Zusammenfassung
Die zunehmende Digitalisierung der Geschäftsfelder stellte die klassisch-hierarchische Stablinienorganisation vor erhebliche Herausforderungen, die zu immer mehr Bypass- oder Parallelorganisationen führten. Tom Peters und Robert Waterman zweifelten bereits in den 1980er-Jahren an der Funktionsfähigkeit etablierter hierarchischer Organisationen und forderten Führungskräfte zum zivilen Ungehorsam auf. Für das Laterale Management interessiert in diesem Zusammenhang besonders die Wirkgeschichte der Beratung von Tom Peters. Besonders die Umsetzung bei ABB in den Jahren nach 1987 von Percy Barnevik, der von Tom Peters beraten wurde, ist ein wichtiges Kapitel in der Geschichte des Lateralen Managements. Eine weitere Inspiration ist das Harvard-Verhandlungskonzept, das das Augenhöhe-Prinzip von Unternehmen-Kunden-Beziehungen auf Verhandlungen zwischen Geschäftspartnern übertrug. Das klassische Management erhielt in seiner Funktionsfähigkeit weitere Risse. Die von den Ideen des Soziologen Niklas Luhmann beeinflusste Systemische Beratung machte sich darum verdient, Betroffene zu Beteiligten an Veränderungsprozessen zu machen. Harrison Owen und Reinhard Sprenger weisen auf die motivationale Macht der Freiheit in Organisationen hin. Für das Führen ohne Macht haben die Soziologen von „Metaplan“, Stefan Kühl und Wolfgang Schnelle, bereits ein Trainingskonzept der lateralen Führens (Führen ohne Vorgesetztenfunktion) vorgelegt.
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Geschwill, R., Nieswandt, M. (2016). Kapitel 3: Risse im Weltbild des klassischen Managements. In: Laterales Management. Springer, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-11132-8_4
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