Zusammenfassung
Immer mehr Unternehmen erkennen, dass sie die Leistungsfähigkeit und Motivation ihrer Beschäftigten erhöhen können, wenn sie bei der Arbeits- und Laufbahngestaltung die unterschiedlichen, von der jeweiligen Arbeits- und Lebensphase abhängigen Bedürfnisse und Handlungsvoraussetzungen ihrer Beschäftigten stärker berücksichtigen. Dies kann dazu beitragen, bisher unerschlossene Innovationspotenziale besser zu nutzen, aber auch eine „Übernutzung“ von Innovationsressourcen, etwa durch Überforderung, zu vermeiden. In diesem Beitrag wird auf Basis von Beschäftigtendaten zur arbeitsbezogenen und persönlichen Ressourcensituation ermittelt, inwieweit in bestimmten Arbeits- und Lebensphasen eine Unternutzung von Innovationspotenzialen (z. B. mangelnde Nutzung vorhandener Kompetenzen) beziehungsweise eine Übernutzung (Stress/Burnout) zu beobachten ist. Als Datenbasis dienen dabei biografische Interviews von 341 Beschäftigten aus drei Unternehmen im Bereich Anwendungsentwicklung und Produktentwicklung. Neben einer Identifikation „kritischer Lebensepisoden“ im Hinblick auf die Innovationsfähigkeit und Motivation werden Implikationen für eine arbeitslebensphasengerechte Personalarbeit aufgezeigt.
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Gerlmaier, A. (2016). Gesund und innovativ arbeiten in jeder Lebensepisode: personalwirtschaftlicher Handlungsbedarf bei Entwicklungsberufen. In: Gerlmaier, A., Gül, K., Hellert, U., Kämpf, T., Latniak, E. (eds) Praxishandbuch lebensphasenorientiertes Personalmanagement. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-09198-9_3
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