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Cyber-Sicherheit und die (Ohn-)Macht des Staates

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Sicherheitsproduktion zwischen Staat, Markt und Zivilgesellschaft

Part of the book series: Studien zur Inneren Sicherheit ((SZIS))

Zusammenfassung

Der folgende Beitrag bezieht sich auf die Policy Cyber-Sicherheit im Politikfeld der Inneren Sicherheit und fokussiert den Wandel der staatlichen Aufgabenstrukturen infolge der policy-spezifischen Problem- und Problemlösungsperspektiven zur Gewährleistung von Sicherheit im Cyberspace. Die staatliche Gewährleistung von Cyber-Sicherheit ist eine relativ neue Leistungsanforderung im Politikfeld, die allerdings für die Sicherheitspolitik zunehmend relevanter wird. Der Cyberspace erhöht die Geschwindigkeit, Reichweite und die Anzahl gesellschaftlicher Kommunikation, aber auch die Bedrohungen, Gefahren und Risiken für die (nationalen) Sicherheitspolitiken intensivieren sich, weil sich Identität und Aufenthalt von Akteuren verdunkeln und die Barrieren für grenzenlose und weltweite Cyberkriminalität, terroristischer Cyber-Attacken oder Cyber-War niedriger werden – als Hilfsmittel bedarf es nur eines Computers und einer Internetverbindung (Betz und Stevens 2011, S. 9 f.). Cyber-Sicherheit lenkt somit die Perspektive auf die andere Seite des immensen Möglichkeitsraums einer digital vernetzten Welt: die zu verarbeitenden politischen Unsicherheiten für die Gewährleistung national-öffentlicher Sicherheit.

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Notes

  1. 1.

    Für eine detaillierte Analyse der drei Aufgabenfelder des Politikfelds der Inneren Sicherheit siehe Lanfer (i. E.).

  2. 2.

    Nach dem BKK (2015) zählen zur kritischen Infrastruktur die folgenden Sektoren: Energie, Informationstechnik und Telekommunikation, Transport und Verkehr, Gesundheit, Wasser, Ernährung, Finanz- und Versicherungswesen, Staat und Verwaltung, Medien und Kultur.

  3. 3.

    Vgl. hierzu etwa das Lagebild Cybercrime des Landeskriminalamts 2013 (LKA NRW 2013, S. 7), das in dem Zeitraum der Jahre 2004 bis 2013 zunehmende Fallzahlen von 17.026 (2004) bis 27.016 (2013) und gleichzeitig eine kontinuierlich geringere Aufklärungsquote von 41,9 % (2004) bis 16,7 % (2013) zeigt. Das Lagebild 2014 (LKA NRW 2014, S. 7) zeigt eine Reduktion der Fallzahlen auf 20715 und eine Steigerung der Aufklärungsquote von 20,8 %. Das LKA NRW erklärt diesen Wandel vor allem durch den Rückgang sogenannter Ransomware als Schadsoftware, die für Erpressungen verwendet wird, indem hierdurch Computerdaten dem Zugriff des Eigentümers entzogen und nur etwa gegen Geldzahlungen wieder freigegeben werden. Der Rückgang sei auf die zunehmende Sensibilisierung der Bevölkerung einerseits und verbesserte Antivirenprodukte andererseits zu erklären (LKA NRW 2014, S. 12).

  4. 4.

    Nach einer Dunkelfelduntersuchung des Landeskriminalamts Niedersachen werden lediglich 9 % aller Delikte im Bereich Cybercrime zur Anzeige gebracht (BKA 2013, S. 10).

  5. 5.

    Vgl. zu den Risiken und Gefahren im Cyberspace auch Bötticher (2015a, S. 82–86).

  6. 6.

    So ergab eine repräsentative Umfrage des Bitkom von 2014, bei der 403 Unternehmen in Deutschland befragt wurden, dass 30 % der deutschen Unternehmen von Cyber-Attacken im Sinne eines Diebstahls von Geschäftsgeheimnissen betroffen waren. Dabei wird eine hohe Dunkelziffer vermuten (bitkom 2014).

  7. 7.

    „Kritische Infrastrukturen sind Organisationen oder Einrichtungen mit wichtiger Bedeutung für das staatliche Gemeinwesen, bei deren Ausfall oder Beeinträchtigung nachhaltig wirkende Versorgungsengpässe, erhebliche Störungen der öffentlichen Sicherheit oder andere dramatische Folgen eintreten würden.“ (BMI 2009, S. 3).

  8. 8.

    Vgl. etwa die folgenden Programme und Empfehlungen: „Cyber Defence“ der NATO (2013), die Studie „Good Practice Guide on Non-Nuclear Critical Energy Infrastructure Protection (NNCEIP) from Terrorist Attacks. Focusing on Threats Emanating from Cyberspace“ der OSCE (2013) oder das Paper „Cybersecurity Policy Making at a Turning Point“ der OECD (2012).

  9. 9.

    Als Sicherheit vor und durch den Staat. Die Erweiterung des Politikfeld um das Aufgabenfeld der Cyber-Sicherheit, das von den Geheimdiensten stark geprägt werden könnte, käme zu einer spezifischen Ausformung des übergreifenden politikfeldspezifischen Wertduals als Schutz geheimer Daten vor und durch den Staat.

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Lanfer, J. (2017). Cyber-Sicherheit und die (Ohn-)Macht des Staates. In: Frevel, B., Wendekamm, M. (eds) Sicherheitsproduktion zwischen Staat, Markt und Zivilgesellschaft. Studien zur Inneren Sicherheit. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-13435-8_4

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-13435-8_4

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  • Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-658-13434-1

  • Online ISBN: 978-3-658-13435-8

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