Zusammenfassung
Die keynesianische Problemlösungsoption beeinflusste in den 1960er Jahren die bundesdeutsche Finanzverfassung nachhaltig. Vor allem mit der Novellierung des Verschuldungsartikels 115 GG, die am 15. 05. 1969 in Kraft trat, wurde „allen öffentlichen Haushalten eine verfassungsrechtliche Pflicht zur antizyklischen Haushaltsgestaltung“ auferlegt. Befürchtungen negativer Langfristeffekte wurden mit dem Versprechen abgetan, aktives „deficit spending“ führe in einer wirtschaftlichen Schwächephase „zu Einnahmen- und Beschäftigungseffekten […], die dem Staat Mehreinnahmen oder Ausgabenersparnisse verschaffen, die die ursprüngliche Staatsverschuldung kompensieren oder sogar überkompensieren“.
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Notes
- 1.
Die Länder nahmen anschließend entsprechende Novellierungen ihrer Verfassungen vor.
- 2.
Preisniveaustabilität, hoher Beschäftigungsstand, außenwirtschaftliches Gleichgewicht, stetiges und angemessenes Wirtschaftswachstum (§ 1 Satz 2 StabG).
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Bajohr, S. (2016). Die ehemalige Staatsschuldenregel (1969–2009). In: Die Schuldenbremse. essentials. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-11324-7_3
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