Zusammenfassung
Der vorliegende Beitrag hat sich zur Aufgabe gemacht die mediale Darstellung der Kandidat/innen zur Bundestagswahl 2013 zu untersuchen. Dabei liegt das Hauptaugenmerk auf der Berichterstattung über Amtsinhaberin Angela Merkel im Vergleich zu Herausforderer Peer Steinbrück sowie zu anderen Spitzenkandidaten. Hierfür werden Ergebnisse einer quantitativen Inhaltsanalyse der Printberichterstattung anlässlich des Bundestagswahlkampfs 2013 vorgestellt. Dabei zielte die Untersuchung auf zwei Aspekte ab. Zum einen wurde nach möglicherweise vorhandenen Personalisierungs- und Privatisierungstendenzen in den Darstellungsmustern der Parteien und Kandidaten in Tageszeitungen geforscht. Hier interessierten insbesondere die Sichtbarkeit der Kandidaten sowie die Art und Weise der ihrer Darstellung: Berichten die Medien eher rollenbezogen oder werden auch persönliche Charaktereigenschaften hervorgehoben?
Zum anderen ging die Studie in einem zweiten Schwerpunkt der Frage nach inwieweit Gender Frames eine Rolle in der Berichterstattung über Angela Merkel spielen. Schließlich ermöglicht ein Vergleich zu zwei Vorgängerstudien auch Aussagen über die Entwicklung der Berichterstattung im Zeitverlauf der Bundestagswahlen 2005, 2009 und 2013.
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Die Codierung der Beiträge übernahmen Angelika Meier und Max Bernhard, bei der Auswertung half Carolin Machulka. Ihnen allen dankt die Autorin für ihren zuverlässigen Einsatz.
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Merkle, S. (2015). Personalisierung und genderspezifische Berichterstattung im Bundestagswahlkampf 2013 – ‚Ausnahmefall‘ Angela Merkel oder typisch Frau. In: Holtz-Bacha, C. (eds) Die Massenmedien im Wahlkampf. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-06151-7_10
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