Abstract
Die öffentliche Debatte um die AfD kreist um zwei Hauptthemen: Zum einen wird der AfD Rechtspopulismus bzw. Populismus vorgeworfen. Zum anderen sieht sich die Partei selbst als Opfer der Medien und beschuldigt diese einer ungerechten, negativ verzerrten Berichterstattung. Dieser Beitrag beschäftigt sich mit der Selbstdarstellung der AfD im Europawahlkampf 2014. Angesichts der Diskussion um populistische Positionen der Partei erscheint es interessant, die Frage nach populistischen Elementen in der Kommunikation der AfD in den Mittelpunkt der Analyse zu stellen. Zunächst werden mittels qualitativer Analyse der Wahlkampagne und der Pressemitteilungen der AfD Schwerpunkte und Themen in der Wähleransprache und Außenkommunikation der Partei untersucht. Dabei wird der Frage nachgegangen, wie die Partei im Vorfeld der Europawahl um Wähler wirbt und insbesondere, auf welche Art und Weise sie dies auch in dem vieldiskutierten populistischen Kommunikationsstil tut. Der Beitrag ist demnach als Fallstudie der Kommunikation der AfD während des Europawahlkampfes 2014 zu verstehen: untersucht wird die ungefilterte Selbstdarstellung der AfD mittels Wahlwerbung und Pressemitteilungen. Dabei stehen die kommunikationswissenschaftlich relevanten Fragen im Vordergrund, wie die Partei selbst kommuniziert und wie sie sich den Medien und den Wählern darstellt.
Alle Angaben zu der Partei Alternative für Deutschland beziehen sich auf den Kenntnisstand zum Zeitpunkt der Einreichung dieses Beitrags im Frühjahr 2015. Die Entwicklungen in der Parteiführung und der politischen Ausrichtung der AfD infolge des Parteitags am 4. Juli 2015 bleiben daher unberücksichtigt.
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Merkle, S. (2016). Populistische Elemente in der Kommunikation der Alternative für Deutschland. In: Holtz-Bacha, C. (eds) Europawahlkampf 2014 . Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-11020-8_7
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