. 1996. Biographie und Geschlecht. Bremen: Donat.
Dausien, Bettina. 2012. Differenz und Selbst-Verortung. Die soziale Konstruktion von Geschlecht in Biographien als Forschungskonzept. In Erkenntnis und Methode. Geschlechterforschung in Zeiten des Umbruchs, hrsg. B. Aulenbacher und B. Riegraf, 157–177. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.
Dreyfuß, Hubert und Paul Rabinow. 1994. Michel Foucault. Jenseits von Strukturalismus und Hermeneutik. Weinheim: Beltz Athenäum.
Fischer, Gabriele. 2015. Anerkennung – Macht – Hierarchie. Praktiken der Anerkennung und Geschlechterdifferenzierung in der Chirurgie und im Friseurhandwerk. Bielefeld: Transcript.
Foucault, Michel. 1994. Warum ich die Macht untersuche: Die Frage des Subjekts. In Michel Foucault. Jenseits von Strukturalismus und Hermeneutik, hrsg. H. Dreyfuß und P. Rabinow, 243-261. Weinheim: Beltz Athenäum.
Foucault, Michel. 2003. Die Anormalen: Vorlesungen am Collége de France (1974-1975). Frankfurt am Main: Suhrkamp.
Glenn, Evelyn Nakano. 1994. Mothering: Ideology, Experience, and Agency. London: Routledge.
Hall, Stuart. 2000. Postmoderne und Artikulation. In Cultural Studies. Ein politisches Theorieprojekt. Ausgewählte Schriften 3, hrsg. S. Hall, 52-77. Hamburg: Argument.
Herlyn, Ulfert und Dorothea Krüger. 2003. Späte Mütter. Eine empirische-biographische Untersuchung in West- und Ostdeutschland. Opladen: Leske + Budrich.
Herwartz-Emden, Leonie. 1995. Mutterschaft und weibliches Selbstkonzept. Eine interkulturell vergleichende Untersuchung. Weinheim und München: Juventa
Hungerland, Beatrice. 2003. “Und so gedeiht das Baby!” Altersgerechte Entwicklung und Gesundheit als gesellschaftliche Norm und Leistung. In Kinder – Körper – Identitäten. Theoretische und empirische Annäherungen an kulturelle Praxis und sozialen Wandel, hrsg. H. Hengst und H. Kelle, 139-160. Weinheim und München: Juventa.
Kaufmann, Jean-Claude. 2005. Schmutzige Wäsche: Ein ungewöhnlicher Blick auf gewöhnliche Paarbeziehungen. Konstanz: UVK.
Keller, Reiner. 2011. Wissenssoziologische Diskursanalyse: Grundlegung eines Forschungsprogramms. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.
Koppetsch, Cornelia und Günter Burkart. 1999. Die Illusion der Emanzipation. Konstanz: UVK.
Mead, Magret. 1972. Mann und Weib. Das Verhältnis der Geschlechter in einer sich wandelnden Welt. Hamburg: Rowohlt.
Nadig, Maya. 1987. Mutterbilder in zwei verschiedenen Kulturen. Ethnopsychoanalytische Überlegungen. In Bei Lichte betrachtet wird es finster. FrauenSichten (Die kleine weiße Reihe; Bd. 98), hrsg. C. von Braun, B. Sichtermann, und M. Nadig, 81-104. Frankfurt am Main: Athenäum.
Nadig, Maya. 1989. Die gespaltene Frau – Mutterschaft und öffentliche Kultur. In Was will das Weib in mir?, hrsg. K. Brede, 141-161. Freiburg im Breisgau: Kore.
Nadig, Maya. 2011. Körperhaftigkeit, Erfahrung und Ritual: Geburtsrituale im interkulturellen Vergleich. In Soziologie der Geburt. Diskurse, Praktiken und Perspektiven, hrsg. P.-I. Villa, S. Moebius, und B. Thiessen, 39-74. Frankfurt am Main: Campus.
Oechsle, Mechthild. 1998. Ungelöste Widersprüche. Leitbilder für die Lebensführung junger Frauen. In Die ungleiche Gleichheit. Junge Frauen und der Wandel im Geschlechterverhältnis, hrsg. M. Oechsle und B. Geissler, 185-200. Opladen: Leske + Budrich.
Rosenthal, Gabriele. 1995. Erlebte und erzählte Lebensgeschichte. Gestalt und Struktur biographischer Selbstbeschreibungen. Frankfurt am Main: Campus.
Rosenthal, Gabriele. 2013. Interpretative Sozialforschung. Weinheim und Basel: Beltz.
Schäfer, Thomas und Völter, Bettina. 2005. Subjekt-Positionen. Foucault und die Biographieforschung. In Biographieforschung im Diskurs, hrsg. B. Völter, B. Dausien, H. Lutz und G. Rosenthal, 161-188. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.
Schneider, Werner. 1999. „So tot wie nötig – so lebendig wie möglich! Sterben und Tod in der fortgeschrittenen Moderne. Eine Diskursanalyse der öffentlichen Diskussion um den Hirntod in Deutschland. Münster, Hamburg und London: Lit.
Schütze, Yvonne. 1991. Die gute Mutter. Zur Geschichte des normativen Musters „Mutterliebe“. Bielefeld: Kleine.
Seehaus, Rhea. 2014. Die Sorge um das Kind: Eine Studie zur Elternverantwortung und Geschlecht. Opladen: Barbara Budrich.
Spies, Anke. 2009. Wunschkinder mit guten Müttern? – Der Babysimulator als Medium der Verunsicherung benachteiligter Mädchen. In Mütter – Väter: Diskurse, Medien, Praxen, hrsg. P.-I. Villa und B. Thiessen, 257-289. Münster: Westfälisches Dampfboot.
Spies, Tina. 2009. Diskurs, Subjekt und Handlungsmacht. Zur Verknüpfung von Diskursund Biografieforschung mithilfe des Konzepts der Artikulation. Forum qualitative Sozialforschung 10 (2), Art. 36 http://www.qualitative-research.net/index.php/fqs/article/view/1150/2760. Zugegriffen: 26.06.2014.
Spies, Tina. 2010. Migration und Männlichkeit. Bielefeld: Transcript.
Stäheli, Urs. 2000. Poststrukturalistische Soziologien. Bielefeld: Transcript.
Strauss, Anselm und Juliet Corbin. 1996. Grounded Theory. Grundlagen Qualitativer Sozialforschung. Weinheim: Beltz.
Thiessen, Barbara und Paula-Irene Villa. 2008. Die „Deutsche Mutter“ – ein Auslaufmodell? Überlegungen zu den Codierungen von Mutterschaft als Sozial- und Geschlechterpolitik. In Mütterliche Macht und väterliche Autorität. Elternbilder im deutschen Diskurs, hrsg. J. Brunner, 277-292. Göttingen: Wallstein.
Tolasch, Eva. 2013. Die ‚gute Mutter‘ im Mörderinnendiskurs. Experten, Leute und Medien über Frieda Schulze und andere Fälle. In Mörderinnen. Künstlerische und mediale Inszenierungen weiblicher Verbrechen, hrsg. H. Lee und I. Maurer Queipo, 329-358. Bielefeld: Transcript.
Tolasch, Eva. 2016. Die protokollierte gute Mutter in Kindstötungsakten. Eine diskursanalytische Untersuchung. Wiesbaden: Springer.
Toppe, Sabine. 2009. Rabenmütter, Supermuttis, abwesende Väter? – Familien(leit)bilder und Geschlechtertypisierungen im Kinderarmutsdiskurs in Deutschland. In Mütter – Väter: Diskurse, Medien, Praxen, hrsg. B. Thiessen und P.-I. Villa, 107-123. Münster: Westfälisches Dampfboot.
Tuider, Elisabeth. 2007. Diskursanalyse und Biographieforschung. Zum Wie und Warum von Subjektpositionierungen. Forum Qualitative Sozialforschung 8 (2), Art. 6. http://www.qualitative-research.net/index.php/fqs/article/view/249/549. Zugegriffen: 26.06.2014.
Villa, Paula-Irene. 2001. Natürlich Queer? Soziologische Überlegungen zu Natur, Kultur und (Geschlechts-)Körpern. In Geschlechterverhältnisse – Naturverhältnisse. Feministische Auseinandersetzungen und Perspektiven der Umweltsoziologie, hrsg. A. Nebelung und A. Poferl, 161-179. Opladen: Leske + Budrich.
Villa, Paula-Irene. 2003. Mit dem Ernst des Körpers spielen: Körper, Diskurse und Emotionen im argentinischen Tango. In Aufs Spiel gesetzte Körper. Ausführungen des Sozialen in Sport und populärer Kultur, hrsg. T. Alkemeyer und R. Schmidt, 131-156. Konstanz: UVK.
Villa, Paula-Irene. 2006. Sexy Bodies. Eine soziologische Reise durch den Geschlechtskörper. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.
Weedon, Chris. 1990. Wissen und Erfahrung. Zürich: Efef.
Wetterer, Angelika. 2003. Rhetorische Modernisierung. Das Verschwinden der Ungleichheit aus dem zeitgenössischen Differenzwissen. In Achsen der Differenz. Gesellschaftstheorie und feministische Kritik, hrsg. G.-A. Knapp und A. Wetterer, 286-319. Münster: Westfälisches Dampfboot.
Wiese, Annegret. 1996. Mütter, die töten. Psychoanalytische Erkenntnis und forensische Wahrheit. München: Wilhelm Fink.
Zaft, Matthias. 2011. Der erzählte Zögling: Narrative in den Akten der deutschen Fürsorgeerziehung. Bielefeld: Transcript.
Author information
Authors and Affiliations
Corresponding author
Editor information
Editors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 2017 Springer Fachmedien Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Fischer, G., Tolasch, E. (2017). „Weil ich mich nicht als Rabenmutter fühle“ und „Wir waren einfach zu jung“. In: Spies, T., Tuider, E. (eds) Biographie und Diskurs. Theorie und Praxis der Diskursforschung. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-13756-4_12
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-13756-4_12
Published:
Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-658-13755-7
Online ISBN: 978-3-658-13756-4
eBook Packages: Social Science and Law (German Language)