Zusammenfassung
Der Beitrag verfolgt das Ziel, die Relevanz des Phänomens der (Zwischen-) Leiblichkeit für die Gewaltprävention(sforschung) darzustellen und zu begründen. Ein kurzer Problemaufriss verdeutlicht einleitend die Engführungen, die mit einer dualistischen Denkkultur verbunden sind. Daran anschließend wird aufgezeigt, inwiefern die leibliche Intersubjektivität von grundlegender Bedeutung für das Verstehen von Gewaltdynamiken sowie für die Gewaltprävention ist. Im dritten Abschnitt werden die Entwicklungsrisiken erläutert, die mit zwischenleiblichen Ohnmachts- und Missachtungserfahrungen einhergehen. Kapitel vier fokussiert im Anschluss daran den Stellenwert des leiblichen Spürens für die Gewaltprävention. Im abschließenden fünften Teil werden zentrale Konsequenzen für die psychomotorische Gewaltprävention erörtert.
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Jessel, H. (2015). (Zwischen-)Leiblichkeit und Gewalt – ein vergessener Zusammenhang der Gewaltpräventionsforschung?!. In: Wendler, M., Huster, EU. (eds) Der Körper als Ressource in der Sozialen Arbeit. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-08778-4_19
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