Zusammenfassung
Wörtlich heißt natio „Geburt“. Aber wenn sie der Rede wert war, war es eine besondere Geburt, meistens eine in vornehmen Verhältnissen, so dass natio im alten Rom allmählich die Bedeutung von „adliger Herkunft“ annahm. Gewöhnlich waren es Patrizier, deren natio erwähnt wurde. Allerdings nur sporadisch. Das Wort hatte noch keinen institutionellen oder gar rechtlichen Status. Den bekam es erst im Mittelalter, nicht ohne einen weiteren bemerkenswerten Bedeutungswandel durchzumachen. Als in Bologna und Paris Universitäten gegründet wurden, kamen aus allen Himmelsrichtungen Leute herbei, die dort lernen oder lehren wollten – aus ganz unterschiedlichen Ständen und Vermögensverhältnissen, mit unterschiedlicher Bildung, Sprache und Lebensweise. Um das Konfliktpotenzial, das sich damit zusammenbraute, gering zu halten, wurde beschlossen, die Zugereisten in Wohngemeinschaften zusammenzufassen, und zwar nach der jeweiligen Gegend, aus der sie kamen.
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Türcke, C. (2013). Nation und Volk. In: Klose, J. (eds) Heimatschichten. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-04740-5_39
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