Zusammenfassung
Medienfreiheit ist eine notwendige, aber, wie die Praxis der freien Massenmedien vielerorts demonstriert, noch keine hinreichende Bedingung für eine der Demokratie angemessene öffentliche Kommunikation. Der Beitrag diskutiert drei der aktuellen Entwicklungen, die die vorherrschende Art der medialen Kommunikation über Politik zunehmend zu einem Problem für die Demokratie werden lassen: die entpolitisierende Politikdarstellung, die zunehmende Homogenisierung der journalistischen Themenauswahl und Sichtweisen sowie die im politisch medialen Hypersystem wachsende Neigung vieler Alphajournalisten zu einer Art aktivem Ko- Politikertum ohne demokratisches Mandat. Auf all diesen Wegen üben Journalisten mittels ihrer Vorrangstellung als Unbelangbare Kommunikationsmanager, als Gatekeeper der Öffentlichkeit nicht nur einzigartigen Einfluss, sondern sowohl weiche wie auch harte politische Macht aus. Der Text analysiert die Gründe dafür und macht Vorschläge zur Verbesserung der Situation.
Beim vorliegenden Text handelt es sich um einen überarbeiteten Auszug aus: Thomas Meyer: Die Unbelangbaren. Wie politische Journalisten mitregieren Edition Suhrkamp, Frankfurt 2015.
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Meyer, T. (2016). Die Kultur der journalistischen Unbelangbarkeit. In: Friedrichs, W., Lange, D. (eds) Demokratiepolitik. Bürgerbewusstsein. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-11819-8_4
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