Zusammenfassung
Im Erwachsenenalter stellen Körperlichkeit bzw. Leiblichkeit und Bewegung eine wichtige Ressource auf körperlicher, psychischer und sozialer Ebene hinsichtlich der gesundheitlichen Entwicklung über die Lebensspanne dar. Dabei ist für den Erfolg entscheidend, wie das Individuum die Ressourcen für sich einordnet, denn Ressourcen sind für die Ziele einer Person funktionale bzw. positiv evaluierte Merkmale von Person und Umwelt. Das Konstrukt der gesundheitlichen „Protektivfaktoren“ (Viehhauser, Förderung salutogener Ressourcen, S. 39, 2000) verknüpft interne personenbezogene Betrachtungsweisen mit externen auf die Umwelt bezogenen sowie die Lebensgestaltung betreffenden Aspekten. In diesem Spannungsverhältnis zwischen objektiv und subjektiver empfundenen Ressourcen können im Erwachsenalter leiblich-seelische Schutzfaktoren zur Gesundheitsförderung akzentuiert aktiviert werden.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Notes
- 1.
Unter Anforderungen werden Bedingungen oder Umstände verstanden, „die sich an eine Person richten und sie zu bestimmten Reaktionen veranlassen sollen oder können“(Becker 2006, S. 111).
- 2.
Viehhauser (2000, S. 103) benennt diesen Schutzfaktor als „Somato-physische Regulationskompetenz“. Da jedoch in der Psychomotorischen Gesundheitsförderung der Leibbegriff bevorzugt wird, wurde er in leib-seelische Regulation umbenannt.
Literatur
Antonovsky, A. (1997). Salutogenese. Zur Entmystifizierung der Gesundheit. Tübingen: dgvt.
Becker, P. (2006). Gesundheit als Bedürfnisbefriedigung. Göttingen: Hogrefe.
Behrens, M. (2009). Die Bedeutung von Körper und Bewegung für die kindliche Resilienz. Psychomotorik als Beitrag zum Aufbau des Selbstwertgefühls bei sozial ängstlichen Kindern – Eine empirische Erhebung in Kasuistiken – Inauguraldissertation zur Erlangung des Doktorgrades der Humanwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln.
Boule, N. G., Hadded, E., Kenny, G. P., Wells, G. A., & Sigal, R. J. (2003). Meta-analysis of the effect of structured exercise training on cardiorespiratory fitness in Type 2 diabetes mellitus. Diabetologia, 46, 1071–1081.
Csikszentmihalyi, M., & Charpentier, A. (2005). Flow. Stuttgart: Klett-Cotta.
Dietel, S. (2011). Gefühltes Wissen als emotional-körper-bezogene Ressource. Eine qualitative Wirkungsanalyse in der Gesundheitsbildung. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.
Eberspächer, H. (2009). Ressource Ich. Stressmanagement in Beruf und Alltag. München: Carl Hanser.
Fischer, K. (2009). Einführung in die Psychomotorik, München: Reinhardt
Flammer, A. (1995a). Developmental analysis of control beliefs. In A. Bandura (Hrsg.), Self-efficacy in changing societies. New York: Cambridge University Press.
Flammer, A. (1995b). Kontrolle, Sicherheit und Selbstwert in der menschlichen Entwicklung. In W. Edelstein (Hrsg.), Entwicklungskrisen kompetent meistern (S. 35–42). Heidelberg: Asanger.
Franzkowiak, P., Bieker, R., & Floerecke, P. (Hrsg.). (2011). Träger, Arbeitsfelder, Zielgruppen der Sozialen Arbeit. Stuttgart: Kohlhammer.
Grawe, K. (1998). Psychologische Therapie, Göttingen: Hogrefe
Haas, R. (2000). Wirksam sein – ein Basisthema einer entwicklungsorientierten Psychomotorik mit Erwachsenen. In M. Wendler, R. Hammer, & T. Irmischer (Hrsg.), Psychomotorik im Wandel (S. 89–95). Lemgo: Verlag Aktionskreis Literatur und Medien.
Haas, R. (2003). Spiel- und Dialogräume für erwachsene Menschen – eine theoretische und praxeologische Betrachtung. Motorik, 26(1), 2–11.
Haas, R., et al. (2014). Spiel- und Dialogräume für Erwachsene – Psychomotorische Gesundheits-förderung in der Praxis. Schorndorf: Hofmann.
Hubrich, M, (2013). Köperwissen und Körperpraxis. Perspektiven für die soziologische Theorie. Wiesbaden: Springer VS Verlag für Sozialwissenschaften.
Kaluza, G. (2003). Stress, In: M. Jerusalem & Weber, H. (Hrsg.), Psychologische Gesundheitsforschung. Diagnostik und Prävention. (S. 339–361). Göttingen: Hogrefe.
Kaluza, G. (2011). Stressbewältigung. Heidelberg: Springer.
Kiechle, M. (2008). Mamakarzinom. In M. Halle, A. Schmidt-Trucksäss, R. Hambrecht, & A. Berg (Hrsg.), Sporttherapie in der Medizin. Evidenzbasierte Prävention und Therapie (S. 243–259). Stuttgart: Schattauer.
Košinar, J. (2004). Körperhaltung – eine unterschätzte Ressource der Selbstregulation? Erste Ergebnisse zum bewussten Einsatz von Körperhaltung aus Selbstbeobachtungen von Lehramt-studierenden. In I. Esslinger-Hinz & H. Hahn (Hrsg.), Kompetenzen entwickeln – Unterrichtsqualitäten in der Grundschule steigern. Entwicklungslinien und Forschungsbefunde (S. 56–63). Hohengehren: Schneider.
Košinár, J. (2007). Selbststärkung im Lehrberuf: Individuelle und kontextuelle Bedingungen für die Anwendung körperbasierter Selbstregulation. Baltmannsweiler: Schneider.
Linke, A., & Hambrecht, R. (2008). Koronare Herzkrankheit. In M. Halle, A. Schmidt-Trucksäss, R. Hambrecht, & A. Berg (Hrsg.), Sporttherapie in der Medizin. Evidenzbasierte Prävention und Therapie (S. 59–81). Stuttgart: Schattauer.
Lutz, R. (1995). Gesundheit und Krankheit. Antworten einer Allgemeinen Psychologie. In R. Lutz & N. Mark (Hrsg.), Wie gesund sind Kranke? (S. 77–91). Göttingen: Hogrefe.
Meier, R., & Storch, M. (2010). Körper und Bewegung als Ressource nutzen ZRM & Embodiment. Czwalina: SuS.
Nestmann, F (1996). Psychosoziale Beratung – ein ressourcentheoretischer Entwurf. Verhaltenstherapie und psychoziale Praxis, 28(3), 359–376.
North, T. C., McCullagh, P., & Tran, Z. V. (1990). Effects of exercise on depression. Exercise and Sport Science Reviews, 18, 379–415.
Oerter, R. (20112). Psychologie des Spiels. Weinheim: Psychologie Verlags Union.
Pahmeier, I. 2008. Sportliche Aktivität aus der Lebenslaufperspektive. Zeitschrift für Gerontologie, Geriatrie, 4, 168–117.
Petermann, F., & Schmidt, M. H. (2006). Ressourcen – ein Grundbegriff der Entwicklungspsychologie und Entwicklungspsychopathologie? Kindheit und Entwicklung, 15(2), 118–127.
Petruzello, S. J., Landers, D. M., Hatfiield, B. D., Kubitz, K. A., & Salazar, W. (1991). A meta-analysis on the anxiety reduction effects of acute and chronic exercise. Sports-medicine, 11, 143–182.
Schaller, J. & Schemmel, H. (Hrsg.), Ressourcen…ein Hand- und Lesebuch zur psychotherapeuti- schen Arbeit. In J. Schaller & H. Schemmel (Hrsg.), Ressourcen…ein Hand- und Lesebuch zur psychotherapeuti- schen Arbeit. Tübingen: Dgtv.
Seewald, J. (2007). Das Verstehen in Psychomotorik und Motologie. München: Reinhardt.
Schiffer, E. (2001). Wie Gesundheit entsteht. Salutogenese: Schatzsuche statt Fehlerfahndung. Weinheim: Beltz.
Schlicht, W. (2003). Sozialpsychologie des Sports. Göttingen: Hogrefe.
Schlicht, W., & Brand, R. (2007). Körperliche Aktivität, Sport, Gesundheit. Eine interdisziplinäre Einführung. Juventa.
Siegriest, J. (1997). Soziale Krisen und Gesundheit. Theorie der Gesundheitsförderung am Beispiel von Herz-Kreislauferkrankungen. Göttingen: Hogrefe.
Siegrist, J., & von dem Knesebeck, O. (2009). Prävention chronischer Stressbelastung. In K. Hurrelmann, T. Klotz, & J. Haisch (Hrsg.), Lehrbuch Prävention und Gesundheitsförderung (S. 119–127). Bern: Hans Huber.
Storch, M., & Krause, F. (2007). Selbstmanagement – ressourcenorientiert. Bern: Hans Huber.
Storch, M., Cantieni, B., Hüther, G., & Tschacher, W. (2006). Embodiment. Bern: Hans Huber.
Uexküll, T. van., & Wesiack, W. (19863). Wissenschaftstheorie und Psychosomatische Medizin, ein bio-psycho-soziales Modell. In Adler, et al. (Hrsg.), Psychosomatische Medizin. München: Urban & Schwarzenberg.
Tripolt, R. (2011). Der Tanz aus dem Trauma – Psychotrauma-Therapie mit EMDR in Bewegung und bewusstem Tanz. Journal für Psychologie, 19(3), 1–23.
Viehhauser, R. (2000). Förderung salutogener Ressourcen. Regensburg: Roderer.
Willutzki, U. (20132). Ressourcen: Einige Bemerkungen zur Begriffsklärung. In J. Schaller & H. Schemmel (Hrsg.), Ressourcen…ein Hand- und Lesebuch zur psychotherapeutischen Arbeit (S. 61–82). Tübingen: Dgtv.
Author information
Authors and Affiliations
Corresponding author
Editor information
Editors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 2015 Springer Fachmedien Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Haas, R. (2015). Der Leib in Bewegung als Ressource im Erwachsenenalter – eine psychomotorische Betrachtung. In: Wendler, M., Huster, EU. (eds) Der Körper als Ressource in der Sozialen Arbeit. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-08778-4_14
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-08778-4_14
Published:
Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-658-08777-7
Online ISBN: 978-3-658-08778-4
eBook Packages: Humanities, Social Science (German Language)