Zusammenfassung
„Es ist ein ganz Merkwürdiges, wie unsere Seele in einer ganz anderen Welt lebt als in der Wirklichkeit. Wir beten nicht mehr in der lieben Bornplatz-Synagoge, und doch fühlt jeder von den früheren Betern in den neuen Räumen, als wenn das Bild vom Bornplatz immer vor seinen Augen ist“. Mit diesen Worten beschrieb der Rabbiner Joseph Carlebach Anfang Juni 1939 die Stimmung in der jüdischen Gemeinde Hamburg.
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Notes
- 1.
Auch der Innenraum der Neuen Dammtor Synagoge wurde während des Novemberpogroms 1938 zerstört. Mit privaten Mitteln wurde das Interieur jedoch wieder hergestellt und die Synagoge diente als einziges jüdisches Gotteshaus in Hamburg bis Juni 1943 vor allem aschkenasischen Juden als Ort für Gottesdienste (vgl. Rohde 2006a, S. 197 f.; Pritzlaff 1991, S. 28).
- 2.
Ist im Folgenden von dem „Judentum“ die Rede, dann ist damit vor allem die Religionsgemeinschaft gemeint.
- 3.
Zur Durchführung eines Gottesdienstes im Judentum bedarf es einem Minjan, d. h. der Versammlung von zehn religiös volljährigen jüdischen Personen, die mindestens das 13. Lebensjahr vollendet haben und in der Orthodoxie männlich sein müssen.
- 4.
In einigen Städten wurden sogenannte „Judenhäuser“ eingerichtet, in die die Juden zwangsweise eingemietet wurden. In anderen Fällen wurden soziale Einrichtungen, wie Altersheime oder jüdische Krankenhäuser zu Sammelunterkünften umfunktioniert.
- 5.
Andrea Löw (2006, S. 437) verweist beispielsweise darauf, dass es angesichts des Hungers im Getto Litzmannstadt immer schwerer wurde, die Speisegesetze einzuhalten.
Literatur
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Pönisch, E. (2017). Die Konstitution religiöser Räume in der Krise. Jüdisches Leben im Deutschen Reich zwischen 1939 und 1945. In: Karstein, U., Schmidt-Lux, T. (eds) Architekturen und Artefakte. Veröffentlichungen der Sektion Religionssoziologie der Deutschen Gesellschaft für Soziologie. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-10404-7_10
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