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Entgrenzte Jugend im begrenzten öffentlichen Raum

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Ent-Grenztes Heranwachsen

Zusammenfassung

Die Lebensphase Jugend hat sich, ausgelöst durch gesellschaftliche Veränderungen in den letzten Jahren, deutlich gewandelt. Durch Entgrenzungs- und Individualisierungstendenzen können sich junge Menschen immer weniger an vorgegebenen Rollen und Ordnungen orientieren. Gleichzeitig kann durch eine Ausweitung der (täglichen) Zeit die junge Menschen in (Bildungs-) Institutionen verbringen von einer Institutionalisierung der Lebenswelten Jugendlicher gesprochen werden. Der außerschulische und außerinstitutionelle Freizeitbereich, unter anderem der öffentliche Raum, ist eine der wenigen Bereiche in denen Jugendliche Autonomie und selbstständiges, unkontrolliertes Handeln erleben und erlernen können.

Jedoch werden öffentliche Räume zusehends begrenzter, die Wandlung öffentlicher Räume in halböffentliche Räume, ein gestiegener Bedarf an Sicherheit und Ordnung und der Versuch alle Verunsicherungen aus öffentlichen Räumen zu entfernen, führt zu einer Kontrolle und Verregelung dieser vormals durch Freiheit und Autonomie gekennzeichneten Orte. Die Begrenzung öffentlicher Räume ist eine weitere Einschränkung der unkontrollierten Freizeit- und Lebenswelt Jugendlicher. Durch die Kontrolle des öffentlichen Raums, entfällt ein Ort zum Austesten gesellschaftlicher Rollen und Identitäten. Die Begrenzung und Kontrolle öffentlicher Räume leistet einer weiteren Institutionalisierung und Pädagogisierung jugendlicher Lebenswelten Vorschub.

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Wehmeyer, K. (2016). Entgrenzte Jugend im begrenzten öffentlichen Raum. In: Becker, U., Friedrichs, H., von Gross, F., Kaiser, S. (eds) Ent-Grenztes Heranwachsen. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-09793-6_3

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  • Print ISBN: 978-3-658-09792-9

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